Filmabend

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Einige Tage waren vergangen, und es ging Toni inzwischen deutlich besser. Die Erschöpfung und das Unwohlsein der vergangenen Nächte lagen hinter ihr, und sie hatte das Gefühl, wieder normal am Leben teilnehmen zu können. In der WG hatte sich alles beruhigt, und die Fürsorge der anderen hatte ihr dabei geholfen, sich schneller zu erholen, als sie gedacht hätte.

An diesem Abend hatten die Jungs der WG – Phil, Alex, Oli, Flo, Franco, Stephan und Tom – beschlossen, gemeinsam mit Toni einen Filmabend zu veranstalten. Es war ihre Art, Toni zu zeigen, dass sie Teil der Gemeinschaft war, und sie wollten einfach ein paar entspannte Stunden miteinander verbringen, ohne Stress und ohne Verpflichtungen. Der Fernseher im Wohnzimmer war bereits eingeschaltet, und überall lagen Kissen und Decken bereit. Toni konnte die Vorfreude in der Luft spüren.

„Na, bereit für einen richtig faulen Abend?“ fragte Flo grinsend, als er mit einer riesigen Schüssel Popcorn ins Zimmer kam.

„Total“, sagte Toni und ließ sich mit einem leichten Lächeln auf die Couch sinken. Sie war dankbar für solche Momente, in denen sie einfach sein konnte, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, dass sie jemandem zur Last fallen könnte.

„Also, was schauen wir?“ fragte Franco, der es sich auf dem Boden mit einem Kissen im Rücken gemütlich gemacht hatte.

„Ich dachte an was Lustiges, nichts zu Schweres“, schlug Oli vor. „Vielleicht eine Komödie?“

„Ich bin für Action“, warf Stephan ein, während er mit Tom über die Auswahl diskutierte.

„Wie wär’s mit einem Mix?“ schlug Alex vor, während er die Fernbedienung durch die Optionen auf dem Fernseher scrollte. „Eine Komödie mit Action drin, dann sind alle zufrieden.“

„Klingt gut“, meinte Phil, der mit einem Tablett voller Snacks ins Wohnzimmer kam und es auf den Couchtisch stellte. „Solange Toni nicht wieder krank wird, weil wir sie mit zu vielen Süßigkeiten vollstopfen.“

Toni lachte leise und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge, ich hab’s im Griff.“

Als der Film schließlich ausgewählt war und alle ihre Plätze eingenommen hatten, dimmte Alex das Licht, und der Raum wurde in eine gemütliche Dunkelheit getaucht. Toni lehnte sich zurück, zog eine Decke über ihre Beine und ließ sich von der entspannten Atmosphäre mitreißen. Es fühlte sich gut an, einfach zu sitzen, zu lachen und sich keine Sorgen machen zu müssen.

Während der Film lief, warf Phil ab und zu einen Blick auf Toni, nur um sicherzustellen, dass es ihr auch wirklich gut ging. Er konnte nicht anders, als sich noch immer um sie zu sorgen, auch wenn sie inzwischen wieder gesund wirkte. Doch jedes Mal, wenn er ihren Gesichtsausdruck sah – entspannt und in den Film vertieft – beruhigte ihn das.

Zur Hälfte des Films, als eine besonders lustige Szene lief, brachen alle in lautes Gelächter aus. Toni lachte mit, und in diesem Moment fühlte sie sich vollkommen geborgen. Es war nicht nur der Film, der sie zum Lachen brachte, sondern auch das Gefühl, hier wirklich willkommen zu sein. Diese Leute, die sie nun als ihre Familie betrachtete, hatten ihr gezeigt, was es bedeutete, nicht allein zu sein.

Als der Film zu Ende war und die Lichter langsam wieder angingen, streckte sich Franco und rieb sich den Nacken. „Okay, das war genau das Richtige. Ich brauch definitiv mehr solcher Abende.“

„Ich auch“, sagte Toni, während sie aufstand und ihre Decke zusammenfaltete. „Danke, dass ihr mich dabei habt.“

Phil lächelte. „Natürlich, du gehörst zu uns. Ohne dich wär’s nicht dasselbe gewesen.“

„Stimmt“, fügte Alex hinzu und legte einen Arm um Tonis Schulter. „Und keine Sorge, wir planen schon den nächsten Filmabend.“

„Aber nächstes Mal darf ich den Film aussuchen“, meinte Stephan lachend. „Ein bisschen mehr Action könnte uns nicht schaden.“

„Deal“, erwiderte Tom grinsend. „Aber nur, wenn wir Popcorn-Nachschub bekommen.“

Während alle über den nächsten Filmabend sprachen und die Reste der Snacks wegräumten, fühlte Toni eine warme Zufriedenheit in sich aufsteigen. Sie hatte das Gefühl, ihren Platz hier in der WG gefunden zu haben. Es war nicht immer leicht, und es gab noch vieles, was sie lernen und durchleben musste, aber mit dieser Gruppe an ihrer Seite wusste sie, dass sie nicht allein war.

Als alle sich schließlich für die Nacht zurückzogen, schlich sich Toni in ihr Zimmer, schlüpfte unter die Decke und schaute zur Decke hinauf. Sie war dankbar für alles, was sie nun hatte – eine echte Familie, auf die sie sich verlassen konnte.

Mut im Schatten (ASDS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt