Toni lag still auf der Liege im MRT-Raum, das laute Dröhnen des Geräts hallte durch den Raum, während die Untersuchung lief. Phil und Alex warteten ungeduldig außerhalb des Raums, ihre Sorge war deutlich zu spüren. Was als harmlos aussehende Kopfschmerzen begonnen hatte, hatte sich in etwas viel Ernsteres verwandelt. Die Tatsache, dass Toni nun im MRT lag, machte ihnen klar, dass es möglicherweise mehr als nur eine Migräne war.
Alex stand mit verschränkten Armen und sah immer wieder auf die Uhr. „Das dauert viel zu lange“, murmelte er besorgt.
Phil nickte nur stumm, seine Gedanken schwirrten um Toni und die möglichen Ergebnisse der Untersuchung. Sie hatten ihr versprochen, dass sie nur zur Sicherheit hier wären, aber die Sorge um sie ließ sich nicht so leicht unterdrücken.
Endlich, nach scheinbar endlosen Minuten, kam der Radiologe mit ernster Miene aus dem Untersuchungsraum. „Herr Funke, Herr Hetkamp“, sagte er, während er zu ihnen trat. „Wir haben etwas gefunden.“
Phils Herz sank sofort. „Was ist es?“ fragte er, und er musste sich zusammenreißen, um ruhig zu bleiben.
Der Arzt zögerte einen Moment, bevor er antwortete. „Es gibt eine Auffälligkeit im Gehirn, eine kleine Masse im hinteren Bereich des Kopfes, nahe dem Sehnerv. Sie könnte die Ursache für Tonis Sehstörungen und Kopfschmerzen sein.“
Phil und Alex tauschten sofort besorgte Blicke. „Was bedeutet das? Ist es etwas Gefährliches?“ fragte Alex.
„Es ist schwer zu sagen, ohne weitere Tests. Wir müssen ein CT und eventuell eine Biopsie machen, um herauszufinden, ob die Masse gut- oder bösartig ist. Sie drückt möglicherweise auf den Sehnerv, was die Sehstörungen erklärt“, erklärte der Radiologe. „Es könnte ein Tumor sein, aber das wissen wir erst nach weiteren Untersuchungen.“
Phil spürte, wie ihm der Boden unter den Füßen wegzog. Der Gedanke, dass Toni möglicherweise etwas Ernstes wie einen Tumor haben könnte, war überwältigend. Er atmete tief durch und fragte dann: „Was ist der nächste Schritt?“
„Wir werden sie heute noch für ein CT anmelden und dann mit einem Neurologen sprechen“, antwortete der Arzt. „Wir müssen schnell handeln, um herauszufinden, womit wir es zu tun haben.“
„Dürfen wir zu ihr?“ fragte Alex, sichtlich besorgt.
„Ja, sie wird gleich aus dem MRT gebracht“, sagte der Arzt, bevor er ging, um die nächsten Schritte zu organisieren.
Phil und Alex warteten angespannt, bis Toni zurück in den Untersuchungsraum gebracht wurde. Als sie endlich wieder bei ihr waren, lag sie blass und still auf der Liege. Ihre Augen verrieten, dass sie spürte, dass etwas nicht stimmte.
„Was… was haben sie gefunden?“ fragte sie leise, während Phil sich neben sie setzte.
Phil atmete tief durch und nahm ihre Hand. „Sie haben eine kleine Masse in deinem Kopf gefunden, Toni. Es könnte ein Tumor sein, aber wir wissen noch nicht, ob er gefährlich ist. Sie machen jetzt noch weitere Tests, um das herauszufinden.“
Toni schluckte und sah verängstigt aus. „Ein Tumor?“, wiederholte sie mit zitternder Stimme. „Bin ich… bin ich in Gefahr?“
Alex, der sich auf der anderen Seite der Liege kniete, schüttelte schnell den Kopf. „Wir wissen noch nichts Genaues, Toni. Aber wir sind hier, und wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass du die beste Behandlung bekommst. Du bist nicht allein.“
Toni schaute zwischen Phil und Alex hin und her, die Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich hab solche Angst…“
„Das ist verständlich“, sagte Phil sanft und drückte ihre Hand. „Aber wir sind hier, und du musst das nicht alleine durchstehen. Egal, was kommt, wir schaffen das zusammen.“
Toni nickte langsam, auch wenn ihre Angst spürbar war. Sie wusste, dass sie den beiden vertrauen konnte, aber der Gedanke an das, was vor ihr lag, war überwältigend. In diesem Moment fühlte sie sich wieder wie das kleine, hilflose Mädchen, das sie früher war, bevor sie Phil und die anderen getroffen hatte.
„Wann machen sie die nächsten Tests?“ fragte sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
„Bald“, sagte Alex. „Aber denk nicht zu viel darüber nach. Wir müssen erst die Ergebnisse abwarten, und bis dahin sind wir bei dir, okay?“
Toni nickte erneut und atmete tief durch. Die Ungewissheit war quälend, aber die Anwesenheit von Phil und Alex gab ihr zumindest ein bisschen Halt. Egal, was die nächsten Stunden und Tage bringen würden, sie wusste, dass sie nicht allein war.
Phil blieb an ihrer Seite, hielt ihre Hand und redete beruhigend auf sie ein, während sie auf die weiteren Tests warteten. In seinem Inneren tobte jedoch ein Sturm aus Sorgen und Ängsten. Er hatte Toni in sein Leben aufgenommen, und die Vorstellung, sie jetzt zu verlieren oder sie durch eine schwere Krankheit leiden zu sehen, war unerträglich.
Doch er wusste, dass sie kämpfen würden. Gemeinsam.
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Mut im Schatten (ASDS FF)
FanfictionToni - eigentlich Antonia - ist ein 13-Jähriges Mädchen. Sie lebt im Kinderheim. Sonderlich gut geht es ihr dort aber nicht. Außerdem hat sie Angst. Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen und geht zum Tag der Offenen Tür auf der Rettungswache Köln... ...