Der letzte Gast hatte sich verabschiedet, und ich stand noch einen Moment in der Tür, um ihm nachzuwinken. Die warme Abendluft strich sanft über mein Gesicht, und der Himmel war in ein sanftes Orange und Rosa getaucht, während die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwand. Es war so friedlich, dass ich für einen Augenblick die Augen schloss und tief durchatmete, bevor ich die schwere Holztür des Cafés hinter mir schloss.Es war ein langer, aber guter Tag gewesen. Die Gäste kamen und gingen, wie immer, und ich hatte es genossen, ihnen ein Lächeln zu schenken, ihre Bestellungen aufzunehmen und dafür zu sorgen, dass sie sich wohlfühlten. Unser kleines Café war für viele ein Rückzugsort. Ich mochte es, wie die Menschen hier zur Ruhe kamen, ihre Geschichten erzählten und für einen Moment den Alltag vergaßen.
„Alles fertig in der Küche, Schatz." Die Stimme meiner Mutter riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um und sah, wie sie aus der Küche trat, sich die Hände an ihrer Schürze abwischte. Ihr Lächeln war müde, aber zufrieden. „Ich gehe noch schnell zum Markt, um ein paar Zutaten für morgen zu holen. Der Apfelkuchen war heute wieder ein voller Erfolg, wir brauchen also mehr Äpfel und Mehl."
„Das freut mich", antwortete ich und lächelte zurück. „Die Gäste lieben deinen Kuchen."
„Sie lieben ihn vor allem, weil du ihn mit deinem Lächeln servierst." Meine Mutter trat näher, legte sanft ihre Hand auf meine Schulter. „Bleib nicht zu lange, ja? Es wird bald dunkel, und ich will nicht, dass du allein durch die Straßen läufst. Schließ gut ab, wenn du gehst."
Ich konnte ein kleines Schmunzeln nicht unterdrücken. Sie machte sich immer so viele Sorgen, dabei war Konoha doch das sicherste Dorf, das ich kannte. Aber ihre Fürsorge wärmte mein Herz. „Mach dir keine Sorgen, Mama. Ich beeile mich."
Sie nickte und strich mir noch einmal sanft übers Haar, bevor sie sich umdrehte und durch die Hintertür verschwand. Der Klick der Tür hallte leise in der Stille des leeren Cafés nach. Ich stand einen Moment still da, lauschte dem Schweigen, das nun über dem Raum lag.
Langsam begann ich, die Tische abzuwischen und alles für den nächsten Tag vorzubereiten. Die gleichmäßigen Bewegungen beruhigten mich, ließen meine Gedanken schweifen. Ich dachte an den Tag, an die vielen freundlichen Gesichter der Gäste und besonders an Naruto, der heute wieder so nervös gewesen war. Es war irgendwie süß, wie er immer rot wurde und stolperte, wenn er mit mir sprach.
Ich wusste, dass viele Jungs im Dorf mich bewunderten, aber ich nahm es nie ernst. Ich war einfach... ich. Keine Kunoichi, keine Heldin. Manchmal fragte ich mich, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich die Ninja-Akademie besucht hätte, so wie Naruto und die anderen. Vielleicht wäre ich jetzt auf Missionen unterwegs, anstatt hier im Café zu stehen und Tische abzuwischen. Aber der Gedanke an Kämpfe und gefährliche Missionen machte mir Angst. Ich war nicht mutig oder stark wie die Shinobi, die unser Dorf verteidigten.
Nein, ich war mit meinem Leben hier zufrieden. Es war ruhig, beständig. Ich konnte den Menschen auf meine eigene Art helfen, indem ich ihnen einen Ort zum Entspannen bot, ihnen ein Lächeln schenkte. Das war genug für mich.
Als ich schließlich die letzten Tische abwischte, bemerkte ich, wie dunkel es draußen geworden war. Der Himmel war tiefblau, die ersten Sterne funkelten schwach über den Dächern von Konoha. Ich hatte die Zeit völlig vergessen.
„Oh nein", murmelte ich leise. „Mama hat mich gewarnt."
Schnell beeilte ich mich, das Café abzuschließen. Ich löschte die Lichter, kontrollierte noch einmal alle Türen und Fenster, bevor ich meine Jacke überzog und zur Tür trat. Die Straße draußen lag nun still und verlassen, nur das schwache Licht der Straßenlaternen erhellte den Weg.
Als ich die Tür hinter mir zuzog, durchlief mich ein merkwürdiges Gefühl. Etwas stimmte nicht. Ich konnte es nicht genau beschreiben, aber plötzlich war die Stille um mich herum bedrückend. Instinktiv blieb ich stehen, blickte mich um.
Da war er – eine Gestalt, die im Schatten eines Gebäudes stand. Regungslos, fast verschmolzen mit der Dunkelheit, aber ich konnte deutlich spüren, dass er mich beobachtete. Mein Herzschlag beschleunigte sich, und ein unangenehmes Kribbeln lief mir den Rücken hinunter.
„Ähm... das Café ist schon geschlossen", rief ich zögernd, meine Stimme zitterte leicht. „Wenn Sie etwas wollen, kommen Sie bitte morgen wieder."
Die Gestalt antwortete nicht. Kein Wort, keine Bewegung. Er stand einfach nur da, in der Dunkelheit, und schaute mich an. Die Stille um uns herum wurde noch drückender, und mein Unbehagen wuchs.
Ich trat einen Schritt zurück, der kalte Stein der Straße knirschte unter meinen Schuhen. Warum sagte er nichts? Wer war das? Irgendetwas an ihm ließ mir die Haare im Nacken zu Berge stehen.
„Hören Sie, ich... ich muss jetzt gehen", stammelte ich und versuchte, meine Stimme fest klingen zu lassen. „Das Café ist wirklich zu."
Doch noch immer keine Antwort. Kein Wort, keine Bewegung. Die Dunkelheit um ihn herum schien sich mit ihm zu verweben, als wäre er ein Teil davon.
Bevor ich noch mehr sagen konnte, verschwamm die Gestalt plötzlich vor meinen Augen. Ein Windstoß wehte durch die Gasse, und als ich blinzelte, war er verschwunden. Einfach weg. Als wäre er nie da gewesen.
Ich schluckte schwer und trat hastig einen weiteren Schritt zurück. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, während ich mich hektisch umsah. War das wirklich passiert? Oder hatte ich mir das nur eingebildet?
Ohne weiter darüber nachzudenken, drehte ich mich um und ging schnellen Schrittes los, fast schon rennend. Meine Schritte hallten in der stillen Nacht, und ich fühlte mich die ganze Zeit beobachtet, als wären unsichtbare Augen auf mir.
„Es war nur deine Fantasie", flüsterte ich mir selbst zu, doch meine Hände zitterten leicht.
Als ich endlich unser Haus erreichte, warf ich die Tür hastig hinter mir zu und lehnte mich mit dem Rücken dagegen. Mein Atem ging schnell, und ich versuchte, das Zittern in meinen Händen zu beruhigen.
„Alles ist gut", murmelte ich. „Du hast dir das nur eingebildet."
Aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass das nicht stimmte.
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Love In The Dark | Sasuke Uchiha
FanficSayanah, ein unscheinbares Mädchen mit einem ruhigen Leben, wird plötzlich aus ihrer Welt gerissen, als der abtrünnige Ninja Sasuke Uchiha sie entführt. Während sie sich in einer Welt voller Geheimnisse und Gefahr wiederfindet, offenbaren sich dunkl...