~Fourtytwo~

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(Multi-Perspektive)

Zwei Wochen später saß ich in der Jurafakultät in einer Vorlesung

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Zwei Wochen später saß ich in der Jurafakultät in einer Vorlesung. Ganz wohl war mir bei allem zwar nicht, da ich mir nie sicher sein konnte, was passieren könnte, aber Ly meinte, dass es wichtig wäre trotz allem an einem geregelten Tagesablauf teilzunehmen. Er meinte, es würde nichts bringen, wenn ich mich aus Angst versteckte.

Ich war so dankbar, dass Ly, Owen und Blake mich unterstützten und mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite standen. Hätte ich all das allein durchleben müssen, wäre ich längst daran verzweifelt. Die Stimmen in meinem Kopf gehörten mittlerweile zu meinem normalen Alltag. Ich schaffte es größtenteils sie sogar auszublenden, um nicht völlig den Verstand zu verlieren. Jedoch waren sie nicht rund um die Uhr da und ich wusste nie, was sie wirklich mitbekamen.

Das Praktikum würde ich nicht weitermachen können, was aber weniger an der Krankheit lag, sondern mehr daran, weil irgendwer in meinem Innern der Firma von Nate geschadet hatte. Viele der Angestellten wurden langfristig freigestellt, da Yonathan es nicht übers Herz brachte, so viele von ihnen zu entlassen. Es war zwar ein enormer finanzieller Verlust, da er die Angestellten monatlich bezahlen musste, aber irgendwie zeigte es auch, was für ein Gegenteil Nate zu seinem Vater war.

Obwohl er bereits dabei war, alles wieder herzurichten, würde es noch einige Zeit brauchen, um auf den letzten Stand der Firma zu kommen. Er verlor etliche Geschäftspartner und somit auch die Aufträge für die Sicherheitsanlagen, die er ohne all die gelöschten Codes ohnehin nicht erstellen konnte. Es tat mir im Herzen weh, zu wissen, dass ich es gewissermaßen zu verantworten hatte, auch wenn er mir so oft sagte, dass es nicht meine Schuld wäre. Ich sah es allerdings etwas anders, denn es war mein Gesicht, das diesen Schaden angerichtet hat.

Allerdings konnte ich bisher mit keinen der Persönlichkeiten reden, beziehungsweise schaffte es ins Co-Bewusstsein zu gelangen, indem ich bewusst einen Wechsel hatte. Ich wusste nicht, wie Ly und die anderen es machten. Leider konnten sie mir auch keine Anleitung dafür geben.

Die Erinnerungslücken wurden häufiger, allerdings blieb es meist dabei, dass es nur wenige Minuten waren, die mir fehlten. Oft war es so, dass ich mich nicht daran erinnerte, worüber ich zuvor mit jemanden geredet hatte. Für Cynthia war es anfangs ziemlich verwirrend, weshalb ich ihr nach einigen Tagen davon erzählt hatte. Ebenso mussten wir Tyson darüber informieren, der nach einem längeren Gespräch zum Glück verstand, dass ich ihn nicht böswillig betäubt hatte und daraufhin mein Personenschützer blieb.

Vor einigen Tagen war ich zum ersten Mal bei einer Therapie. Nachdem ich mit Yonathan darüber gesprochen hatte, dass ich mich damit wohler fühlen würde, suchte er sofort eine Therapeutin, die sich auf Persönlichkeitsstörungen spezialisierte. Einmal in der Woche hatte ich eine Einzelsitzung und einmal begleitete mich Nate, damit wir lernten, auch zusammen mit der Krankheit umzugehen.

Für ihn war es auch unheimlich schwer eine körperliche Veränderung wahrzunehmen, sobald doch jemand anderes übernahm, zumal es jedes Mal nur eine so kurze Zeit war. Dr. Moreno sagte, dass es völlig normal wäre, da die Persönlichkeiten zum Schutz dienten und es nicht für jeden sofort offensichtlich sein sollte.

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