Kapitel 12

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Alec grinst fies. "Das wüsstest du wohl gerne." Ich zucke mit den Achseln und mustere ihn teils ängstlich, teils neugierig. "Was ist mit Oma?" hake ich nach, sobald ich feststelle, dass er mir auf meine vorherige Frage keine genaue Antwort geben wird. "Sie wird sterben. Solltest du doch gelesen haben", lautet die nicht sehr hilfreiche Antwort. "Aber wie stirbt sie?" will ich wissen. Mein Blick muss fast schon flehend wirken. "Du wirst sie töten", antwortet er. "Du wirst sie erwürgen."

Geschockt starre ich ihn an. "Du lügst!" beschuldige ich ihn. "So was ist selbst für dich zu grausam!" Alec lacht hämisch. "Evelyn, es ist nach 11 Uhr, ich glaube du musst mal langsam ins Bett. Schlaf schön und träume noch besser", sagt er mit einem breiten Grinsen. Er weiß ganz genau, dass ich jetzt garantiert nicht gut schlafen kann. Ich blicke ihn an. Wie kann er mir so etwas antun? Wieso tut er so was? Ich weiß wir haben uns nie gut verstanden, aber ich bin doch seine kleine Schwester. Hasst er mich wirklich so sehr?

Ich richte mich vollständig auf und gehe mit gehobenem Kopf aus dem großem Zimmer. Es kostet mich große Mühe so stolz wie möglich zu wirken. Ich kann nicht zulassen, dass er mich für schwach hält. Das kann ich mir einfach nicht erlauben.

In meinem Zimmer angelangt, fange ich an mich Bett fertig zumachen. Ich ziehe mir meinen Schlafanzug über und binde mir meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Als ich fertig bin, muss ich mich wohl oder übel aufraffen, um meinen Eltern "Gute Nacht" zu sagen.

Frag das SystemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt