Gespräch mit dem Arzt

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Nachdem Phil mit Toni gesprochen hatte, verließ er kurz ihr Zimmer, um den Arzt zu holen. Toni lehnte sich erschöpft in die Kissen zurück und atmete tief durch. Sie hatte es endlich gesagt, und auch wenn es ihr unangenehm war, fühlte sie sich ein bisschen erleichtert, dass Phil sie nicht verurteilte.

Wenige Minuten später kehrte Phil mit einem Arzt zurück. Der Arzt, ein freundlicher Mann mittleren Alters mit einem ruhigen Auftreten, trat zu Toni ans Bett. „Hallo, Toni. Phil hat mir schon ein bisschen erzählt, wie du dich gefühlt hast. Ich würde dir gerne ein paar Fragen stellen, wenn das in Ordnung ist.“

Toni nickte zögerlich, und der Arzt setzte sich neben sie. „Du hast also gemerkt, dass es beim Wasserlassen brennt und du häufig zur Toilette musstest? Wie lange hast du das schon?“

„Ein paar Tage“, antwortete Toni leise. „Vielleicht eine Woche, aber ich dachte, es geht wieder weg, wie sonst auch.“

Der Arzt nickte verständnisvoll. „Es klingt sehr nach einer Blasenentzündung, die sich zu einer Nierenbeckenentzündung entwickelt haben könnte. Das passiert, wenn Bakterien von der Blase in die Nieren aufsteigen. Das erklärt dein Fieber und die Schmerzen.“

Toni fühlte sich schuldig, dass sie das Problem nicht früher angesprochen hatte, aber der Arzt war sanft. „Du hast es jetzt richtig gemacht, Toni. Du bist hier und wir kümmern uns darum. Ich werde noch ein paar Tests machen, um sicherzugehen, und du wirst Antibiotika bekommen, um die Infektion zu behandeln.“

„Ist das… gefährlich?“ fragte Toni unsicher, und ihre Stimme war leise.

„Wenn es nicht behandelt wird, kann es gefährlich werden“, antwortete der Arzt ehrlich, aber beruhigend. „Aber du bist jetzt hier, und wir können das in den Griff bekommen. Die Antibiotika werden bald wirken, und du wirst dich besser fühlen. Wir behalten dich noch ein paar Tage hier, um sicherzustellen, dass die Medikamente anschlagen.“

Toni nickte, fühlte sich jedoch immer noch ein wenig unwohl. „Okay...“

„Du hast nichts falsch gemacht, Toni“, fügte der Arzt hinzu, als er ihre Unsicherheit bemerkte. „Es ist wichtig, auf deinen Körper zu hören, und jetzt hast du uns Bescheid gesagt. Das ist, was zählt.“

Nachdem der Arzt gegangen war, setzte sich Phil wieder zu Toni. „Siehst du? Alles wird gut“, sagte er beruhigend. „Wir bleiben bei dir, bis du wieder ganz fit bist.“

Toni nickte, fühlte sich aber noch immer etwas schwach und erschöpft. „Es tut mir trotzdem leid, dass ich euch nicht früher Bescheid gesagt habe.“

Phil schüttelte den Kopf und nahm erneut ihre Hand. „Toni, du musst dich nicht ständig entschuldigen. Wir sind hier, um dir zu helfen, und das Wichtigste ist, dass du jetzt gut versorgt wirst. Versprich mir nur, dass du in Zukunft immer sofort Bescheid sagst, wenn etwas nicht stimmt, okay?“

Toni sah ihm in die Augen und nickte schließlich. „Ich verspreche es.“

Phil lächelte sanft. „Das ist gut. Jetzt ruh dich aus. Wir werden das hier gemeinsam durchstehen, genau wie alles andere.“

Toni spürte, wie sich eine warme Erleichterung in ihr ausbreitete. Zum ersten Mal seit langem fühlte sie sich nicht allein mit ihren Sorgen. Sie schloss die Augen und ließ sich in die Kissen sinken, während Phil ruhig an ihrer Seite blieb.

Mut im Schatten (ASDS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt