~Ich bin deine Dunkelheit~Band 3
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Die Wahrheit über Sky's Vergangenheit kommt nach und nach ans Licht. Endlich erfährt sie, wer ihre Mutter wirklich war. Diese Erkenntnis hat jedoch Folgen, denn nun wird der jungen Frau bewusst, we...
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Ungläubig starrte ich ihn an. Glaubte er wirklich, ich würde jetzt schon reden? Da musste er sich schon mehr einfallen lassen!
„Nein", sagte ich entschlossen. Meine Schulter pochte unaufhörlich und sorgte dafür, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte, aber ich würde trotzdem nicht aufgeben!
Yonathan konnte vernichtend sein, aber er würde mir niemals das Leben so schwer machen wie es Mikhail vermutlich tat, wenn er von meinen Verrat erfuhr. Er hatte Stenja in seiner Gewalt und er wäre bereit ihn zu töten. Dasselbe würde er auch mit Aljoscha machen, denn er wusste nun, dass dieser mir genauso wichtig war wie der blauhaarige Russe.
Ich beobachtete, wie Yonathan aufstand und machte mich bereits auf die nächste Runde gefasst.
„Ich liebe deine Sturheit, aber gerade könnte ich dir dafür den Kopf abreißen", grinste er breit. Völlig überfordert mit der Situation, weil er sich so seltsam verhielt, hielt ich das Kühlpack an meiner Schulter und stand auf. Meine Tränen waren getrocknet und schienen meinen Willen standhaft zu bleiben nur verstärkt zu haben.
„Versuch es, Nate! Schlag mich, würg mich, folter mich. Du wirst von mir nie erfahren, wer mein Bruder ist! Er wird dich zerstören und alles, wofür du lebst. Irgendwie verschafft es mir sogar Genugtuung zu wissen, dass er die Bruderschaft bis aufs Letzte auslöschen wird", forderte ich ihn heraus.
Mein Hass richtete sich nicht gegen ihn persönlich, aber gegen das, wofür er gerade bereit war mir wehzutun. Er wollte wissen, wer der Bratva schadete. Der Organisation, der Yonathan bewusst den Rücken gekehrt hatte. Bis jetzt.
Warum war es ihm so wichtig die Bruderschaft zu beschützen?
Offenbar hatte ich bei Nate einen wunden Punkt getroffen, denn er sah mich nur mit unergründlichen Blick an und mahlte mit den Kiefern. Seine Sehnen am Hals zuckten, als meine Worte seinen Verstand erreichten.
„Wieso plötzlich so still? Dachtest du wirklich, ich hätte mich auf all das nur wegen Stenja eingelassen? Deine Bruderschaft hat mich entführt, misshandelt, prostituiert und sogar verkauft! Ich will sehen, wie die Bratva fällt und dabei ist es mir egal, ob ich auch dich zum Stürzen bringen muss!"
„Nein, das ist nicht das, was du willst", erwiderte er mit zusammengebissenen Zähnen. „Du willst mir nur etwas vormachen."
„Mein Bruder wird all dem ein Ende setzen und dafür sorgen, dass ich meine Freiheit zurückbekomme. Die, die du mir genommen hast!", hauchte ich wütend. Ich sah, wie ich ihn mit meinen Worten verletzte, weil ich die Wahrheit aussprach, die Nate anscheinend verdrängte. Ich habe ihn geliebt, ihm vertraut und verehrt, aber er hat diese Gefühle mit Füßen getreten. Er hat mich belogen und meine Schwäche ausgenutzt. Das würde ihm kein zweites Mal gelingen!