Kapitel 30

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"Was hast du eigentlich gegen mich?" bringe ich nach einigen Minuten im Auto hervor. Zwar bezweifle ich, dass ich eine Antwort kriege, aber fragen kostet ja nichts. Normalerweise. Wer weiß schon,

was er tun wird. Er ist unberechenbar.

Alec sieht starr aus dem Fenster. Entweder er hat meine Frage nicht gehört, oder er will mir wirklich keine Antwort geben. Trotzdem wiederhole ich meine Frage. Heute Abend werde ich ihn wohl zum letzten Mal sehen, also kann er mir nicht mehr wirklich etwas antun. Aber was ist, wenn er das alles mitbekommen hat? Was wäre, wenn er verfolgen kann, wo ich hingehe? Sonst wissen Planer doch auch immer alles, oder nicht? Andererseits wäre doch sicher schon etwas passiert, wenn er das mitbekommen hätte, oder?

"Das willst du nicht wissen", erwiderte er schließlich doch noch tonlos. Einen Moment lang
blicke ich ihn einfach nur stumm an. Dann schüttele ich den Kopf. "Doch", meine ich und versuche meine Stimme nicht allzu sehr vor Anspannung zittern zu lassen.

"Also gut", meint Alec und stoppt den Wagen abrupt vor einem großen Baum. "Wenn du das unbedingt wissen willst..." "Ja, will ich", bekenne ich und setze mich so in meinem Sitz, dass ich ihn gut sehen kann. "Du", stieß er anklagend hervor. "Du hast den einzigen Menschen getötet, den ich je wirklich geliebt habe."


Frag das SystemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt