Kapitel 33

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Mein Gesichtsausdruck war wohl deutlich genug für Jonas, sodass er sich zu Joshua umdrehte.

"Du hast ihr wirklich nichts von ihr erzählt."

"Joshua? Was meint er?", langsam wurde auch ich ungeduldig.

"Ich-", Joshua räusperte sich und senkte dann seinen Blick.

"Ums kurz zu fassen Schätzchen, bist du eigentlich nicht die einzige in seinem Leben. Aber naja wie gesagt, Nina ist", er fuhr mit seinem Zeigefinger über die Kehle.

"Und dann war er die ganze Zeit in so einer Depri-Phase. Aber kann man verstehen, Nina war ziemlich süß und als sie abgekratzt ist, Naja ist für ihn eine Welt zusammengebrochen und seitdem hat er sich nicht so mit Gefühlen befasst."

Er redete zu schnell. Ich blinzelte ein paar mal und schluckte dann hart. Das waren eindeutig zu viele Informationen auf einmal.

"Es ist wahr.", flüsterte Joshua plötzlich, mit immernoch gesenktem Blick.

"Okay.", war das einzigste was ich jetzt noch rausbekam.

Ich musste nachdenken, in Ruhe. Aber so wie diese Situation hier gleich ausarten würde, hätte ich dann vielleicht niemals mehr irgendeine Chance irgendwo drüber nachzudenken.

Jonas *POV*

Mir machte es Spaß, so ein Gefühlschaos anzustellen.

Hillory schien leicht verwirrt, mein Bruder dagegen war ehr unwohl zumute. Sein Blick blieb gesenkt, wahrscheinlich damit er Hillory nicht in die Augen sehen musste.

Am liebsten wäre ich jetzt in die Luft gesprungen und hätte zwei Mal geklatscht. In mir machte sich sowas wie ein Glücksgefühl breit. Ich wusste nicht wieso, aber es machte mich wahrscheinlich glücklich zu sehen das ich die beiden ein wenig aus der Bahn geworfen hatte.

Mit einem lauten seuftzen zog ich eine Zigarette aus der Jackentasche und zündete sie an.

Mein Blick blieb dabei an dem Rauch hängen der sich wie in Wolke aus meinem Mund bildete und dann verschwand. Zurück blieb nur der unangenehme Geruch.

"Naja, ich denke bevor einer von euch das Leben verliert müsst ihr noch so einiges bereden. Wir wollen ja nicht im Streit und Ungewissheit sterben, nicht war?"

Ich stolzierte durch die Terassentür in den Garten und setzte mich in meinen alten VW Golf 1.

Bevor ich den Motor startete guckte ich noch einmal zum Haus. Mein Blick schweifte über das makellose Gebäude und den daranliegenden Garten. Es war schön und mit Liebe gemacht worden.

Dann drückte ich auf das Gaspedal und fuhr die Straße entlang bis zur nächsten Einbahnstraße.

Ich bog ab und fuhr solange weiter bis das vertraute Gebäude am Ende der Straße in mein Blickfeld kam.

Ich parkte mein Auto in der Einfahrt und ging zur Haustür. Das Haus war ziemlich alt und sah aus als würde es jeden Moment in seine Einzelteile zerfallen. Der Vorgarten war übersäht mit Unkraut. Es sah alles in allem also nicht sehr einladend aus.

Als mir niemand aufmachte nachdem ich 3 mal geklingelt hatte, ging ich um das Gebäude herum.

Sie saß auf einem Stuhl und blätterte in einer Zeitschrift, während ihre Finger im Takt der Musik gegen die Lehnen des Stuhls schlugen.

"Hallo Chantal."

Let me be your GirlfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt