Let's play the game

Kapitel 1

Er soll der heißeste sein, jede kriegen und sich bis jetzt noch nie verliebt haben. Man sagt sein Inneres möge sowas wie Liebe nicht entwickeln und schon garnicht erst empfinden. Dennoch schmilzt jedes Mädchen in seiner Gegenwart oder überhaupt Nähe. Selbst die Superschlauen hier, einfach alle. Ich gehöre nicht dazu.

Und jetzt kommt bestimmt sowas wie 'du wirst dich jetzt eh verlieben' oder 'ach komm, du findest ihn heiß' und es stimmt. Jedenfalls das mit dem heiß finden. Wozu soll man lügen, wenn es der Wahrheit entspricht?! Aber zum Wesentlichen. Der heißeste Typ über den gesprochen wird, heißt Aaron White. Er ist auch als 'Player' bekannt, genauso wie seine Freunde. Und jeder kennt es; soviele Mädels wie es geht, hier ein bisschen rummachen-da ein bisschen rummachen bla bla blaa. Aber was mich jetzt interessiert ist das 'niemals verlieben' Ding. Als wenn man sich nicht verlieben könnte oder überhaupt mal ins schwärmen versetzt wird. Unmöglich, denke ich.

Jedenfalls bin ich so eine Person die man als..verrückt oder gar experimentierfreudig einstufen kann. Und wäre ich nicht ich und würde nicht auf witzige, zeitvertreibene Ideen kommen, dann wird dieser Plan nicht klappen. Aber da es zum Glück zustimmt, werde ich meinen Spaß haben.

Ich stöpsel meine Kopfhörer aus und verstaue sie, samt Handy in meiner Jackentasche. Mit fast leerer Schultasche verlasse ich die Cafeteria und merke noch wie manche mir nachsehen. Auf dem Weg zur letzten Stunde begrüße ich paar Mädchen und Jungen mit einem Lächeln und einem Nicken. Man könnte diese Personen als 'flüchtige oder ungewollt kennengelernte Schulbekannten' bezeichnen. Also es sind nicht direkt meine Freunde und auch nicht direkt nicht nicht meine Freunde. Kompliziert. Man kann mit ihnen in den Pausen und im Unterricht gut abhängen aber außerhalb der Schule habe ich mit denen nichts zu tun. Es ist vielleicht komisch aber angenehm und einfach zu handhaben.

Mit Schwung öffne ich die Tür zum Kunstraum und wollte eintreten. Doch die Tür schnellt zurück. Ich flitze schnell an ihr vorbei, bevor sie mir eine verpasst und stehe jetzt mitten im Raum mit einem verrückten Grinsen im Gesicht. Ich sag doch ich bin ein wenig seltsam. Aber im positiven Sinne. Im Hintergrund hört man die Tür zuknallen und man sieht Schüler die mir ihre gewohnten, amüsierten Blicke zuwerfen. Gespielt arrogant werfe ich mir meine Haare zurück,strecke dann aber die Zunge raus und muss lachen. Dadurch fange ich mir gekichere und amüsantes Augenverdehen ein. "Miss Donell, wenn sie jetzt fertig mit ihren Späßen sind, würde ich gerne mit meinem Unterricht beginnen" Unsere Kunstlehrerin setzt sich ihre Brille auf den Kopf und sieht mich genervt an. Ich strecke beide Daumen in die Luft und bestätige meine Aktion mit einem 'Ja klaro!'. Überaus gut gelaunt und mich nicht beeinflussend lassend von der schlechten Laune meiner Lehrerin, setze ich mich an meinen Platz in die vorletzte Reihe.

"Da jetzt alle zuhören, kann ich ja beginnen", das alle bezog sie auf mich, da sie zu mir schielt. Ich entgegne diesem Blick mit einem breiten Lächeln, worauf sie dann total überfordert ihren verwirrten Blick abwendet. Die Lehrer wissen einfach nicht wie sie auf mich reagieren sollen. Ich finde das witzig.

"Wissen sie was Schüler? Da heute die letzte Kunststunde vor den Frühjahrsferien ist, beschäftigen sie sich selber. Zeichnen sie etwas, vervollständigen sie ihre Kunstwerke oder bleiben sie einfach sitzen und verhalten sich ruhig. Mir egal, solange kein Mist gebaut wird. Gutes gelingen!" Sie lässt sich aus irgendeinem Grund erschöpft in den Stuhl fallen und massiert sich die Schläfen. Dann blickt sie mich an, was soviel sagen soll wie 'Was ist mit dir schief gelaufen Kind?! Hör auf so fröhlich zu sein!' Ich lege meinen Kopf schief und als sie wahrnimmt dass ich ihr gestarre bemerkte, wendet sie sich blitzschnell ab und blättert in einem Kunstkatalog herum. Ich schmunzel über die Überlegung, was sie jetzt wohl denken würde. Dieses Kind ist anders. Haha, bestimmt. Ich lebe einfach nach meinem Motto: Lerne das Leben zu lieben und das Spiel zu gewinnen. Es ist einfach, wenn man sich durch nichts negatives beeinflussen lässt. Sie sollte es auch ausprobieren, vielleicht sieht sie dann nicht mehr älter aus als sie eigentlich ist.