Entzündung

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Nachdem sie Tonis Fieber gemessen hatten und die Benommenheit immer schlimmer wurde, wussten Phil und Flo, dass sie nicht mehr länger warten konnten. Phil stand entschlossen auf und wandte sich an Flo. „Wir rufen den RTW. Ihr Zustand ist zu kritisch, und ich will kein Risiko eingehen.“

Flo nickte sofort. „Ich hole mein Handy.“ Er wählte die 112 und erklärte der Leitstelle die Situation. Keine zehn Minuten später war das vertraute Geräusch eines heranfahrenden Rettungswagens zu hören. Phil und Flo bereiteten Toni darauf vor, indem sie eine Decke über sie legten und versuchten, sie bei Bewusstsein zu halten.

Toni lag schlaff in ihrem Bett, ihr Gesicht vor Erschöpfung gezeichnet. Sie murmelte ab und zu zusammenhanglose Worte, war aber zu schwach, um richtig zu reagieren. Ihr Atem war flach, und ihre Haut glänzte vor Schweiß.

Als das Rettungsteam, bestehend aus Jacky Wendt und Dustin Schulz, eintraf, wurden sie sofort von Phil und Flo in Tonis Zimmer geführt. „Sie hat hohes Fieber, 39,8 Grad, und ist sehr benommen“, erklärte Phil schnell. „Sie hatte vor ein paar Stunden starke Übelkeit und hat sich mehrfach übergeben.“

Jacky nickte und ging sofort zu Toni, um sie zu untersuchen. „Toni, hörst du mich?“ fragte sie sanft und prüfte ihre Pupillen mit einer kleinen Taschenlampe. Toni reagierte nur schwach, was Jacky und Dustin einen besorgten Blick austauschen ließ.

„Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen. So hoch wie ihr Fieber ist, können wir das nicht hier behandeln“, sagte Jacky ernst. Sie legten Toni vorsichtig auf die Trage und sicherten sie, bevor sie sie in den Rettungswagen brachten.

Phil und Flo begleiteten sie, Phil wollte auf keinen Fall Tonis Seite verlassen. „Ich komme mit“, sagte er entschlossen, als sie die Wohnung verließen.

Im Rettungswagen versuchte Phil, Tonis Hand zu halten, während Dustin einen Zugang legte und ihr vorsichtig eine Kochsalzlösung verabreichte, um sie zu stabilisieren. Toni war inzwischen kaum noch ansprechbar, und ihr Fieber stieg weiter.

Im Krankenhaus angekommen, wurde Toni sofort in die Notaufnahme gebracht. Die Ärzte handelten schnell: Blutabnahme, Infusionen und fiebersenkende Medikamente. Während Phil besorgt in der Ecke des Raums stand, beobachtete er, wie die Ärzte versuchten, die Ursache für Tonis Zustand herauszufinden.

Nach einigen Stunden der Ungewissheit kam endlich ein Arzt zu Phil. „Herr Funke? Wir haben die ersten Ergebnisse. Tonis Entzündungswerte sind deutlich erhöht. Das erklärt das Fieber und die Übelkeit. Es sieht so aus, als hätte sie eine Infektion – wahrscheinlich eine bakterielle.“

Phil nickte, spürbar erleichtert, dass sie zumindest eine Diagnose hatten. „Und wie geht’s jetzt weiter?“, fragte er, obwohl ihm als Notarzt nur zu sehr bewusst war, was das bedeutet.

„Wir haben sie auf Antibiotika gesetzt, um die Infektion zu bekämpfen. Jetzt müssen wir abwarten und sie gut überwachen“, erklärte der Arzt ruhig. „Ihr Zustand ist ernst, aber stabil. Wir behalten sie auf der Intensivstation, bis das Fieber sinkt.“

Phil atmete tief durch und nickte. „Danke, Doktor.“

Er ging zurück zu Toni, die jetzt an mehrere Überwachungsgeräte angeschlossen war. Sie wirkte friedlicher, ihr Gesicht war nicht mehr so verzerrt vor Schmerz und Übelkeit. Phil setzte sich an ihre Seite, nahm ihre Hand und sprach leise zu ihr, auch wenn sie nicht richtig bei Bewusstsein war.

„Du bist stark, Toni. Du schaffst das. Wir sind alle bei dir.“

Mut im Schatten (ASDS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt