Kapitel 28

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Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und setzte meine Suche fort. Die ständige Bewegung und die drückende Hitze des Tages hatten ihre Spuren hinterlassen. Mit jedem Schritt wurde die Müdigkeit in meinen Gliedern stärker, doch ich konnte nicht aufgeben. Ich musste Sasuke finden. Der Gedanke, dass er in Gefahr sein könnte, trieb mich voran.

Die Landschaft um mich herum war karg, der Wald wurde dichter und die Dunkelheit begann sich über die Umgebung zu legen. Meine Gedanken rasten, und ich versuchte verzweifelt, mich auf mein Ziel zu konzentrieren. Irgendetwas in mir sagte mir, dass Sasuke nahe war. Vielleicht war es ein Gefühl, eine leise, nagende Ahnung, aber es hielt mich in Bewegung.

Plötzlich, als ob der Himmel sich gegen mich verschworen hätte, tauchte eine silberne Gestalt aus dem Schatten auf. Meine Beine stockten, als ich die Züge von Itachi Uchiha erkannte. Sein Ausdruck war ruhig, fast gelangweilt, während er mich musterte. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Die Konfrontation war nicht das, was ich erwartet hatte, und ich konnte kaum glauben, dass ich ihm jetzt gegenüberstand.

„Itachi", sagte ich, die Stimme voller Misstrauen. „Wo ist Sasuke?"

Itachi sah mich mit einem gleichgültigen Blick an, als ob meine Frage nichts weiter als eine nebensächliche Störung wäre. „Sasuke ist noch auf dem Weg zu den. Er wird bald dort sein. Dann wird er gegen mich kämpfen."

Die Ruinen.

Ein Gefühl der Panik ergriff mich. „Was willst du dann hier von mir?"

Itachis Stimme war ruhig und sachlich. „Ich bin hier, um dir zu sagen, dass du Sasuke vorerst nicht folgen sollst."

„Was?", entkam ich entsetzt. „Du denkst doch nicht, dass ich einfach hierbleiben werde, während Sasuke in Gefahr ist. Du versuchst, mich davon abzuhalten, ihm zu helfen."

Itachi seufzte. „Das ist nicht der Grund. Es geht um deinen Schutz. Du bist nicht bereit, diesen Kampf zu sehen. Wenn Sasuke gegen mich kämpft, ist es zu gefährlich für dich. Ich möchte, dass du unbeschadet bleibst, um nach dem Kampf für Sasuke da zu sein."

„Warum solltest du das wollen?", fragte ich, verwirrt und misstrauisch. „Du willst doch deinen Bruder umbringen. Was interessiert es dich, ob jemand für ihn da ist?"

Itachi sah mich an, und für einen kurzen Moment schien etwas von dem kühlen äußeren Auftreten zu bröckeln. „Weil ich will, dass Sasuke Frieden findet. Ich habe meine Entscheidungen getroffen, um ihm diese Chance zu geben. Ich werde mich von ihm besiegen lassen, damit er seinen Frieden finden kann."

Das klang wie eine masche, eine List, um mich zu manipulieren. „Das glaube ich dir nicht. Du bist skrupellos. Sowas interessiert dich sicherlich nicht."

„Ich verstehe deine Zweifel", sagte Itachi mit einem leichten Lächeln. „Aber lass mich dir etwas zeigen."

Bevor ich reagieren konnte, hatte Itachi bereits seine Augen geöffnet, und ich fand mich in einem Genjutsu wieder. Die Welt um mich herum verzerrte sich, und ich wurde in eine andere Realität gezogen. Die Bilder, die sich mir zeigten, waren überwältigend.

Die Bilder begannen sich vor meinen Augen abzuspielen, und ich fand mich in einem anderen Raum wieder – einem Raum, der von Dunkelheit und Verzweiflung durchzogen war. Die Luft war schwer und erdrückend, und ich sah Itachi, wie er in einem Raum des Hokage-Quartiers stand. Der Hokage, ein angesehener älterer Mann, sprach mit ernster Stimme.

„Itachi", begann der Hokage, „Ich haben eine wichtige Aufgabe für dich. Der Uchiha-Clan hat sich, wie du weißt, gegen das Dorf gewandt. Du musst sie auslöschen, um das Dorf zu schützen. Auch der Kazuragi-Clan ist in diese Verschwörung verwickelt. Dein Auftrag ist es, sie alle zu beseitigen. Das ist die einzige Lösung."

„Aber...", sagte der junge Itachi, seine Stimme zitterte vor Schock und Verwirrung. „Wie kann ich das tun? Sie sind doch meine Familie. Wie soll ich...?"

Der Hokage ließ sich nicht beirren. „Es ist für das Wohl des Dorfes. Du musst verstehen, dass dies notwendig ist, um den Frieden zu sichern. Du wirst als Held in die Geschichte eingehen, auch wenn du es jetzt vielleicht nicht verstehst."

Itachi kämpfte sichtbar gegen die aufkommende Verzweiflung an. „Aber, Sasuke ist unschuldig. Er ist noch ein Kind."

„Er wird verschont bleiben", versprach der Hokage. „Das ist die einzige Bedingung, die ich dir geben kann. Er soll in Sicherheit bleiben und wird weiterhin im Dorf leben.."

Die Szene wechselte abrupt, und ich fand mich inmitten eines blutigen Schlachtfeldes wieder. Die Schreie der Sterbenden hallten in meinen Ohren wider. Ich sah Itachi, wie er inmitten des Chaos kämpfte, seine Augen von Schmerz und Entschlossenheit erfüllt. Die Familienmitglieder, die er früher geliebt hatte, lagen tot und blutend um ihn herum.

„Warum?" schrie ich verzweifelt, als ich die zerstörte Umgebung betrachtete. „Warum tust du das?"

Itachi blickte auf und sah mich durch die Illusion hindurch an. „Es war nicht meine Wahl. Der Auftrag war unumgänglich. Es war meine Pflicht, auch wenn mein Herz dabei zerbrach. Ich musste all das opfern, um das Dorf zu schützen."

Die Szenen zeigten nun, wie Itachi von Konoha wegging, von den Menschen, die er geliebt hatte, geächtet und verstoßen. Der Anblick seiner Einsamkeit und seines gebrochenen Herzens war überwältigend. Seine Tränen, die in die Dunkelheit fielen, schienen wie das letzte Stück Hoffnung in einem endlosen Meer aus Trauer.

„Was soll ich tun?" fragte ich, meine Stimme brüchig vor Mitgefühl. „Wie soll ich das verstehen?"

„Es ist schwer zu begreifen", sagte Itachi, seine Stimme traurig und voller Bedauern. „Aber es war notwendig, um den Frieden zu sichern. Mein Bruder, Sasuke, musste am Leben bleiben. Das war die einzige Bedingung, die ich hatte. Ich wollte, dass er in Sicherheit aufwächst und irgendwann seinen eigenen Weg finden kann. Das war mein Preis für den Frieden."

Die letzte Vision zeigte Itachi, der in die Dunkelheit verschwand, allein und geächtet. Er hatte sein Zuhause verlassen und war in die Ferne gegangen, mit der Last seiner Taten auf seinen Schultern.

„Warum erzählst du mir das alles?" fragte ich, als das Bild zu verblassen begann. „Was hat das mit mir zu tun?"

„Weil du verstehen musst, warum Sasuke mich besiegen muss und warum ich ihn nicht aufhalten sollte", sagte Itachi. „Es geht nicht darum, dich zu täuschen. Es geht darum, dass du verstehst, was auf dem Spiel steht und warum ich mich opfern werde, damit Sasuke den Frieden finden kann."

Plötzlich fand ich mich wieder im Wald, allein und atemlos. Das Genjutsu war vorbei, und Itachi war verschwunden. Die Erinnerungen, die ich gesehen hatte, ließen mich erschüttert zurück. Die Wahrheit über Itachis Opfer und seinen inneren Kampf war überwältigend. Es war mehr, als ich mir je hätte vorstellen können, und die Last der Erkenntnis lag schwer auf mir.

Love In The Dark | Sasuke UchihaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt