Kapitel 13

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Ich weiß nicht ob ich jetzt schon eingeschlafen bin oder ob es schon der nächste Morgen ist.
Ich öffne meine Augen und sehe nur schwarz. Mein Kopf liegt auf dem Kissen, mit dem Gesicht nach unten. Kein Wunder. Ich drehe mich um und die Sonne scheint unverzüglich in meine Augen. Es ist der nächste Morgen. Danke für die direkte Erleuchtung, Sonne. Ich kneife meine Augen wieder zu und taste nach meinem Handy oder Wecker. Ich ergreife mein Handy und sehe auf die Uhr. 12Uhr. Meine Augen wurden groß. Schon so spät? Ich könnte ja gleich schon zu Mittag essen oder einfach, essen.

Ich schwinge mich aus dem Bett und mache mich fertig. Müde putze ich mir meine Zähne und schalte das Radio ein. Es ertönt Riptide von Vance Joy und ich wippe mit dem Fuß mit.
Mit der Zahnbürste im Mund gehe ich zum Kleiderschrank und ziehe eine zerrissene Hotpants, ein weißes Tshirt und frische Unterwäsche hervor. Allgemein sieht mein Kleiderschrank aus wie ein Schlachtfeld. Egal wie oft ich ihn aufräume, am nächsten Tag ist die Ordnung wieder zerstört.

Im Badezimmer spüle ich meinen Mund aus und wasche mich darauf. Ich ziehe alles an, wobei ich das Tshirt in die Hotpants stecke. Meine Haare lasse ich offen und ich trage nur noch ein wenig Mascara auf. Was bei mir eigentlich nichts nützt, da meine Wimpern schon so dunkel sind.

Mein Handy stecke ich in die Hosentasche und dann öffne ich noch das Fenster. Schnell laufe ich nach unten und erblickte eine Müslischüssel die schon bereit auf dem Tisch steht. Und wie bereit sie ist. In der Schüssel schwimmen bereits aufgeweichte Cornflakes, die schon fast eine Pampe bilden. Angewiedert schmeiße ich den Inhalt in den Müll und die Schüssel rutscht hinterher. Na super, so beginne ich doch gerne jeden Tag...

Ich halte mir die Nase zu und hole die Schüssel wieder aus dem Mülleimer. Flink werfe ich sie in die Spüle und wasche mir die Hände. Meine Mum dachte wohl ich würde früher aufstehen. Nett von ihr, aber nächstes mal sollte noch NICHT die Milch hinzufügen.

Und was soll ich jetzt essen? Der Appetit auf Cornflakes ist mir vergangen. Ich gehe zum Kühlschrank, hole mir drei Eier heraus und Marmelade. Auf den Herd stelle ich eine Pfanne und beginne Rührei zu machen. Auf einer Tüte hole ich ein Brötchen und beschmiere es mit Marmelade. Ab und zu rühre ich die Eier um.

Aus dem leider etwas zu hohen Schrank hole ich ein Glas und fülle es bis zum Rand mit Orangensaft. Ich trinke es aus und fülle nach. Das Brötchen platziere ich auf einem Teller und das fertige Rührei daneben.
Das nenne ich mal gelungenes Frühstück.

Ich nehme mir eine Gabel aus einer Schublade und begebe mich zum Wohnzimmer. Dort lasse ich mich aufs Sofa fallen und schalte den Fernseher an. Während gerade irgendeine Sendung läuft, schaufel ich mir mein Essen rein. Sollte ich öfters machen.

Den leeren Teller stelle ich auf den Wohnzimmer Tisch. Kurz danach vibriert mein Handy und ich ziehe es aus meiner Hosentasche. Eine neue Nachrichten. Von Aaron.
Ich öffne den Chat und nehme meinen Orangensaft zur Hand.

Heyy Sunshine ;)
Kannst du auch eine Stunde früher kommen?

Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass es schon kurz vor eins ist. Und in dieser kurzen Zeit soll ich es schaffen zu ihm zu kommen? Sicher nicht. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht mal wo er wohnt. Ich blicke wieder auf mein Handy und schreibe eine Antwort.

