~ Melanie ~
Oh man, war das hart! Und dazu kam noch, dass mein Hinterteil eingeschlafen war, sich nun taub anfühlte und unangenehm kribbelte. In meinem Kopf war dieselbe Leere, wie nach meinem ersten nächtlichen 'Besuch' im Wald, doch dieses Mal hatte ich keine Wunden davongetragen.
"Mina, wach auf!", sagte ich mehrmals mit ansteigender Lautstärke, bis sie zusammenschreckte und mich böse anschaute.
"Geht das nicht ein bisschen leiser?", fuhr sie mich an.
"Leiser wirkt nicht, aber ich kann dich auch liegen lassen und ohne dich gehen!"
Mina war noch nicht auf der Höhe und musste erst eine Weile überlegen, bis sie knurrend antwortete:
"Dann geh doch und lass mich schlafen!"
"Du willst wirklich weiter im Gras neben dem Wald liegen? Geh doch in dein Bett! So weit ist es doch nicht bis zu dir nach Hause!", versuchte ich sie zu überreden, doch es blieb bei dem Versuch. Diese Morgenmuffigkeit kannte ich gar nicht von Mina, aber vielleicht hatte sie in den letzten Nächten einfach zu wenig Schlaf gehabt und auch ich musste zugeben, dass ich mich ein wenig schwach fühlte.
"Ich meine das ernst, dass ich ohne dich gehe. Ich muss der alten Dame doch heut wieder beim Einkaufen und Putzen helfen, deshalb muss ich los!"
"Ich meine es auch ernst! Gute Nacht", nuschelte sie noch vor sich hin, als sie sich einmal umdrehte und in Embryo- Stellung weiterschlief.
Seitdem Minas Familie im Urlaub war, war ich quasi mit bei ihr im Haus eingezogen, wo ich jetzt hinging um mich fertig für den neuen Tag zu machen. Nachdem ich eine lange erfrischende Dusche genommen hatte und mir einen Handtuch- Turban um den Kopf und ein Badetuch um meinen Körper gewickelt hatte, ging ich in Minas Zimmer um mir frische Sachen anzuziehen, wo mir wieder die schöne antike Taschenuhr ins Auge sprang und diesmal steckte ich sie mir in meine Tasche.
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Ich klingelte und wartete. Erst nach einem aggressiven Sturmklingeln machte mir die alte Dame die Tür auf und fragte schließlich:
"Müssen Sie so laut klingeln?"
"Entschuldigen Sie, aber ich wusste nicht, ob sie es gehört haben, da Sie nach den ersten Klingelversuchen nicht geöffnet haben", versuchte ich höflich zu erklären.
"Nur, weil ich alt bin, heißt das nicht gleich, dass ich schwerhörig bin!"
Wieder kam mir der stechende Geruch von Desinfektionsmittel und Mundwasser entgegen.
"Sagen Sie, haben Sie schon ohne mich angefangen zu putzen?", fragte ich vorsichtig.
"Jetzt fangen Sie nicht auch noch damit an! Ich weiß, ich weiß, ich soll am besten den ganzen Tag im Bett liegen bis ich sterbe, aber ich will doch wenigstens auch noch ein bisschen tätig sein!", sagte sie aufgebracht.
Die alte Dame hieß übrigens Frau Müller und ihre Haare passten auf jeden Fall zu diesem Namen, denn sie waren weiß wie Mehl und auch ihre Haut sah pergamentartig aus mit den tiefen Falten, die sich vor allem über die Stirn und ihr Mundwinkel zogen. In der Ecke neben der Tür standen unzählige Krückstöcke, aber sie schien einen einfachen hölzernen Gehstock zu bevorzugen, auf den sie sich auch in diesem Moment mit aller Kraft stützte. Schon bei meinem letzten Arbeitseinsatz war sie zu dem Thema gekommen, dass Ärzte von Grund auf böse wären und alten Menschen den ganzen Spaß am Leben rauben würden.
"Wenn sie etwas an meiner Arbeit zu verbessern haben, weisen Sie mich ruhig darauf hin, in Ordnung? Ich mache so einen Job zum ersten Mal.", versuchte ich Frau Müller zu erklären.
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Die flüsternden Bäume
Fantasy'Wo Liebe ist, wird das Unmögliche möglich. ' ~~~ "'Renn um dein Leben', schrie meine innere Stimme. Ich müsste nur über die Wiese laufen und würde dann zum Pfad in Richtung Wald gelangen. Dort kannte ich mich verdammt gut aus, wenn auch nicht im Du...