Mein Kopf dröhnt noch ein wenig aber die Übelkeit ist weg. Ich bin gerade, wie versprochen, auf den Weg zu Miss Williams also auch hoffentlich zu Aaron. Meine Mum hatte es mir verboten raus zugehen oder Miss Williams 'zu besuchen', da sie möchte dass ich mich erhole und ganz gesund werde. Sie war ziemlich gerissen und hatte die Haustür und Terrassentür abgeschlossen. Den Schlüssel habe ich leider nicht gefunden. Mein Dad wollte mir auch nicht beseite stehen, also habe ich halt die letzte Möglichkeit benutzt um aus dem Haus zu kommen. Das Fenster. Mein Fenster.
Ich hatte das schräge Dachfenster geöffnet, bin seitlich auf die hinunter führende Leiter vom Schornstein geklettert, um mich dann an der Regenrinne runter auf das Regenfass sinken zu lassen. Hat ganz gut geklappt wie man sieht. Später muss ich nur noch herausfinden wie ich da wieder hoch komme. Wird bestimmt nicht so schwierig werden.
Der Wind wehte mir stark ins Gesicht, wodurch ich meine Augen zu kniff und die Kapuze von meinem Hoodie hielt ich fest, damit sie nicht runterflog. Mich durfte schließlich keiner erkennen und bestimmt nicht meine Mum oder irgendwelche Bekannte von ihr. Ich kann mir schon gut vorstellen wie sie in der Nachbarschaft rum telefoniert hat, damit diese sofort Bescheid sagen falls sie mich sehen. Ihr müsst wissen, ich bin früher immer abgehauen wenn ich krank war. Entweder bin ich zu meiner damaligen besten Freundin oder zum Training geschlichen. Manchmal mit und manchmal wiederum ohne Erfolg.
Ich ging auf die andere Straßenseite und hielt ständig meinen Hoodie fest. Ein bellener, kleiner Hund hüpfte an dem Zaun des Nachbar Hauses von Miss Williams auf und ab, als würde er mich verraten wollen. Kleiner Mistköter. Ich lache leise und werfe dem Hund ein Stückchen Wurst hin. Er verstummt sofort und bettelt nach mehr. Ja, ich habe diese Situation vorhergesehen und mich bewaffnet, sie hatte mir schon das ein oder andere Mal das Wegschleichen vermasselt.
Nachdem ich sicher gegangen bin, dass das Herrchen des Hundes mich nicht entdeckte (guter Freund meiner Mutter), schlich ich weiter zu Miss Williams's Haus. Sie stand vor ihrer Tür und begoss ihr kleines Bäumchen. "Miss Williams, hallo" Erschrocken fuhr sie herum, lächlte mich aber dann liebevoll an. "Ach hallo Kathrin, schön dich doch noch zu sehen. Wie geht es dir? Weiß deine Mutter dass du hier bist?" Nervös zog ich meine Kapuze vom Kopf und strich mir dann durch die Haare. "Mir geht es weitgehend gut und dass wegen meiner Mum..." Sie fing herzlich an zu lachen und klopfte mir sachte auf die Schulter. "Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß. Verstehe schon. Von mir erfährt sie nichts" Ihren Finger legte sie auf ihre Lippen und widmete sich wieder dem kleinen Bäumchen.
Wie ich diese kleine, alte Dame liebe. Man kann ihr alles anvertrauen und niemand würde es erfahren. Außerdem besitzt sie für ihr Alter noch ziemlich viel Humor. "Ist Aaron hier?" Sie blickt mich verwirrt an "Ein Junge, charmantes Grinsen, braune Haare?" Der Blick verschwindet nicht "Ähhhm. Ein Freund von mir?" Sie fängt an zu lachen und nun bin ich die, die sie verwirrt anblickt. "Ich weiß wen du meinst, ich wollte dich nur ein wenig auf den Arm nehmen Liebes." Sie grinst mich an und deutet hinters Haus.
Und dort hockt er auch schon. Hätte ich nicht gedacht, dass er wirklich hier auftaucht. Aber ich meine, er schuldet mir schließlich was oder?
"Ach der Player bei der Gartenarbeit" Ich grinse provozierend und stelle mich zu ihm. "Schnauze Donell! Ich werde trotzdem gewinnen!", entgegnet er sofort und dreht sich zu mir um. Man ist da jemand gut gelaunt. "Natürlich!", es trieft nur so von Sarkasmus doch ihn scheint das nicht zu interessieren. "Ich weiß" Er kommt auf mich zu und tippt mir auf die Nase. "Du wirst mir nämlich verfallen" Ich streiche mir den Dreck von der Nase und ziehe eine Augenbraue hoch. "Glaub' weiter dran, dann schrumpft dein Ego vielleicht nicht so" Empört fässt er sich ans Herz und grinst mich neckisch an. Ja, ich weiß ich kann nicht gemein rüberkommen und ich weiß auch dass er es in ganzen Zügen genießt.
