Kapitel 12

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Die Glocke läutete und Sam betrat den Klassenraum. Suchen ließ sie ihren Blick über die Schüler streifen, konnte Jonah jedoch nirgendwo entdecken. Nachdenklich setzte sie sich auf ihren Platz. Jonah war sonst immer einer der ersten, der in der Klasse war. Warum wusste keiner so genau. Als er nach der zweiten Stunde immer noch nicht da war, begann Sam sich Sorgen zu machen. Sie hatte selten einen Menschen kennen gelernt, der die Schule so ernst wie Jonah nahm. Nach der Vierten Stunde beschloss sie ihn suchen zu gehen. Etwas planlos stand sie vor der Schule. Sie hatte überhaupt keinen Plan wo sie hingehen sollte. Ihr fiel auf dass sie so gut wie gar nichts über Jonah wusste. Klar, sie kannten sich gerade zwei Wochen, aber es fühlte sich viel länger an. Das einzige was er einfiel war, dass er ihr nie erzählte was er damals in dem Viertel der Stadt getrieben hatte. 'Villeicht wohnt er dort?' Obwohl es ein eher geringer Anhaltspunkt war, war es doch ihr einziger, weshalb sie sich auf den Weg machte. Nach etwa fünfzig Metern fing es an wie aus Kübeln zu schütten, doch zurückgehen war keine Option. Wenig später war sie in der Straße angekommen, wo Jonah sie damals aufgegabelt hatte. Sie suchte zwischen den Häusern und auch die Klingelschilder ab, doch niemand hier hieß Brooks. Resigniert beschloss sie in dem Park an der Ecke zu warten bis der Regen aufhörte. Als sie den Park betrat, steuerte sie auf eine Bank zu. Plötzlich sah sie eine Person die zusammengekauert an einem Baumstamm lehnte. Konnte das Jonah sein? Sie lief auf ihn zu. Als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt war hob er den Kopf. Fassungslos blieb Sam stehen. Und es war nicht Jonahs düsterer Blick, der sie so erschrocken hatte.

SamaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt