Jonahs linkes Auge war stark geschwollen und die Augenbraue aufgeplatzt. Die Nase blutete wie verrückt und sah verdammt gebrochen aus. Sein restliches Grsicht war von unzähligen Kratzern übersäht, und von Blut verschmiert. Sie keuchte entsetzt auf. Jonah war ihr nicht wie ein Schlägertyp vorgekommen. "Was machst du hier?" knurrte er und sah sie wütend an. Er sah scheisse aus. "Du warst nicht in der Schule, ich hab mir Sorgen gemacht und dich gesucht. Scheisse Jonah was ist passiert?" Sie kniete sich zu ihm. "Nichts." "Ja klar. Nichts." Vorsichtig fuhr sie ihm über die Braue. "Lass dass." Er schlug ihr die Hand weg. "Das gehört verarztet. Komm" Bevor er irgendeine Chance hatte zu protestieren, zog sie ihn auf die Beine. Schweigend lief er neben ihr her. Irgendwann brach Sam das Schweigen. "Wer war das?" Ihre Stimme klang nüchtern. Er zuckte mit den Schultern. "Kleine Auseinandersetzung mit Freunden" Es klang nicht sehr überzeugend, aber sie beschloss es erstmal so zu belassen. Villeicht würde er es ihr irgendwann mal erzählen. Den restlichen Weg schwiegen sie, bis sie endlich bei Sam ankamen. Sie sperrte die Türe auf. "Setzt dich dorthin" Sie deutete auf dur Couch. Dann lief sie die Treppe hoch und holte den Verbandskasten aus ihrem Zimmer. Dann wies sie Jonah an sich hinzulegen. Routiniert säuberte sie das Gesicht und klebte die Augenbraue. Dann betrachtete sie die Nase genauer. Nein die war nicht gebrochen. "Woher kannst du das so gut?" Es war dass erste Mal seit sie hier waren, dass er sprach. "Ich hatte zwei große Brüder, da lernt man das zwangsweise." Dass es nicht die ganze Wahrheit war, musste er ja nicht wissen. "Du musst da raus!" Sie deutete auf die nassen, blutigen Sachen. "Ich hol dir was von.. Ian." Schnell lief sie in Troys Büro und holte Pulli und Jogginghose aus einer der Kartons. Schweigend reichte sie Jonah die Sachen. "Danke". Er wollte sich gerade das schmutzige Shirt über den Kopf ziehen, als er scharf einatmete.
Sam hob alamiert den Kopf. "Ich helfe dir!" Sie zog es ihm über den Kopf. Auf seiner Brust kam eine große rote Hautstelle zum vorschein, die sich schon ein wenig blau verfärbte. Sam lief ein Schauer über den Rücken, als sie die Narben von Zigaretten erkennen konnte. Jetzt wusste sie was passiert war."Dein Vater?" Er sah sie nicht gerade verwundert an. Irgendwie hatte er gewusst dass sie ihm die Wahrheit an der Nasenspitze ansah. Jedoch hatte er nicht vor ihr jetzt seine Geschichte zu erzählen. Sicher nicht. "Was?" Er sah sie verständnisslos an. Sam seufzte. "Holy Shit, du bist ein noch schlechtere Lügner als es Jakin war." Sie schluckte unmerklich. "Ich habe keine Ahnung von was du sprichst." Er klang genervt. "Die Anzeichen sind eindeutig!" Sie deutete auf sein Gesicht und die Brust. Dazu kamen noch die Narben vom Ritzen. Wenn Samara eins nicht war, dann naiv. Bei zwei großen Brüdern hatte sie das wohl oder übel gelernt. Sie hatte oft genug kombinieren müssen um hinter Ians und Jakins Lügengeschichten zu kommen. Wie oft hatte sie sich gewünscht, keine Brüder zu haben. Sie wäre so viel weniger in schwierigen Situationen gewesen. Doch jetzt war es ihr größter Wunsch, nur einen der Beiden wieder zu sehen. "Weißt du was Jonah, verarschen kann ich mich selbst. Entweder du redest mit mir oder eben auch nicht. Mir reichts." Sie drehte sich um und stürmte in ihr Zimmer. Idiot! Nach nichtmal fünf Minuten klopfte es zaghaft an der Tür und Sam musste grinsen. Jungs waren so berechenbar! "Herein" schnauzte sie, um ja nicht den Eindruck zu erwecken, sie hätte ihm verziehen. Er setzte sich neben sie. "Du hast recht." Sagte er nach einer Weile. Sam wollte schon triumphierend grinsen, doch er hielt sie mit einer Handbewegung auf. Sie musterte ihn von der Seite. Er sah müde aus. Müder als es ein 16- Jähriger sein sollte. "Meine Mum... Sie hat uns vor ca. zwei Jahren verlassen. Ich kann es ihr nicht mal verübeln, mein Dad ist, sagen wir mal, sehr eigen. Es ist schwer mit ihm zusammen zu leben." Jonah stockte. "Ich verstehe nicht warum sie mich nicht mitgenommen hat" flüsterte er. Es sah aus als wäre er in Gedanken ganz weit weg.
DU LIEST GERADE
Samara
Teen FictionFrüher war Sams Leben scheiße. Jetzt ist es unerträglich. Seit dem schrecklichen Autounfall bei dem Samara ihre Familie verlor ist nichts mehr so wie es war. Vor Trauer und Wut vergisst sie, dass sie selbst noch lebt. Doch dann kommt Jonah. Langsam...