Kapitel 31

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Ich wachte langsam auf, mein Körper fühlte sich schwer und taub an, als hätte ich eine Ewigkeit geschlafen. Mein Kopf pochte, und meine Glieder waren wie aus Blei. Es dauerte einen Moment, bis ich erkannte, dass ich in einem Bett lag. Die Matratze war weich, viel weicher als der harte Boden, auf dem ich zuletzt gelegen hatte. Ich blinzelte in das grelle Licht über mir und sah mich um.

Weiße Wände, saubere Böden, der sterile Geruch von Desinfektionsmittel – es war unmissverständlich: Ich war in einem Krankenhaus. In meinem Kopf wirbelten die Erinnerungen an die Ruinen, den Kampf, Sasuke und Itachi. Itachi... Ich hatte ihn gerettet, oder? Doch der Gedanke an Sasuke durchdrang alles andere. Wo war er? Was war passiert?

Mein Herz schlug schneller, als ich versuchte, mich aufzurichten. Meine Muskeln brannten bei der kleinsten Bewegung, aber das war mir egal. Ich musste zu ihm. Ich musste wissen, ob er in Sicherheit war.

„Nein, nein, bleib bitte liegen!" Eine sanfte, aber bestimmte Stimme drang an mein Ohr, und eine Hand drückte mich behutsam wieder zurück ins Bett. Es war eine Krankenschwester in einem weißen Kittel, die mich streng ansah, aber trotzdem freundlich wirkte. „Du solltest dich noch nicht bewegen. Du warst in einer kritischen Verfassung, als du hier ankamst."

„Wer... hat mich hergebracht?" fragte ich leise, obwohl ich die Antwort tief in mir bereits kannte. Ich wusste, dass es Sasuke gewesen sein musste. Wer sonst hätte mich in Konoha abgelegt? Die Schwester zögerte kurz, als ob sie nicht genau wusste, wie sie es erklären sollte.

„Jemand hat dich direkt vor dem Krankenhaus abgelegt und ist sofort verschwunden. Niemand konnte ihn erkennen. Es war mitten in der Nacht."

Tränen stiegen mir in die Augen. Sasuke. Er hatte mich gerettet, nachdem ich mich fast zu Tode erschöpft hatte, um seinen Bruder zu retten. Und jetzt war er fort, irgendwo da draußen, und ich hatte keine Ahnung, wo er war oder wie es ihm ging. „Ich muss zu ihm", flüsterte ich, meine Stimme zitterte vor Anspannung. „Ich kann hier nicht bleiben."

„Du musst dich schonen", sagte die Schwester mit mehr Nachdruck. „Du stehst kurz davor, wieder zusammenzubrechen. Wenn du dich jetzt überanstrengst, könnte es dich das Leben kosten." Sie schaute mich ernst an und schüttelte den Kopf. „Und außerdem hast du jetzt Besuch."

„Besuch?" wiederholte ich perplex und schüttelte den Kopf. Ich kannte in Konoha fast niemanden, wer sollte mich besuchen?

In diesem Moment öffnete sich die Tür, und zwei vertraute Gesichter traten in den Raum. Meine Eltern. Ihre Augen waren von Sorgen und Trauer gezeichnet, doch als sie mich erblickten, huschte Erleichterung über ihre Gesichter. Meine Mutter, ihre Augen voll von Tränen, stürzte zu meinem Bett und umklammerte meine Hand, als ob sie mich nie wieder loslassen wollte.

„Sayanah!" Ihre Stimme war brüchig und zittrig, als sie meinen Namen aussprach. „Du lebst! Oh, mein Gott, du lebst!" Tränen rannen über ihre Wangen, als sie meinen Arm streichelte, ihre Berührungen so sanft, als hätte sie Angst, mich zu zerbrechen.

Mein Vater stand etwas abseits, seine Augen feucht, doch wie immer versuchte er, seine Fassung zu bewahren. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht, Sayanah." Seine Stimme war tief und rau, und als er sprach, erkannte ich die unterdrückte Angst, die sich hinter seiner Fassade versteckte.

Ich konnte kaum fassen, dass sie hier waren. All die Zeit hatte ich sie in Gedanken bei mir getragen, aber jetzt, wo sie wirklich vor mir standen, traf es mich mit voller Wucht, wie sehr ich sie vermisst hatte. Meine Brust zog sich zusammen, und ein Schwall von Emotionen übermannte mich. Die ganzen Erlebnisse der letzten Wochen, die Kämpfe, die Verluste – all das brach über mich herein, als meine Eltern bei mir waren.

„Mama... Papa..." Mehr konnte ich nicht sagen, denn meine Stimme brach unter der Last der Gefühle. Die Tränen liefen unaufhaltsam meine Wangen hinunter, während meine Mutter mich fest in ihre Arme zog. „Es tut mir so leid..."

„Schh, es ist in Ordnung", flüsterte meine Mutter sanft und wiegte mich wie ein kleines Kind. „Du bist hier. Du bist in Sicherheit. Das ist alles, was zählt."

Aber ich fühlte mich nicht sicher. Nicht wirklich. Mein Kopf war noch immer bei Sasuke. Während ich die Wärme und Liebe meiner Eltern spürte, konnte ich nicht aufhören, an ihn zu denken. War er auch in Sicherheit? War er verletzt? Oder schlimmer?

„Ich... ich muss hier raus.", brachte ich mühsam hervor und versuchte erneut, mich aus dem Bett zu winden. Doch meine Beine gaben sofort nach, und ich fiel kraftlos zurück auf das Kissen.

„Sayanah, du musst dich ausruhen", sagte mein Vater ernst, und seine Hand legte sich sanft auf meine Schulter, um mich wieder in die Kissen zu drücken. „Wir wissen nicht, was genau passiert ist, aber du warst dem Tod näher, als uns lieb ist. Du brauchst Zeit, um zu heilen."

„Aber..." Mein Blick wanderte verzweifelt zu meinen Eltern. „Ihr versteht das nicht... Ich muss."

Meine Mutter tauschte einen besorgten Blick mit meinem Vater, bevor sie wieder zu mir sah. „Sayanah, wir wissen nicht, was passiert ist, aber du bist jetzt hier, und wir werden alles tun, um dir zu helfen. Aber du musst uns sagen, was vorgefallen ist."

Ich seufzte schwer und schloss die Augen. Wie sollte ich ihnen das alles erklären? Der Kampf, Itachi, meine Rolle in all dem – es war zu viel. Zu viel für meine Eltern. Es würde ihnen das Herz brechen.

„Ich... ich weiß es nicht", flüsterte ich leise. „Es ist alles so verwirrend."

Meine Eltern schauten mich besorgt an, sagten aber nichts weiter. Sie wussten, dass ich Zeit brauchte. Und während ich dort lag, fühlte ich die Zuneigung und die Unterstützung meiner Eltern, doch in mir brodelte der Wunsch, Sasuke zu finden. Wo auch immer er jetzt war, ich musste ihn erreichen. Aber vorerst, so sehr es mich auch schmerzte, wusste ich, dass ich mich erst erholen musste.

Love In The Dark | Sasuke UchihaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt