Kapitel 4

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„Was?" frage ich auf seine Aussage. "Was willst du mir sagen?" Alec sieht weiter nach vorne, zieht dabei aber eine Augenbraue hoch, während er den Wagen um eine Kurve lenkt. Wieso antwortet er denn nicht? Muss er immer alles herauszögern? Die Landschaft zieht an uns vorbei. An einer Seite stehen lauter Bäume, an der anderen liegt der weite Ozean. Zum zweiten Mal an diesem Tag piept mein Computer. Ich unterdrücke ein Stöhnen und ziehe ihn hervor.

Nachfragen ist unhöflich. Entschuldige dich.

Ich blicke Alec von der Seite an. „Tut mir leid", murmle ich schließlich zögernd. Ich hasse das System. „Wie du weißt, bin ich ja jetzt Planer", meint Alec nach einiger Zeit und geht nicht weiter auf meine Entschuldigung ein. Seinem Lächeln zu urteilen, ist er sich dieser mehr als bewusst, und vielleicht hat er auch schon darauf gewartet. „Ja...?" erwidere ich und versuche die mitschwingende Frage in meiner Stimme zu unterdrücken. Immerhin sind Fragen ja unhöflich. Aber wie soll man sonst etwas erfahren, was man wissen will? Wobei, die meisten Leute scheinen nicht wirklich gebildet zu sein. Klar, sie wissen über die Vergangenheit und alles Mögliche was sie in der Schule gelernt haben bescheid, doch trotzdem habe ich immer wieder das Gefühl, dass es da so viel mehr gibt.

„Mir wurden schon jetzt Leute zugeteilt, denen ich das Leben planen soll", fährt Alec grinsend fort und hält inne. Seine blauen Augen ruhen immer noch auf der Straße. Seine braunen Haare flattern leicht im Wind, da er das Fenster des Autos ein Stück weit geöffnet hat. Sein Körper ist durchtrainiert und er sieht zu meinem Pech wirklich nicht schlecht aus. Wieso sieht er eigentlich so gut aus, während ich so... gewöhnlich wirke?

„Sie haben mir unter anderem dich zugeteilt", sagt er und sein vorher konzentrierter Gesichtsausdruck wird wieder zu einem breiten Grinsen, während ich ihn nur fassungslos anstarren kann.


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