Kapitel 37

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"Was machen wir dann?" will ich wissen und schließe die Tür hinter mir. "Ich werde dir jemanden vorstellen", erklärt er. "Er ist ein Meister auf in seinem Fach." "Wer?" hake ich nach und sehe Sam fragend an. "Komm einfach mit", meint er und grinst leicht. "Du wirst ihn mögen." Ich erwidere nichts darauf und folge ihm einfach aus meinem Zimmer. 

Sam führt mich durch einige Flure und Räume. Wieder wird mir klar, wie groß das Gelände eigentlich ist. 

Schließlich bleiben wir vor einer metallenen Tür stehen. Sam klopft an. "John?" ruft er und wirft mir einen kurzen Blick zu. "Wir sind da!" Die schwere Tür öffnet sich und ein schlacksiger, braunhaariger junger Mann streckt seinen Kopf hervor. "Ah", meint er, als er mich eingehend gemustert hat. "Du musst die berühmte Evelyn sein." Grinsend hält er mir eine Hand hin und ich ergreife sie zögernd. "Berühmt?" will ich wissen und sehe kurz fragend zu Sam. "John übertreibt manchmal", meint dieser und schiebt sich an uns vorbei in das Innere des Raums. Ich folge ihm, sobald John meine Hand losgelassen hat und sehe mich um. Der Raum ist sehr modern eingerichtet. So habe ich mir immer die Arbeitsplätze der Planer vorgestellt. Moderne Computer stehen überall im Raum und Energiesparlampen werfen ein leicht bläuliches Licht in den Raum. "Was ist das hier für ein Raum?" frage ich. "Unser Kontrollzentrum", antwortet Sam, bevor John etwas sagen kann. "Es ist sowas wie das Herz unserer Organisation." "Und auch für andere Zwecke zu gebrauchen", fügt John dazu und setzt sich auf einen Stuhl. "Wofür denn noch?" frage ich und sehe mich noch einmal staunend um. "Zum Beispiel um die Identität eines Menschen zu ändern", sagt John und sieht zu mir. "Also, bist du bereit?"

Überrascht sehe ich erst ihn, dann Sam an. Dann sehe ich wieder zu John zurück. "Ihr wollt meine Identität ändern?" Sam zuckt mit den Achseln und John lächelt aufmunternd. "Dadurch kannst du uns besser helfen", erklärt er. Ich nicke leicht. "Okay...", murmle ich. Es gibt nichts mehr, was mich in meinem alten Leben hält. Meine Mutter ist tot, mein Bruder hasst mich genauso wie mein Vater. "Sehr gut. "Möchtest du deinen Vornamen behalten?" Einen Moment lang denke ich darüber nach. Dann schüttele ich den Kopf. "Ich denke, ich würde gerne Ivy heißen", meine ich dann. Sam nickt mir kurz zu. "Ein schöner Name." John nickt. "Okay, dann kümmere ich mich um alles andere. Das einzige, was ich noch brauche ist ein Foto von dir." "Ein Foto?" hake ich nach. Natürlich brauchen sie eins, wenn sie meinen Ausweis ändern wollen, aber da ist doch noch etwas, was mich zweifeln lässt. "Was ist, wenn sie mich über das Foto finden?" John lächelt begeistert. "Ich werde das Foto so verändern, dass du dir selbst ähnlich siehst, aber auch nicht genau wie Evelyn Smith. Alle werden denken, du sähest Evelyn nur ähnlich." Ich atme tief durch. "Also gut", stimme ich zu. "Dann mal los."


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