Eine Woche später..
Ich hatte tatsächlich ja gesagt. Ich meine, es ist nur eine Hochzeit auf die wir gehen und man brauchte ja unbedingt eine Begleitperson. Sonst hätte ich nicht mitkommen können.
Flashback
Ich drehte mich zu ihm um. Langsam, geschmeidig. Nein, eher nicht. Es war ein überstürztes Umdrehen, wo ich direkt gegen seine Brust knallte. Er lachte leise und rau, amüsiert.
"Sorry", nuschelte ich und wurde augenblicklich ein wenig rot. "Alles gut, Sunshine" Er grinste. Sein Siegergrinsen.
"Jap", meinte ich und blickte ihm direkt in die Augen. Sie waren so schön. "Jap?", wiederholte er und wirkte plötzlich wie ein kleiner Welpe. So habe ich ihn noch nie wahrgenommen. Seit wann sah er süß aus? "Jap", ich nickte bestätigend. "Sonst hast du ja keinen mit dem du dahin kannst" Ich zuckte mit den Schultern und grinste provozierend.
Er zog eine Augenbraue hoch und betrachtete mich von oben bis unten. "Ach ist das so?" Ich verschränkte meine Arme ineinander und schmunzelte. "Korrekt"
Flashback Ende
Wir hatten jetzt schon sechs Tage Ferien und ich hatte keinen der drei Jungs vor Gesicht bekommen. Kein Aaron. Es war komisch ihn nicht zu sehen, da wir uns sonst jeden Tag begegnet sind.
Seufzend bahnte ich mir einen Weg durch die Kleiderreihen und suchte nach etwas bestimmten. Ich war alleine shoppen gegangen, ich meine wer hätte sonst mitkommen können?
Ich musste ein Kleid für die Hochzeit finden und das war überhaupt nicht leicht. Entweder waren sie zu auffällig und beim anderen dachte man sich, wer da rein passen sollte.
Ruckartig blieb ich wo hängen und glaubte erst, dass ich mich an einem Regal verfangen hatte, doch so war es nicht. Eine große, starke Hand hielt mein Jackensaum fest und sah mich grinsend an. Kenne ich ihn?
"Hi, ich bin Ben", sagte er und setzte ein verführerisches Lächeln auf. Ben? Ich kannte keinen Ben.
"Ähhh, Hi Ben?" Ich wollte weitergehen, doch er hielt mich nochmal auf.
"Ich nehme es jetzt nicht so hart, dass du mich nicht wiedererkennst, aber ich bin der Ben vom Kickboxen", er lehnte sich an ein Regal und das sollte wohl cool aussehen.
"Ach, stimmt ja" Ich klatschte mir gegen die Stirn und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. "Hab dich gar nicht erkannt"
Er fasste sich gespielt beleidigt ans Herz und grinste. "Autsch, das saß"
"Jetzt hör auf du Spinner", ich verdrehte meine Augen und verschränkte die Arme. "Was willst du eigentlich hier?"
"Naja, ich hab eine Schönheit gesehen und wusste sofort, dass du das bist", er wollte charmant wirken, aber irgendwie törnte mich dieser Typ gerade ab.
"Schleimer", hustete ich und verzog mein Gesicht. "Ich muss jetzt weiter"
"Was suchst du hier eigentlich?" Kann er nicht einfach gehen? Er nervte langsam und ich wollte jetzt unbedingt ein Kleid finden, da die Hochzeit schon morgen stattfinden wird.
"Ein Kleid" Als hätte er auf diese Antwort gewartet, hielt er mir ein Kleid hin und zwinkerte mir zu. "Darin wirst du gut aussehen, viel Spaß bei der Hochzeit" Ben ließ mich verwirrt stehen und ging aus dem Laden.
Woher wusste er von der Hochzeit? Ich sollte mir keinen Kopf machen, er war bestimmt auch eingeladen. Ich sah mir das Kleid an und war positiv überrascht. Ich mochte es. Es war trägerlos und hatte ein Herzausschnitt. Dieser war mit Glitzersteinen und Schnörkellungen bedeckt, aber so, dass es nicht übertrieben war.
Unter der Brust fiel es in einen seidigen, korallfarbenden Stoff, welcher bis zu den Knien reichte. Es war mehrschichtig und sah wunderschön aus. Ich probierte es an und es saß perfekt. Eigentlich schon etwas gruselig, dass Ben wusste das ich das Kleid mögen würde.
Egal, ich bezahlte es und kaufte mir zusätzlich noch beige Hackenschuhe mit leichter Schnürung und einen kurzen Blazer, ebenfalls in beige.
Ich glaube, ich habe die richtige Wahl getroffen. Wenn Aaron passend dazu eine korallfarbende Krawatte tragen würde, würden wir uns toll ergänzen. Wie ein Paar.
Ich schüttelte meinen Kopf. Kein Paar. Freunde, wie Freunde. Ich schluckte. So aufgeregt war ich schon lange nicht mehr.
Langsam schlenderte ich vollbepackt zurück nach Hause und hatte komischer Weise, die ganze Zeit, einen Aaron im Anzug im Kopf. Seine breiten Schultern würden gut zur Geltung kommen, allgemein der ganze Anzug ließ ich bestimmt gut aussehen.
Sein leicht dunkler Tang, seine wunderschönen blauen Augen, seine starken Arme und sein charmantes Lächeln ließen mich in Gedanken zerschmelzen. Stop. Das war nicht richtig. Ich durfte mich nicht in ihn verlieben, ich durfte nicht von seinen unglaublich blauen Augen und seinen unwiderstehlichen Lächeln schwärmen..
Es war hoffnungslos. Ich war hoffnungslos. War es schon zu spät? Hatte ich mich schon in so kurzer Zeit in Aaron White verliebt? Nein, unmöglich. Liebe geht nicht so schnell, sie muss wachsen und sich entfalten. Liebe auf den ersten Blick.
Pah! Als wenn. Ich, Kathrin Donell werde niemals Aaron White lieben!
Ich wiederholte diesen Satz immer und immer wieder, doch ich kam mir so erbärmlich vor. Versuchte ich mir hier etwas einzureden? Mir war einfach alles zu viel. Viel zu viel.
Ich schloss die Haustür auf und trat ein. "Bin wieder da!"
"Und? Was schönes gefunden?", fragte meine Mum und schnibbelte weiter das Gemüse. "Ja, hab ich", antwortete ich ihr und stellte die Tüten auf der Treppe ab.
"Ihr werdet bestimmt das süßeste Pärchen auf der Hochzeit sein, abgesehen vom dem Brautpaar natürlich", sagte sie als wäre es nichts großes und lächelte wissend.
"Wir?", fragte ich und setzte mich an den Küchentisch. Irgendwie wusste ich schon was sie sagen wird. Ich biss mir unsicher auf die Lippe und blickte in der Gegend umher.
"Ja, du und Aaron", sie drehte sich zu mir und ihr Lächeln wurde immer breiter. "Er war vorhin hier und dann hab ich erfahren, dass ihr zusammen zu der Hochzeit geht"
"Er war hier?!" Sie nickte eifrig und Enttäuschung machte sich in mir breit. Ich hätte ihn sehen können. Ach quatsch! Ich sehe ihn doch morgen, da ist das doch kein Problem. Oder?
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Let's play the game
Romance"Ich habe gehört du bist ein Player, dann lass uns ein Spiel spielen" Und da ist sie schon.Ich drehte mich in die bekannte Richtung, von der die Stimme kam und erblickte ein braunhaariges Mädchen welches mich mit einem herausfordernden Grinsen begut...