"Ach die junge Liebe" Kommt es plötzlich von hinten und wir beide drehen uns zu einer schwärmenen Miss Williams um. Aaron lacht in sich hinein und ich fuchtel wild mit meinen Armen herum. "Nein, das verstehen sie völlig falsch!" Trotzdem kann ich mir das lachen nicht verkneifen. Aaron ist echt ansteckend. Ich blicke zu ihm hoch und meine ihn mal wirklich lachen gehört zu haben. Es war ein echtes Lachen, eines was vom Herzen kam. Ein schönes Lachen. Er blickt zu mir hinunter und grinst verschmilzt. Ich wende meine Blick wieder ab und wende ihn einer glücklichen Miss Williams zu.
"Quatsch! Schön dass du jemanden gefunden hast, der dich nicht verletzt" Den letzten Teil scheint sie eher zu sich selber zu sagen, doch es war laut genug dass es Aaron hören konnte. Er blickt mich neugierig an doch ich schüttel entschlossen den Kopf. Sie hat von meiner damals besten Freundin geredet. Janett. Auch sie kannte Janett. Wir waren unzerstörbar, ein fantastisches Team. Doch dann kam es halt so wie es anscheinend sollte und dass hatte mich schon fast gebrochen. Keine Freundschaft war mir wichtiger als ihre. Keine Meinung war mir wichtiger als ihre und auch kein anderer Zusammenhalt war mir wichtiger.
"Erde an Sunshine" Eine Hand fuchtelt vor meinem Gesicht herum und ich blinzelte. Aaron. Er scheint immer noch ziemlich neugierig zu sein, jedoch versteckt er es geschickt. Miss Williams ist garnicht mehr hier.
"Hm?", frage ich aus meinen Gedanken gerissen und tue so als wäre nichts. So schlimm war das alles doch nicht oder? Seitdem wollte ich zwar keine Freundschaften mehr aufbauen und hab auch engeren Kontakt mit anderen Personen gemieden, aber so dramatisch ist das doch nicht.. Rede dir das einfach weiterhin ein. Irgendwann kommst du an deine Grenzen."Alles okay? Oder bist du mit deinen Gedanken wieder bei mir? Ich meine, ich kann es gut verstehen", er grinst aufmunternd und fährt sich selbstgefällig durch die Haare. "Arschloch", ich schlage ihm auf die Brust und lache leicht. Ich weiß nicht ob er dies absichtlich tat, aber ich bin ihm irgendwie dankbar. Er hatte mich aus meinen elenden Gedanken geholt. "Danke", sage ich ausversehen und schlage mir sofort die Hand auf den Mund. Ich wollte das nur denken.
Ich lache nervös und weiß nicht wieso, aber ich glaube er hat gemerkt dass etwas nicht stimmt. Ich werde einfach viel zu oft daran erinnert. Man verliert nicht gerne seine beste Freundin. Aber jetzt habe ich ein neues, fröhliches Leben und ich liebe es!
"Alles super, Kleiner" Er nimmt mich einfach bestimmend in seinen Arm und ich lasse es zu. Ich schlinge meine Arme um seinen Bauch und schließe die Augen. Er will dich nur schwächen. Ich atme seinen Geruch ein und grinse leicht. Falle nicht darauf hinein.
Seine Wärme durchflutet meinen Körper und ich fühle mich leichter. Er nutzt es zu seinen Gunsten! Ich atme erleichtert aus und merke wie er mich näher an sich drückt. Werde nicht schwach! Es fühlt sich ungewohnt an. Hallo? Erde an Kath. Es fühlt sich ungewohnt gut an. Mach was du willst, ich gebe auf!Man hört ein 'Klick' und bemerkt ein Aufleuchten. Erschrocken entferne ich mich aus seiner Umarmung und realisiere Miss Williams mit einer Kamera in der Hand. Sie grinst vielsagend und nickt wissend. Na super. Ich fahre mir erschöpft durch die Haare und atme hörbar aus.
Was habe ich da nur alles gedacht..
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Ohhh Leute ich hatte so eine Schreibblockade und das hat mich so angepisst! Ich hab ständig etwas geschrieben, es aber dann wieder entfernt. War das anstrengend. Aber jetzt ist dieses Kapi ↑ hier entstanden und ich bin happy damit. Hoffentlich ihr auch :)
Falls es etwas depri oder traurig oder zu emotional rüberkommt sorry vllt ;)
#waseinLiedallesausmachenkannHabt ihr Wünsche für die Geschichte? Was so passieren soll/könnte? Schreibt mir, wäre supidupi!
Bleibt fresh und bis zum nächsten Kapi! :* :D
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Let's play the game
Romance"Ich habe gehört du bist ein Player, dann lass uns ein Spiel spielen" Und da ist sie schon.Ich drehte mich in die bekannte Richtung, von der die Stimme kam und erblickte ein braunhaariges Mädchen welches mich mit einem herausfordernden Grinsen begut...