Kapitel 31

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Tamian schubste sie vor sich her in einen Nebenraum. Dort drückte er sie auf einen Sessel und fesselte sie daran. Dann lief er zu einer Kamera. Anya hatte sich inzwischen umgezogen, und trug eine Lederlatzhose mit Nieten und schwarze Stiefem. Nicht Sams Stil, aber zu ihr passte es. Maik steckte Anya kleine Knöpfe in die Ohren, aus denen Sams Gesang kam, sodass sie immer die passenden Mundbewegungen machen konnte. Die nächsten Stunden nahmen sie einzelne Szenen immer und immer wieder auf, Sam war währenddessen eingeschlafen.

Sie lief und lief. Sie hatte so schreckliche Angst. Vor was sie davon lief, wusst sie nicht genau, sie wusste nur, dass es schrecklich war. Sie war so müde. Alles tat ihr weh. Da! Da vorne ist jemand.  Ach es ist nur Amely, aber ist die nicht tot? Egal auf jeden Fall war sie hier. Aber sie musste an ihr vorbei. Warum hatte sie keine Ahnung. 'Sam! Sammy!' Ihre Schwester schrie nach ihr. Aber sie musste weiter. 'Sammy, du musst leben!' Dann war alles schwarz.

Unsanft rüttelte jemand an ihrer Schulter. Verschlafen blickte sie in Tamians genervtes Gesicht. "Komm Kleine, wir fahren." Sam war noch ganz benommem von dem Traum. Es war das erste Mal, dass sie, abgesehen von dem Alptraum, von einem ihrer verstorbenen Familienmitgliedern träumte. Und dann auch noch von Amely. Wie sehr sie ihre Schwester vermisste! Wie in Trance lief sie den anderen hinterher. Wenig später befand sie sich wieder auf dem holprigen Rückweg. Im Auto hatte sie genug Zeit über ihren selstsamen Traum nachzudenken. Was meinte Amemy nur damit, das sie Leben sollte? So weit sie das beurteilen konnte, war es ja Amely die nicht mehr lebte während sie ziemlich lebendig war. Ein besonders starker Ruck ließ sie auf etwas Spitzes fallen. Sam tastete fluchend nach dem Gegenstand. Das war mit gefesselten Händen gar nicht so einfach, aber da das Auto so ruckelte, dass man glatt glauben könnte man säße auf einem Kamel oder irgendeinem anderen Tier, kam ihr zu  Hilfe denn beim nächsten Ruck bekam sie dass Ding zu fassen. In der Dunkelheit des Kofferaums konnte sie nichts erkennen, doch der Gegenstand war länglich und aus Plastik. Sie tastete weiter. Jetzt war ihr klar was das hier war. Ein Cutter.

SamaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt