nach der Schule

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Als Toni nach der Schule an diesem Tag nach Hause kam, fühlte sie sich irgendwie merkwürdig. Es war, als ob ein dumpfer Druck in ihrem Bauch saß, doch sie dachte, es läge vielleicht einfach nur daran, dass sie etwas Schlechtes in der Schulkantine gegessen hatte. Das war schließlich nichts Ungewöhnliches, und sie beschloss, den Heimweg einfach hinter sich zu bringen und sich dann zu Hause auszuruhen.

Als sie das Haus betrat, schienen die vertrauten Geräusche und der sanfte Geruch, der sie sonst immer beruhigte, diesmal alles noch schlimmer zu machen. Plötzlich spürte sie, wie ihr Magen heftig krampfte und die Übelkeit stärker wurde – und das mit einer solchen Heftigkeit, dass sie nicht mal mehr die Zeit hatte, zur Toilette zu rennen. Fast sofort übergab sie sich direkt im Eingangsbereich und konnte nur hilflos zusehen, wie sich alles über den Boden ergoss.

Der Moment, in dem die Übelkeit verschwand, kam genauso plötzlich, wie sie aufgetaucht war. Sie fühlte sich fast schon wieder normal und gleichzeitig erschöpft, als ob dieser eine Ausbruch die gesamte Übelkeit mit einem Mal weggewaschen hätte. Doch die Erleichterung hielt nur einen kurzen Augenblick, bevor Toni die riesige Sauerei vor ihr realisierte.

„Oh… nein…“ murmelte sie erschrocken und schaute sich hektisch um. Doch bevor sie reagieren konnte, tauchte Oli auf.

„Toni, was ist denn los? Alles okay?“ fragte er, und Alex kam kurz darauf ebenfalls dazu.

Sofort erkannte Oli die Situation und trat ruhig zu ihr, während er Alex ein Zeichen gab, ein paar Handtücher zu holen. „Hey, alles gut, Toni. Komm, wir kümmern uns drum.“

Alex kam mit den Handtüchern zurück und reichte Toni eines davon. Sie hielt sich das Tuch ans Gesicht und wischte sich die Lippen ab, während sie sich mit einem schwachen Lächeln bei den beiden entschuldigte.

„Es… es tut mir echt leid. Ich weiß nicht, was passiert ist. Mir war auf einmal so schlecht, und dann… jetzt geht's mir irgendwie wieder besser.“

„Keine Sorge, das kann mal passieren,“ beruhigte Oli sie. „Vielleicht hast du was Schlechtes gegessen?“

Toni zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht… ich dachte zuerst, das wäre es, aber so etwas hatte ich noch nie.“

Alex nickte und half ihr, sich auf einen Stuhl im Wohnzimmer zu setzen. „Vielleicht solltest du dich erst mal hinsetzen, okay? Wir können später noch überlegen, was die Ursache sein könnte. Jetzt ruhst du dich erst mal aus.“

Toni seufzte und ließ sich auf den Stuhl sinken. Während Oli und Alex die Spuren ihres Missgeschicks beseitigten, fühlte sie sich gleichzeitig beschämt und dankbar. In jedem anderen Zuhause hätte sie jetzt vermutlich Ärger bekommen, doch hier kümmerten sich Oli und Alex um sie, als wäre nichts passiert.

Nach einigen Minuten setzte sich Oli ihr gegenüber und schenkte ihr ein Glas Wasser ein. „Toni, das ist kein Problem. Wir alle haben solche Tage, an denen der Körper einfach macht, was er will. Wichtig ist nur, dass es dir jetzt besser geht. Hast du heute sonst noch etwas gemerkt? Kopfschmerzen oder so?“

Toni überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. „Nicht wirklich… nur ein bisschen Druck im Bauch, aber nichts, was mir aufgefallen wäre. Bis eben.“

„Okay. Falls es nochmal vorkommt oder du sonst was merkst, sag sofort Bescheid, ja? Lieber einmal zu viel melden als einmal zu wenig.“

Toni nickte ernst. Die letzten Monate hatten sie gelehrt, wie wichtig es war, auf die Signale ihres Körpers zu hören und sich den Menschen anzuvertrauen, die für sie da waren.

Mut im Schatten (ASDS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt