Kapitel 12

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Als wir durch die dunklen Gänge schleichen, spüre ich die Anspannung in der Luft. Jeder Schritt fühlt sich schwer an, als ob ich durch Wasser waten würde. Mein Herz pocht in meiner Brust, und ich merke, dass ich unaufhörlich an Sasuke denke – an seine Worte, seine Berührungen, und wie er mir versprochen hat, mich zurück nach Konoha zu bringen.

Wir bleiben in einem schattigen Flur stehen, direkt vor einer massiven Holztür, die uns zu Orochimaru führen wird. Die Finsternis des Flurs scheint sich um uns zu verdichten, und ich zittere unwillkürlich.

„Sayanah, du musst ruhig bleiben," sagt Sasuke leise, fast flüsternd. Seine Augen glitzern im Halbdunkel, voller Entschlossenheit. „Ich kann das nicht ohne dich tun."

„Ich weiß," antworte ich zögernd. Doch in meinem Kopf dreht sich alles. Kann ich das wirklich? Kann ich ihm wirklich helfen, Orochimaru zu töten?

Plötzlich nimmt Sasuke mein Gesicht in seine Hände, seine Finger kühl auf meiner erhitzten Haut. Mein Atem stockt, als er mich zwingt, ihm in die Augen zu sehen. Sie sind dunkel, und doch brennt darin eine Emotion, die mich vollkommen verwirrt. Ich spüre, wie mein Herz schneller schlägt.

„Vertraust du mir?" Seine Stimme ist leise, fast hypnotisch, und obwohl ich so viele Zweifel habe, nicke ich. Denn in diesem Moment fühlt es sich an, als ob nichts anderes zählt. Nur er.

Er zieht mich näher, und ich spüre die Wärme seines Körpers, die Intensität seiner Präsenz. „Ich brauche dich," flüstert er. „Ohne dich schaffe ich es nicht."

Seine Worte hüllen mich ein wie eine Decke, und bevor ich überhaupt begreifen kann, was passiert, beugt er sich vor und seine Lippen treffen auf meine. Der Kuss ist sanft, aber fordernd – eine Mischung aus Verführung und Verzweiflung. Ich bin wie erstarrt, mein Verstand schreit, dass das falsch ist, aber mein Körper reagiert anders. Die Hitze seines Kusses lässt mich alles um mich herum vergessen. Ich spüre, wie mein Herz in meiner Brust hämmert, als hätte es darauf gewartet, endlich losgelassen zu werden.

Seine Lippen lösen sich langsam von meinen, aber seine Stirn bleibt an meiner, seine Hände immer noch an meinem Gesicht. „Verstehst du jetzt?" flüstert er gegen meine Lippen. „Ich werde dich beschützen. Wir werden Orochimaru zusammen stürzen. Und dann... werde ich dafür sorgen, dass du sicher bist."

Ich blinzle, völlig überwältigt von dem, was gerade passiert ist. Meine Gedanken sind ein Durcheinander, und doch spüre ich eine seltsame Art von Sicherheit. Er wirkt so überzeugend, so aufrichtig – vielleicht gibt es wirklich Hoffnung. Vielleicht kann ich ihm wirklich vertrauen.

Aber tief in mir regt sich ein kleiner Zweifel. Ist das alles nur ein Teil seines Plans? Manipuliert er mich gerade? Der Gedanke schießt mir durch den Kopf, aber bevor ich ihn weiterverfolgen kann, nimmt Sasuke meine Hand in seine.

„Komm," sagt er fest, und sein Griff um meine Hand ist beruhigend, aber auch bestimmend. „Es ist Zeit."

Wir betreten den Raum. Das schwache Licht, das von den Fackeln an den Wänden geworfen wird, tanzt auf den Steinen, als ob die Schatten uns verspotten würden. Orochimaru sitzt, in eine düstere Aura gehüllt, inmitten des Raumes. Sein giftiges Lächeln strahlt eine dunkle Vorfreude aus. Kabuto steht neben ihm, ruhig und mit verschränkten Armen. Die Spannung in der Luft ist greifbar.

„Ah, Sasuke," begrüßt Orochimaru uns mit seiner schlangenartigen Stimme. „Bist du bereit, das nächste Kapitel unserer Macht zu beginnen?" Er fixiert mich mit seinen reptilienartigen Augen. „Und du, Sayanah... heute werden wir deine Kraft vollends erwecken."

Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, als ich an die Schmerzen denke, die ich vor wenigen Stunden durchgemacht habe. Orochimaru erhebt sich langsam, seine Bewegungen geschmeidig und unheilvoll, wie eine Schlange, die sich auf ihren Angriff vorbereitet.

„Sayanah," murmelt Sasuke neben mir. „Jetzt."

Ich nicke, mein Herz rast, und ich sammle all meinen Mut zusammen. Ich muss stark sein – für mich selbst, und um Orochimaru zu stoppen. Sasuke hatte mich um meine Hilfe gebeten, und jetzt zählte er auf mich.

In dem Moment, in dem Orochimaru einen Schritt auf mich zu macht, aktiviert Sasuke blitzschnell sein Sharingan. Seine rot glühenden Augen wirbeln, und ich kann die unglaubliche Macht darin spüren. Er hebt seine Hände zu einem Jutsu-Siegel und ruft: „Katon: Gōkakyū no Jutsu!" Eine massive Feuersäule entweicht aus seinem Mund und rast direkt auf Orochimaru zu.

Orochimaru hebt eine Hand, um das Feuer abzuwehren, und schafft es im letzten Moment, sich mit einer Schlangenbewegung zur Seite zu winden. Das Feuer explodiert an der Wand hinter ihm, hinterlässt jedoch nur Zerstörung und Rauch.

„Du wirst dich mir nicht entziehen, Orochimaru," knurrt Sasuke und bereitet das nächste Jutsu vor. „Chidori!" Die funkelnden Blitze formen sich in seiner Hand, das Geräusch des knisternden Donners hallt durch den Raum.

Doch bevor Sasuke das Chidori einsetzen kann, schlängeln sich schlangenartige Tentakel aus Orochimarus Armen und greifen nach ihm. Sie sind zu schnell – noch schneller als Sasuke vermutet hat – und wickeln sich um seine Beine und Arme, bevor er die Blitze auf ihn lenken kann. Er wird zurückgerissen und knallt gegen die Wand.

„Du bist noch nicht stark genug, Sasuke," zischt Orochimaru triumphierend. „Ich hatte gehofft, du würdest es schneller lernen. Aber keine Sorge – wenn ich Sayanahs Kraft vollständig kontrolliere, werde ich dir helfen, deine Rache zu vollenden."

In Sasukes Augen flammen der Hass und die Verzweiflung auf. Er versucht, sich aus den Griffen von Orochimarus Schlangen zu befreien, aber der Griff wird nur noch enger.

Ich stehe wie gelähmt da. Ich weiß nicht, was ich tun soll, aber ich kann ihn nicht so sehen. Mein Herz rast, während ich mich zwinge, auf ihn zuzugehen. Es gibt nur einen Weg, wie ich ihm helfen kann. Ich muss das tun, was ich zuvor bei unserem Training gelernt habe – Sasukes Chakra verstärken.

Mit zitternden Händen erreiche ich ihn, lege eine Hand auf seinen Rücken. Die Berührung sendet eine Welle von Schmerzen durch meinen Körper, als ob das Chakra, das ich ihm zuführe, mich innerlich zerreißen würde. Mein Atem wird schwer, doch ich halte durch. Sasukes Körper reagiert sofort auf mein Chakra, ich kann es spüren – es vermischt sich mit seinem und verstärkt seine Energie.

„Sayanah..." flüstert er, und ich sehe, wie seine Sharingan-Augen aufleuchten. „Halt durch."

Mit neuer Kraft fängt Sasuke an, sich zu wehren. Ein weiteres Chidori formt sich in seiner Hand, dieses Mal noch intensiver, seine Blitze knistern wütend durch den Raum. Mit einem gewaltigen Ruck befreit er sich aus den Fängen der Schlangen, springt hoch in die Luft und richtet das Chidori direkt auf Orochimaru.

„Das ist für all das Leid, das du verursacht hast!" ruft Sasuke, seine Augen brennen vor Zorn.

Doch Orochimaru scheint sich keine Sorgen zu machen. Mit einer schnellen Bewegung entfesselt er ein Jutsu, das ich nicht sofort erkenne, und plötzlich breitet sich eine riesige, undurchdringliche Schlangenwand vor ihm aus. Das Chidori prallt gegen die Schlangen und zersplittert in alle Richtungen, trifft jedoch nicht Orochimaru direkt.

„Du überschätzt dich, Sasuke," spottet Orochimaru. „Deine Zeit ist noch nicht gekommen."

Die Schlangen schnellen auf uns zu.

Love In The Dark | Sasuke UchihaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt