Kapitel 28

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Aaron P.O.V

Und schon bewegte sich dieser knackige Arsch nach draußen. Sunshine knallte die Autotür zu und ich lehnte mich, sie beobachtend, in den Autositz. Ich sah wie ihr Vater die Haustür öffnete und nach kurzer Zeit, wo er mit Sunshine geredet hatte, zu mir blickte. Ich vollführte eine begrüßende Handbewegung und setzte mein charmantestes Lächeln auf. Ihr Vater lächelte mich an und verschwand dann mit Sunshine nach drinnen. Erleichternd fuhr ich mir durch die Haare.

Jeder Junge weiß ja, verspielt nicht die Chance bei dem Vater eines Mädchens zu glänzen. Oh man, hat sich das gerade schwul angehört. Ich kicherte über mich selbst und trommelte mit meinen Fingern auf dem Lenkrad herum. Um ehrlich zu sein, hätte ich überhaupt nicht gedacht, dass Sunshine mit zu unseren Training kam. Es ist nämlich ziemlich hart-für ein Mädchen zumindest. Obwohl ich glaube, dass die kleine Sunshine mit ihren Gedanken woanders war, als wir ihr diesen nicht ernst gemeinten Vorschlag gemacht hatten.

Ich musste unwillkürlich lachen, als ich an ihr verwirrtes Gesicht dachte und wie sie eben auch noch den Atem anhielt, als ich ihr nah kam. Da hatte ich wohl jemanden aus dem Konzept gebracht. Ich grinste vor mich hin, als es an der Fensterscheibe klopfte. Es war Sunshine und sie bekam die Tür nicht auf. Ich hatte anscheinend unbewusst die Tür versperrt. Ich drückte einen Knopf und sofort war die Tür entsichert. Eine sportlich angezogene Sunshine stieg grinsend ein und ich musste zugeben, dass sie gerade ziemlich gut aussah. Wahrscheinlich lag es an der grauen Leggins, die sie trug.

"Du weißt schon, dass es sehr heiß werden wird", dabei deutete ich auf ihren weiß-melierten Pullover. Sie nickte und band sich ihre Haare zu einen hohen Pferdeschwanz zusammen. "Ich hab 'was untergezogen" Diesmal war ich es der nickte. "Gut" Sie sah mich erwartungsvoll an und schon startete ich den Motor. Ich brauste los und sie schaltete leise das Radio ein. Es lief 'Sugar' von Robin Schulz und Sunshine fing sofort an mit zu summen. Ich musste schmunzeln und drehte das Radio lauter. Überraschender Weise sang Sunshine nun mit und es hörte sich gar nicht mal so schlecht an. Nein, sogar ziemlich gut. Ab und zu schielte ich zu ihr hinüber, ich musste mich aber auf die Straße konzentrieren. Sie schien so gut es ging auf dem Sitz mitzutanzen und bewegte lachend ihre Arme. Sie ist so ein lebensfroher Mensch und das komische ist, wenn sie lachte spürte ich eine Wärme in meiner Brustgegend. Es fühlt sich so an als wenn man nur noch glücklich sein wollte. Sie ist einfach ansteckend, denke ich.

"Ich liebe dieses Lied!", rief sie lachend über das Lied hinweg und ohne zu wissen was ich gerade tat, hauchte ich ihr einen Kuss auf die Wange. Sie verstummte und sah mich mit großen Augen an. Ich musste schmunzeln und drehte das Radio noch ein wenig lauter. Sie fing wieder an zu lachen und sang auch bei den nächsten Liedern mit. Sunshine ist schon besonders. Besonders normal. Besonders Sunshine halt.

Als wir an der Halle ankamen, wartete auch schon Dave auf uns. Er hielt mir meine Sporttasche hin und ich grinste ihn dankbar an. Ich hatte die vollkommen vergessen. "Na zu kleine Sunshine, bereit zu schwitzen?" Er legte einen Arm um sie und drückte mir meine Tasche in die Hand und sie schüttelte einfach nur grinsend ihren Kopf. Dann sah sie mich an, mit einem Blick welchen ich nicht deuten konnte. Als ich meine Stirn in Falten legte fing sie wieder an zu lachen. "Natürlich bin ich bereit", sie zeigte uns ihren nicht vorhandenen Bizeps und vollführte eine Mucki-Pose "Ich bin ein Mann, ein großer starker Mann", dabei verstellte sie ihre Stimme und wir fingen alle an zu lachen.

"Na dann komm mal mit du Mann", sagte ich grinsend und joggte ein wenig voraus, als Andeutung, dass sie mir folgen sollten. Zu dritt joggten wir zum Eingang und aus dem Augenwinkel konnte ich wahrnehmen, dass Sunshine nervös wirkte. Ich machte mir weiterhin keine Gedanken darüber und öffnete mit Schwung die Eingangstür. Die Jungs, die schon trainierten blickten zu uns. Nein, eher zu Sunshine. Sie zog eine Augenbraue hoch und sah sich um. Was sie wohl dachte?

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