Wir hatten bald bezahlt und verließen gemeinsam das Restaurant. Adam hielt mir dabei sogar die Tür auf. Mit einem Dank ging ich an ihm vorbei und trat hinaus. Die frische Luft tat gut, dabei war es drinnen nicht zu stickig gewesen.
Er hatte gleich mit mir aufgeschlossen und wir gingen geradeaus über den Parkplatz. Sein Wagen war weiter hinten geparkt, da im vorderen Bereich alle Plätze besetzt waren. Alleine das verriet, dass es ein gut besuchtes Lokal war.
Kurz sah ich zu ihm hinüber und fragte: "Willst du den anderen Bescheid geben? Vielleicht wollen sie ja auch ins Kino." Es wäre gemein seine Freunde auszuschließen. Außerdem mussten wir uns irgendwann als Gruppe wiederfinden. Wir konnten wohl kaum die ganze Zeit alleine sein. Adam hingegen hatte eine andere Meinung, denn er antwortete: "Nein, sie sind sicher längst zurück gefahren. Da sollten wir nicht lange stören. Es wäre ein Umstand, wenn man dann wieder das Haus verlässt. Und, wenn sie ablehnen, hätten sie ein schlechtes Gewissen." Ich öffnete den Mund, aber schloss ihn wieder.
Meiner Ansicht nach war das nämlich Unsinn. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde es sie sehr wohl freuen. Falls nicht, hätte sicher niemand ein schlechtes Gewissen zu verneinen. Es war auch in Ordnung, wenn man keine Lust hatte.
Das Auto hatten wir erreicht und Adam verwirrte mich, als er auf die Beifahrerseite ging. Ich kapierte es erst, als er die Tür öffnete und andeutete, dass ich einsteigen sollte. Kurz blieb ich stehen, dabei hatte er das bereits einmal getan.
Trotzdem wer öffnete einem die Autotür? Das war eine Rarität.
Ich zwang mich weiterzugehen und dabei sagte ich: "Danke, aber du hast mich ein weiteres Mal damit überrascht."
"Gerne."
Ich stieg ein und wurde ganz nachdenklich. Er übertrieb schon ein bisschen. Obwohl es natürlich alles nette Gesten waren.
Adam schloss noch die Tür und machte sich auf den Weg ums Auto herum. Ich beobachtete ihn dabei, was Sisi dazu veranlasste sich zu melden. "Wie attraktiv er sich doch bewegt. Hast du mal seine Haare bewundert? Irgendwie sind sie immer perfekt gestylt." Wenn es nicht seltsam wäre, würde ich mehrfach meine Handfläche gegen meine Stirn schlagen. Ich hielt die Klappe, alles andere wäre sinnlos. "Selena, du musst mir zustimmen. Seine Augen sind der absolute Traum. Ich falle um bei diesem Anblick."
Adam stieg ein, was meine Wölfin hoffentlich zum Schweigen brachte. Ihre Kommentare würden meine Konzentration stören.
Wie ich, schnallte er sich an und startete anschließend den Wagen. Nachdenklich meinte er: "Ich hoffe es läuft überhaupt ein Film, der uns gefallen könnte." Ich zuckte mit den Schultern, denn ich war nicht wählerisch, nur einen unverhandelbaren Punkt gab es. "Solange es kein Horrorfilm ist, bin ich glücklich."
"Zur Not können wir nur Popcorn kaufen und gehen wieder." Mein Gesicht erhellte sich und ich setzte mich gerade auf. "Oh, ich liebe Popcorn. Das ist eine tolle Idee." Bei meiner Reaktion musste er lachen.
Nach dem er den Parkplatz verlassen und in die Straße eingebogen hatte, sah er kurz zu mir. Wir hatten gleich Blickkontakt, als er fragte: "Warum musstest du dich die ganze Zeit vor mir verstecken?" Wenigstens musste er sich danach wieder auf die Straße konzentrieren. Ich versuchte mich an der Rolle der Ahnungslosen. "Versteckt? Du bist mit Zane befreundet und nicht mit mir. Es ist logisch, dass du dann mit mir nichts zu tun hast."
"Dein Bruder hat immer gemeint, dass wir nicht zu euch nach Hause sollen, weil du dich dann unwohl fühlst."
Das erwärmte mein Herz. So ein Trottel mein Bruder sein konnte, da hatte er auf mich geachtet. Ob er wollte oder nicht, aber später würde ich ihn umarmen.
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Undesirable
WerewolfEin Sommer konnte vieles verändern, vor allem ich konnte mich verändern. ~~~ Die 18-jährige Selena verbrachte nicht wie jedes Jahr ihre Sommerferien in ihrem Rudel sondern in einem ganz anderen Territorium. Sie fand nicht nur ihr Selbstbewusstsein...