Freitag der 13. Doch trozdem ein Glückstag für Sam. Heute würde sie nach Hause dürfen. Oder eher zu ihrem Onkel. Doch Hauptsache hier raus. Sie war so froh, endlich weg von hier wegzukommen, auch wenn sie ein paar der anderen Kids vermissen würde. Annie vielleicht, immerhin hatte sie sich in den letzten Wochen doch mit dem stillen Mädchen angefreundet. Auch wenn Sam hauptsächlich sprach, was ihr allerdings nicht viel ausmachte, sie konnte reden wie ein Wasserfall - sofern sie ihren Gesprächspartner mochte. Allerdings hatte sie sich auf ihrem Stockwerk immer etwas alleine gefühlt, sie war die einzige Depressive von all den Kids gewesen. Grundsätzlich gäbe es ja eine eigene Station für Suizidgefährdete, aber die war wohl überfüllt. Eine halbe Stunde zu spät, tauchte ihr Onkel in seinem alten Toyota vor der Klinik auf. Schnell verabschiedete sich von der Schwester, die mit ihr zusammen gewartet hatte, und stieg zu Troy ins Auto. Nach einer schweigsamen Fahrt, kamen sich zwanzig Minuten später in seiner Wohnung an. Schweigend schloss er die Tür auf. "Ich werde dir gleich dein Zimmer zeigen. Oder willst du zuerst was trinken?" "Trinken" entschied sich Samara. Sie betrat das Wohn- und Esszimmer und blieb wie versteinert stehen. An der Wand hing ein Bild. Sein Bild. Das Bild das ihr Bruder vor einem Jahr gemalt hatte, und dass nach einer Ausstellung in der Schule im Wohnzimmer ihres Zuhauses gehangen hatte. Die Unterschrift im rechten unteren Eck sprang ihr richtig entgegen. Jakin König. Ihr ältester Bruder Tamian hatte sich immer darüber lustig gemacht wie lustig 'Tschäkin König' klingen würde. Zuerst Englisch, dann Deutsch. Allerdings war fraglich ob Tamian König viel besser war. Ihre Eltern hatte nun mal einen eher ausgefallenen Namensgeschmack. Wer nannte seine Kinder denn bitte Samara, Amely, Jakin und Tamian? Wiederstrebend riss sie sich von dem
Bild los. Nachdem sie ein Glas Cola getrunken hatte, folgte sie ihrem Onkel zu ihrem Zimmer. Gespannt betrat sie den Raum und erstarrte. Einen Moment später prustete sie los. Das konnte doch nicht wahr sein!
Rosa. Rosa, Rosa und nochmals Rosa. Das ganze Zimmer war ROSA! Mit Prinzessinnen. Und Glitzersteinen. Der Horror. Der blanke Horror. Immer noch lachend sag sie Troy an. Irgendwie kam sie sich etwas vor wie im falschen Film. "Gefällt es dir nicht?" fragte ihr Onkel verunsichert "ihr Mädchen steht doch auf Rosa, oder?" Sam prustete erneut los. Troy starrte sie nur verunsichert an. "Troy, ja Mädchen stehen auf Rosa. Mit ungefähr drei Jahren. Oder mit fünf. Villeicht ist es dir entgangen, aber ich bin 15." Etwas verlegen krazte ihr Onkel sich am Bart. "Gut dass lässt sich ändern" meinte er. „Lass uns schnell in den Baumarkt fahren". Ihr Onkel schnappte sich den Autoschlüssel und wenig später waren sie auf dem Weg zum Baumarkt. Eine Stunde später verließen sie diesen mit schwarzer und roter Farbe, einem dunklem Teppich, grauen Vorhängen und floureszierenden Grafittispray. Ausserdem hatten sie noch ein neues Bett (ohne rosa Baldachin!) und eine Komode erstanden. Alles andere würden sie umpinseln können. Samara amüsierte sich immer noch prächtig über dass verdutze Gesicht ihres Onkels. 'Wie kannst du es wagen zu lachen. Wie kannst du nur glücklich sein? Nachdem was geschehen ist' meldete sich ihre innere Stimme gehässigt zu Wort. Sofort verstummte sie und fröstelte. Die Stimme hatte recht. Wie konnte sie auch nur einen Moment lang vergessen was geschehen war? Wie konnte sie nur einen Moment glücklich sein. Wenn sie alle tot waren? 'Es war ein Unfall' gab ihr Verstand zu bedenken 'du kannst nicht ewig unglücklich bleiben und irgendwann mit 100 Katzen versauern' 'Aber du bist Schuld, dass sie überhaupt in dieses Auto gestiegen sind' hielt das Teufelchen dagegen 'du, du, du. Ganz alleine du.' Erschöpft schloss Sam die Augen und lehnte sich in den Autositz. Sie konnte nicht mehr.
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Samara
Teen FictionFrüher war Sams Leben scheiße. Jetzt ist es unerträglich. Seit dem schrecklichen Autounfall bei dem Samara ihre Familie verlor ist nichts mehr so wie es war. Vor Trauer und Wut vergisst sie, dass sie selbst noch lebt. Doch dann kommt Jonah. Langsam...