Kapitel 29

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Die restliche Fahrt herrschte hauptsächlich Stille. Ich begnügte mich damit aus dem Fenster zu schauen. Es war auch eine schöne Umgebung, vor allem etwas Neues.

In der Dusche hatte ich mich letztendlich beeilt, weil ich Adam ungern warten ließ. Er wollte sicherlich bald zurück in die Stadt zu seinen Freunden.

Um so schnell wie möglich zu sein hatte ich nicht mal meine Haare geföhnt. Ich hatte sie einfach hochgebunden und trug wieder ein Shirt von Adam.

Endlich war ich wieder vollständig vom Tomatensaft befreit. Man fühlte sich gleich viel besser.

Ich verließ das Badezimmer und konnte Adam nicht in seinem Zimmer entdecken. Dann konnte die Suche beginnen. Vermutlich befand er sich im Wohnzimmer oder in der Küche.

Allerdings war die Suche von kurzer Dauer, denn Adam tauchte wie aus dem Nichts im Türrahmen auf. Er lehnte sich dagegen und ich blieb automatisch stehen.

Meine Wölfin musste das selbstverständlich sofort kommentieren: "Schau ihn dir an. Wie attraktiv er an diesem Türrahmen lehnt. Ich brauche einen Fächer. Mir wird nämlich ganz heiß." Zu gerne hätte ich die Augen verdreht. Sie übertrieb maßlos.

Um sie still zu halten, sagte ich zu Adam: "Wir können gleich wieder in die Stadt fahren, wenn du willst. Die anderen warten sicher." Seine Mundwinkel hoben sich, weshalb Sisi verträumt meinte: "Da ist es wieder. Sein unglaubliches Lächeln. Du solltest dich irgendwo festhalten, bald werden deine Knie weich."

Abgelenkt wurde ich von Adam, der sagte: "Eigentlich hätte ich eine andere Idee."

"Und die wäre?"

"Im Wald gibt es ein richtig schönes Plätzchen. Wenn du willst, dann zeige ich es dir." Das klang interessant und meine Neugier war geweckt. Außerdem mochte ich die Natur. Auch wenn mich die Anwesenheit des zukünftigen Alphas unruhig machte.

Ich brauchte einen Moment, um zu antworten: "Ja, ok." Obwohl es mich wunderte, dass er nicht mehr in die Stadt wollte. Mit den anderen hätte er bestimmt mehr Spaß.

Er drückte sich vom Türrahmen ab und sagte: "Sehr gut." Ich setzte mich in Bewegung und meine Wölfin war ganz hibbelig. "Oh, wie toll. Wir verbringen Zeit alleine mit Adam! Wenn wir Glück haben, dann den ganzen Tag lang!" Beinahe wäre ich zusammen gezuckt, weil sie derart laut geworden war. Nur musste ich ihr Unrecht geben. Hoffentlich waren wir nicht zu lange alleine.

So machten wir uns gemeinsam auf den Weg. Die Haustür hatten wir schnell erreicht und auch die Schuhe angezogen. Adam war so freundlich mir die Tür aufzuhalten und mit einem Dank wagte ich es hinaus.

Der Wald befand sich rundherum, also gab es viele Möglichkeiten wohin wir mussten. Deshalb blieb ich stehen und drehte mich zu ihm um. Adam bog nach links ab und fragte: "Hast du ein Problem damit, wenn wir querfeldein durch den Wald gehen?" Während ich mit ihm aufschloss, antwortete ich: "Nein, alles gut."

"Wir könnten uns zwar verwandeln, aber der Weg ist nicht allzu weit. Wenn es ok ist, dann bleiben wir in unserer menschlichen Form."

Das wunderte mich, denn normalerweise verwandelte man sich bei jeder Gelegenheit. Ein Spaziergang durch den Wald bot sich dafür an. Vor allem wären wir schneller, was auch immer sein Ziel war.

Am Ende konnte es mir egal sein und eigentlich hatte es den Vorteil, dass ich mich nicht hinter einem Baum verstecken musste, um mich zu verwandeln.

Und natürlich der Tatsache, dass ich die meiste Zeit alleine lief. Als Option gab es auch nur Zane oder meinen Dad. Da war der Gedanke schräg, dass man mit jemand anderen in Wolfsform laufen sollte.

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