2.Kapitel

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Als ich aufwache schreckte ich hoch und bereute es auch schon im nächsten Moment so schnell aufgestanden zu sein, als ich meine schmerzenden Rippen und meinen Schwindel im Kopf spürte. Verdammt.
So will man nicht aufwachen.

Ich schreckte mit meinem Blick zum Stuhl wo gestern Abend noch mein Bruder saß. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt. Immer noch liegt er auf dem Stuhl und schnarchte vor sich hin. Sofort spielte sich die letzte Nacht wieder in meinen Kopf ab.

Ich setzte mich langsam auf und brauchte einen Moment, damit sich mein pochender Kopf und meine pochenden Rippen wieder beruhigten und stand dann langsam und leise auf.

Ich lief leise die Treppe noch oben und schnappte mir meine Sachen zum duschen. Ich zog mich aus und erschrak mal wieder vor meinem eigenen Spiegelbild. Dort sah man ein paar alte Narben, Blutergüsse, Verbrennungen als auch die neuen von gestern. Meine linke Seite schmückte ein blauer Bluterguss und an meiner rechten Wange sah man auch eine leichte blaue Verfärbung. Toll.

Das ist mein Leben. Seid über 5 Jahren lebe ich jetzt schon so und schaffe es einfach nicht zu gehen. Ich bin nicht schwach und ich bin auch nicht auf den Mund gefallen aber sobald ich meinen Bruder sehe, ist all mein Selbstvertrauen verschwunden.

Ich merkte erst das ich weinte, als ich die Tränen über mein Gesicht laufen sehe. Ich wischte sie mir eilig vom Gesicht und stieg unter die Dusche.

Als ich fertig war, schlüpfte ich in meine frische Kleidung und föhnte meine Haare. Meine braunen langen Haare band ich schnell in einen unordentlichen Dutt zusammen und schnappte mir dann auch schon meinen Concealer um die Verfärbung an meiner Wange zu überschminken. Das klappte auch ganz gut, weshalb ich nach wenigen Minuten schon fertig war.

Ich nahm mein Handy und meine Tasche und lief leise die Treppe runter. Ich schaute auf die Uhr und zog scharf die Luft ein. Verdammt ich komm zu spät zu meiner Schicht. Ich lief leise am Stuhl meines Bruder vorbei und wollte gerade das Haus verlassen, als ich an meinem Handgelenk wieder zurück gezogen werde ,,und wo denkst du gehst du hin?" Alex stand hinter mir und mussterte mich wütend.
Ich erschrack, weshalb ein erstickender Schrei meine Kehle verlies.

Alex stand vor mir und drückte mein Handgelenk so fest, das sich die Haut darunter bereits weiß färbte. Ich starte ihn mit großen Augen an ,,ich...ähm Ich muss zur Arbeit." bekam ich mit leiser Stimme gerade so noch heraus. Mein Bruder musterte mich noch einmal abwertend, bevor er mein Handgelenk losließ und einen Schritt von mir zurück trat ,,Nadan" sagte er noch, bevor er in der Küche verschwand.

Ich verlor keine Zeit und schloss so schnell wie möglich die Haustür hinter mir.

Seit dem ich 14 bin misshandelte mich mein Bruder schon. So lange wie meine Eltern schon Tod sind. Seit dem kümmerte sich Alex um mich. Er war ebenfalls erst 20 als der Unfall passierte, weshalb auch ihn das ganze ganzschön mitgenommen hatte. Wie waren beide zu jung um unsere Eltern zu verlieren.

Ich wurde erst wieder in die Realität geholt, als ich gegen eine starke Brust rannte und nach hinten umfiel. Ich landete auf meinem Po und verfluchte mich für meine Unvorsichtigkeit. Ich wollte mich gerade bei der Person entschuldigen, als ich schon angefahren wurde ,,kannst du nicht schauen wo du hinläufst?" Ich sah nach oben und sah einen ca.1,80 großen und ganz schön breiten Mann an. Er trug einen schwarzen Anzug, eine schwarze Sonnenbrille und hatte einen schwarzen Knopf im Ohr. Er sah aus wie ein Securitymann.

Ich war zu überrumpelt um irgendetwas darauf zu sagen. Ja ich hatte ihn angerempelt aber wollte mich doch gerade entschuldigen. Da muss man nicht gleich so reagieren.

Ich stand also langsam auf und fing an mich leicht genervt zu entschuldigen ,,ähm ja Entschuldigung. Sie müssen aber nicht gleich so aggressiv reagieren." Ich drehte mich um, doch der Mann hatte sich bereits wieder umgedreht und ignorierte mich nun.

Ich verdrehte genervt die Augen und wollte gerade in die Café Tür hinein treten, als der Gorilla Mann mich zurück zog und mir denn weg verspärte.  ,,Ähm hallo geht's noch? Lassen sie mich da rein! Ich arbeite da!" doch der Mann ignorierte mich. Ich versuchte ihn weg zu schieben, doch er bewegte sich keinen Millimeter. Verdammt was soll das!

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