Ich wachte mit einem Ruck auf, mein Herz schlug mir bis zum Hals, und für einen kurzen Moment wusste ich nicht, wo ich war. Die Höhle war in völlige Dunkelheit gehüllt, nur das schwache Glimmen der restlichen Glut von Sasukes Feuer erleuchtete die steinernen Wände. Mein Atem ging schnell, und ich blinzelte, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Dann fiel es mir wieder ein. Die Entführung. Sasuke.
Ich drehte langsam meinen Kopf zur Seite und suchte mit den Augen nach ihm. Er lag am anderen Ende der Höhle, die Augen geschlossen, scheinbar tief schlafend. Seine Brust hob und senkte sich in gleichmäßigem Rhythmus, und für einen Moment hielt ich den Atem an. Dies war vielleicht meine einzige Chance. Meine letzte Möglichkeit, ihm zu entkommen.
Mein Körper war noch immer von Erschöpfung gezeichnet, meine Muskeln zitterten vor Anspannung und Kälte, und meine Hände waren noch immer gefesselt. Aber ich wusste, dass ich es versuchen musste. Wenn ich nicht jetzt ging, würde ich diese Gelegenheit möglicherweise nie wieder bekommen. Wer wusste schon, was er mit mir vorhatte, wenn wir erst bei seinem Versteck ankamen?
Langsam und so leise wie möglich begann ich, mich zu bewegen. Meine Muskeln protestierten bei jeder Bewegung, aber ich zwang mich, die Schmerzen zu ignorieren. Ich rollte mich vorsichtig auf die Seite, um meine Beine unter mich zu ziehen, während ich Sasuke nicht aus den Augen ließ. Jedes Knirschen der Steine unter mir ließ mein Herz schneller schlagen. Ich betete, dass er nicht aufwachen würde. Sein Griff war so fest gewesen, seine Präsenz so überwältigend, dass ich wusste, dass ich keine Chance hätte, wenn er mich jetzt bemerken würde.
Langsam schob ich mich weiter nach vorne, auf die Öffnung der Höhle zu. Jeder Atemzug fühlte sich an wie eine Herausforderung, meine Fesseln rieben schmerzhaft an meinen Handgelenken, aber ich zwang mich weiter. Ein Schritt nach dem anderen. Immer näher an den Ausgang.
Die kalte Nachtluft schlug mir ins Gesicht, als ich endlich die Öffnung erreichte. Ein schwacher Hoffnungsschimmer stieg in mir auf. Vielleicht... vielleicht konnte ich es wirklich schaffen. Vielleicht war dies meine Chance, wegzulaufen und wieder nach Hause zu kommen.
Doch das Klettern aus der Höhle stellte sich als weitaus schwieriger heraus, als ich gedacht hatte. Die Wände waren steil, und der Boden weit unten erschien mir unendlich fern. Meine Hände waren gefesselt, und ich konnte mich nur schwer festhalten. Dennoch zog ich mich mühsam an den glatten Felsen entlang, rutschte hier und da aus und kämpfte mit jedem Atemzug gegen meine eigene Erschöpfung an.
Plötzlich verlor ich den Halt. Meine Füße rutschten weg, und ich spürte, wie ich abrutschte. Ein stechender Schmerz durchzog meine Knie und Handflächen, als ich hart auf dem Fels aufschlug. Die scharfen Steine gruben sich in meine Haut, rissen sie auf, und ich biss mir fest in den Arm, um nicht vor Schmerz aufzuschreien. Meine Augen brannten von den Tränen, die mir unaufhaltsam über die Wangen liefen, doch ich durfte nicht laut sein. Ich durfte Sasuke nicht wecken.
Trotz der Schmerzen stand ich auf. Mein ganzer Körper protestierte, aber ich ignorierte die Schreie meiner Muskeln. Das war meine einzige Chance, meine einzige Möglichkeit, zu überleben. Ich zwang mich weiter, stolperte ein paar Schritte vorwärts, bis ich schließlich auf den weichen Waldboden gelangte.
Jetzt musste ich nur noch laufen.
Ich wusste nicht genau, in welche Richtung ich gehen sollte, aber es war mir egal. Hauptsache weg von ihm, weg von dieser Hölle, in die er mich entführt hatte. Die Dunkelheit war so undurchdringlich, dass ich kaum die Hand vor Augen sehen konnte, aber ich zwang mich, so schnell wie möglich zu laufen. Meine Füße trugen mich über unebenen Boden, über Wurzeln und Steine, und jeder Schritt fühlte sich wie eine kleine Ewigkeit an.
Die Kälte biss in meine Haut, und meine Lungen brannten vor Anstrengung. Doch ich lief weiter. Mein Herzschlag dröhnte in meinen Ohren, mein Atem ging stoßweise, und für einen kurzen Moment glaubte ich wirklich, ich hätte es geschafft. Vielleicht war Sasuke doch eingeschlafen. Vielleicht war er zu erschöpft, um mir zu folgen. Vielleicht... war ich frei.
Doch genau in diesem Moment tauchte er vor mir auf. Ohne Vorwarnung, ohne das leiseste Geräusch stand er plötzlich da, als wäre er direkt aus dem Schatten heraus gewachsen. Meine Beine gaben fast nach, als meine Augen sich weiteten und ich abrupt stehen blieb.
„Nein", flüsterte ich, fast ungläubig. „Nein, das kann nicht sein..."
Ich drehte mich um und rannte in die entgegengesetzte Richtung, mein Herz raste noch schneller als zuvor. Aber egal wie schnell ich rannte, egal wie verzweifelt ich war – Sasuke war schneller. Er tauchte erneut vor mir auf, als hätte er sich die ganze Zeit nur über meine Bemühungen amüsiert.
„Wohin willst du?", fragte er mit einer Ruhe, die mich in den Wahnsinn trieb.
Ich biss die Zähne zusammen und drehte mich wieder um, rannte ein weiteres Mal los. Doch auch diesmal holte er mich ohne Mühe ein. Es war, als würde er ein grausames Spiel mit mir spielen, mich immer wieder vor die Illusion der Flucht führen, nur um mir erneut zu zeigen, wie hoffnungslos meine Lage war. Jedes Mal, wenn ich eine Richtung einschlug, stand er plötzlich vor mir, und ich konnte sein spöttisches Lächeln in der Dunkelheit förmlich spüren.
„Hör auf damit!", schrie ich schließlich verzweifelt, während mir die Tränen unaufhaltsam über die Wangen liefen. „Bitte! Hör auf!"
Er tauchte erneut vor mir auf und diesmal packte er mich. Seine Hände griffen grob nach meinen Schultern und drückten mich fest an einen Baumstamm. Ich versuchte mich zu wehren, aber es war sinnlos. Er war so stark, und ich war nichts weiter als eine hilflose Puppe in seinen Händen.
„Deine Versuche sind niedlich", sagte er mit einem Hauch von Spott in seiner Stimme, während er mich fest im Griff hatte. „Aber du solltest es langsam verstehen. Es ist zwecklos."
Ich konnte kaum noch atmen. Seine Nähe, die Kälte in seiner Stimme, und die völlige Gewissheit, dass ich niemals eine Chance hatte, entkamen zu können – all das schnürte mir die Luft ab. Ich hatte von Anfang an keine Möglichkeit gehabt. Schon nicht, als ich die Höhle verlassen hatte.
Sasuke zog mich erneut auf die Beine, und ich wusste, dass meine Flucht endgültig gescheitert war.
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Love In The Dark | Sasuke Uchiha
Fiksi PenggemarSayanah, ein unscheinbares Mädchen mit einem ruhigen Leben, wird plötzlich aus ihrer Welt gerissen, als der abtrünnige Ninja Sasuke Uchiha sie entführt. Während sie sich in einer Welt voller Geheimnisse und Gefahr wiederfindet, offenbaren sich dunkl...