Kapitel 14

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"Mein Dad hat es nicht verkraftet. Nicht dass er sie geliebt hatte, nein, er war in seinem Stolz gekränkt. Seiner Meinung nach sollte der Mann die Frau verlassen, nicht umgekehrt. Er begann zu trinken. Erst nur ein, zweimal im Monat, dann immer öfter. Du musst wissen, eigentlich war er trockener Alkoholiker. Er ging auch kaum zu Arbeit, wir mussten unziehen. Dann wurde es besser, seit dem arbeitet er auch wieder. Doch irgendwann hat er im Wutrausch seine neue Freundin verprügelt. Ich bin dazwischen gegangen. Das wars." Jonah ließ sich zurückfallen und starrte an die Decke. "Seit dem hat er nicht mehr damit aufgehört." Eine Zeit lang schwiegen beide. "Scheiss Geschichte" Sam drehte sich zu ihn um, sodass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Eine zeitlang sahen sie sich in die Augen, doch dann drehte Jonah sich weg. "Ich kann das nicht" murmelte er und setzte sich auf. "Jonah!" Sie drehte seine Koof zu sich "Es muss aufhören. Ein Körper ist schon geschunden genug. Du musst duch wehren!" "Aber er ist mein Dad." "Dass macht die verdammte Geschichte auch nicht besser! Es ist und bleibt eine verdammte Gewalttat. Vater oder nicht." "Ich kann und werde nichts gegen ihn unternehmen. Denn er hat einfach Recht. Ich bin zu dumm für diese Welt, bekomm nichtmal wenn ich so beschissen viel lerne gute Noten. Ich bins nicht wert. Ein hässlicher Freak." Er sprang auf, und lief zur Tür hinaus. So schnell konnte Sam gar nicht reagieren, hörte sie die Haustüre zuknallen.

Holy Shit, was war das! Verdutzt sah sie auf ihre offene Zimmertür. Das war ihr jetzt zu hoch. In Gedanken ging sie nichmal seine letzten Sätze durch. Sie hatte geahnt dass er kaputt war aber so? Nein. Er war doch eigentlich ein toller Junge. Und sie fand ihn auch nicht hässlich. Im Gegenteil, mit den dunklen Haaren und den hellen Augen, hatte er ein sehr schönes Gesicht. Der restliche Körper war etwas schlacksig aber das war nicht weiter schlimm. Ihm das klar zu machen konnte schwer werden. Seufzend schaltete sie ihre Stereoanlahe ein. "... mit all deinen Farben, und deinen Narben, weißt du den gar nicht wie schön du bist?" sang Sarah Connor. Ein Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Das war es. Sie kopierte den Text aus dem Internet und schickte ihn Jonah.

SamaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt