Samara

Kapitel 8

>Plötzlich schlitterte das Auto über die Fahrbahn. "Das war.." fragte Sam "sei ruhig" gab Alena König zurück. "Aber" "Fresse" schnauzte Amely. Was ging hier vor? Ein Knall, plötlich wurden sie nach vorne geschleudert. Fliegen. So musste sich fliegen anfühlen. Unendliche Freiheit. Ein harter Aufprall. Blut überall Blut. Und weiße Luftballons. Waren sie auf einer Hochzeit was war hier los? Ach sie war so müde. Nur ein wenig schlafen. Nur eine Stunde vielleicht. Zufrieden schloss Sam die Augen. Dann wurde alles schwarz.<

Keuchend schreckte Samara aus dem Schlaf hoch. Der kalte Schweiß rann ihr die Stirn hinab. Sie schluchzte auf. Immer wieder dieser Traum. Nicht eine Nacht ließ er sie in Ruhe. Wie in Trance lief sie ins Bad und ließ sich kaltes Wasser über die Hangelenke reden. Sie bemerkte die Tränen nicht, die ihr unablässig über die Wangen ronnen. Ein weiterer Schluchtzer zeriss die Stille. Warum nur? Ein Blick in den Spiegel und Sam konnte sie verschmierte Mascara und die blauen Haare die auf der Stirn klebten erkennen. Mit was hatte sie es verdient neben dem
Verlust ihrer Familie unablässig von diesem verdammten Traum gequält zu werden? Nur dass es kein Traum war. Es war eine Erinnerung. Apathisch lief sie zurück in ihr Zimmer. 2.13. Vorichtig holte sie 'Anna Karenina' aus ihrem Bücherregal. Sie hatte das Buch nie gemocht. Sie schlug den Deckel auf, und holte die Wilkinson aus dem Hohlraum den sie in die Seiten geschnitten hatte. Sie hatte es schon vor zwei Wochen aufgegeben stark sein zu wollen. Aufatmend setzte sie die Klinge an. Nach dem ersten Schnitt setzte das vertraute Gefühl ein. Ein leiser Pochender Schmerz. Sofort wurde sie ruhiger. Doch es war nicht genug. Etwas bestimmter setzte sie zum nächsten Schnitt an, der dementsprechend tiefer war. Ja so war es gut. Sie schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Entspannt ihre Gefühle wieder selbst kontrollieren zu können. Irgendwann schlief sie mit der Klinge in der Hand ein.