Ähm also, rechtzeitig werde ich das wohl nicht mehr schaffen, Kleiner. Aber ich bemühe mich.
Wo wohnst du eigentlich? ^^

Ich nickte zufrieden und legte mein Handy zur Seite. Doch anstatt es mir gemütlich zu machen, schalte ich den Fernseher aus und schnappte mir mein Handy. Ich war irgendwie umständlich.
Während ich in meine Schuhe schlüpfe, hopse ich umher um einige Sachen zusammen zu suchen. Mein Portemonnaie, Kopfhörer, Kaugummi und eine Kette. Die Kette binde ich mir um und den Rest verstaue ich irgendwie in meinen Hosentaschen.

Mein Handy summte und ich wusste sofort, dass es Aaron war. Frag Google Maps
Bis dann ;)

Na toll. Dann frag ich halt Google. Und bevor ich ihn wegen seiner Adresse fragte, sendete er sie mir. Zwei Doofe, ein Gedanke. Meine Taschen waren voll und das war in einer gewissen Art unbequem. Ich holte alles wieder raus und legte es vor mich auf dem Boden. Ein Kaugummi steckte ich mir in den Mund und holte anschließend noch zwanzig Dollar aus dem Portemonnaie. Diese schob ich in meine Handyhülle und stecke es schließlich in meine Hosentasche, die Kopfhörer ebenfalls.

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Dank Google wusste ich wo ich lang musste. Da Aaron mir mit diesem Tipp ja so geholfen hat, darf er jetzt auch schön lange warten bis ich da bin. Um genauer zu sein, ich gehe zu Fuß. Laut Google müsste ich in einer halben Stunde ankommen. Mal sehen, vielleicht trödel ich noch etwas rum um ihn zu provozieren. Aus irgendeinem Grund habe ich das Verlangen dazu. Mit einen teuflischem Grinsen stecke ich meine Kopfhörer in die Ohren und summe die Melodie mit. Manchmal bildete ich Blasen mit dem Kaugummi und freute mich wenn sie ziemlich groß geworden sind.

Nach einer halben Stunde kam ich an dem besagten Haus an und klingelte. Die Kopfhörer stecke ich wieder in meine Hosentasche und das Handy ließ ich in meinen Händen hin und her wandern. Ich ließ meinen Blick herum schweifen und wippte mit meinen Füßen. Sie hatten vorne einen kleinen Garten und eine Hecke. Der Garten geht anscheinend ums Haus herum. Das Haus war nicht protzig. Es war normal. Ein normal großes Familienhaus. Ich hörte wie jemand die Treppe runter läuft und kurz danach öffnete sich die Tür. Der Geruch von Aaron wehte mir entgegen und ich musste plötzlich schmunzeln. Nicht schwach werden Kath.

"Naa Sunshine, auch mal da", er lehnt sich an den Türrahmen und verschränkt die Arme. Ein keckes Grinsen ziert seine Lippen und er lässt mich hinein. "Siehst gut aus" Perplex drehe ich mich zu ihm um und sehe wie er die Tür schließt. "Ähm danke?..du auch"
Ich wende meine Blick wieder ab und ließ ihn durch das Haus gleiten. Es war schön. Ein kurzes,raues Lachen ertönt hinter mir und ich musste automatisch kichern. "Wenn du Jogginghosen so schön findest"

Ich drehte mich grinsend zu ihm um und fuhr mit dem Finger über seine Brust. "Jaa, die machen mich total an", sagte ich sarkastisch und kommentierte dies mit einem verführerischem Blick. Ich wandte mich lachend ab und wartete auf seine Reaktion. Er zog mich provozierend an sich und blickte zu mir hinab. "Und ich stehe auf weiße Tshirts. Mit denen kann man ganz tolle Sachen anstellen", raunte er mir ins Ohr und ließ mich danach los. Ich zog eine Augenbraue hoch und stemmte meine Hände in die Hüfte.

"Ach echt?" Er nickt vielsagend und macht sich auf den Weg zur Treppe. "Ich ziehe mich kurz um" Mit einem Zwinkern verschwindet er nach oben, kommt aber rückwärts wieder zurück. "Aber wenn du willst, kannst du zugucken" Aaron zeigt mit seinem Daumen nach oben und grinst vielsagend.
Ich zucke mit den Schultern und fahre mir durch die Haare.

"Okay"

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