Kapitel 23

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Warum eigentlich nicht?

Es war ja nicht so als würden wir nackt schwimmen gehen. Ich würde immer noch meine Unterwäsche anbehalten, die verdeckte das Wichtigste. Im Grunde war Unterwäsche wie ein Bikini, nur aus einem anderen Stoff. 

Genau deshalb stand ich auf und musste unwillkürlich lächeln. "Nein, lass uns auch schwimmen gehen." Alleine, weil der Pool wunderschön war. Den musste man getestet haben. Den nötigen Mut hatte ich gefunden und würde mich von nichts ausbremsen lassen. Zumindest hatte ich mir das für mein allgemeines Leben fest vorgenommen.

Kyle und James waren längst mit schwimmen beschäftigt und schenkten uns keine weitere Beachtung. Da wagte man es nochmal eher sich auszuziehen, wenn es weniger Zuschauer gab.

Wobei da der Moment kam in dem ich mich fragte, welche Unterwäsche ich überhaupt anhatte. Das ließ mich kurz innehalten, aber da fiel es mir schon ein. Es war eine einfache in schwarz, mit der konnte man gesehen werden.

Ich ging auf das Becken zu und zog mir dabei mein Top aus. Wie die anderen beiden Jungs, warf ich es einfach zu Boden. Das würde ich nachher schon wieder finden. Meine Hose und die Socken zog ich mir etwa zwei Meter vom Beckenrand entfernt aus. So wurden sie hoffentlich nicht nass.

Danach wagte ich mich zwar näher ans Wasser ran, aber hielt kurz inne. Es war sicherlich kalt, weshalb ich mir Zeit lassen wollte. Mit meinem großen Zeh testete ich die Temperatur und wie gedacht war es kalt. Mir stellte sich die Frage, ob ich das wirklich tun sollte. Meine Entscheidung zweifelte ich an, denn bei Sonnenlicht wäre es wesentlich angenehmer. Vielleicht sollte ich es doch auf morgen verschieben. 

Jasper stellte sich neben mich und meinte: "Ich bin definitiv kindisch genug dich ins Wasser zu werfen, falls du kneifen willst." Das hätte ich erwarten sollen, aber es überraschte mich. Ich verschränkte meine Arme und sah skeptisch zu ihm. "Du bist ganz schön fies." Das Grinsen auf seinen Lippen sprach Bände. Im Grunde konnte er es kaum erwarten mich ins Wasser zu schubsen.

Nun fand ein Lächeln auf meine Lippen, denn ich hatte ganz eine andere Idee. Die Show stahl ich ihm, denn ich nahm seine Hand und sprang ins Wasser. Der Überraschungsmoment tat mir einen Gefallen, denn Jasper leistete keinen Widerstand.

Kaum war ich im Wasser, ließ ich seine Hand los und mich traf ein kleiner Schock. Es war nämlich verdammt kalt und das war weniger angenehm. 

Ich tauchte schnell auf und musste lachen. Jasper erging es knapp neben mir genau gleich. Also nahm er mir das kein bisschen böse. Allerdings brachte er hervor: "Du bist von uns diejenige die fies ist."

Ich grinste ihn lediglich an und schwamm los. Jasper hinter mir hörte ich fragen: "Ist dir schon bewusst, dass du dafür eine Revanche bekommst?"

"Auch nur, wenn du es schaffst mich zu fangen." Danach holte ich tief Luft und tauchte unter. So war ich schneller, weshalb ich mich dafür entschieden hatte. Ich könnte zwar in der Geschwindigkeit eines Werwolfs tauchen, nur wäre das andere Ende dann viel zu schnell erreicht. Ein bisschen Spaß wollte ich schon haben. Jasper passte sich dem hoffentlich an und nutzte nicht seine übernatürliche Schnelligkeit. Sich wie ein Mensch zu verhalten konnte lustig sein. 

Nach ein paar Metern tauchte ich auf und fing sofort zu lachen an. Ich konnte es keine Sekunde halten. Ich drehte mich um und Jasper schwamm auf mich zu. Also hatte er sich mir angepasst, dadurch machte die kleine Flucht noch mehr Freude. 

Ich war so auf ihn konzentriert gewesen, dass mir jemand anderes entgangen war. Vollkommen unerwartet packte mich jemand am Fuß und zog mich unter Wasser. Ich hielt schnell die Luft an und war schon untergetaucht. 

Mein Fuß wurde los gelassen, so konnte ich mich umdrehen um mich dem Täter zu widmen. Ich öffnete dabei meine Augen und kurz dauerte es, bis man unter Wasser etwas erkennen konnte.

UndesirableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt