Ich ging in meine Wohnung. Kartons stapelten sich überall. Ich suchte mir einen Weg durch die ganze Wohnung. Küche plus Esszimmer, ein Wohnzimmer, Bad plus Wc und ein Schlafzimmer. Alles sah exakt aus wie auf den Bildern. Im Bad überprüfte ich alles auf Sauberkeit. Wenn es eines gibt, was ich nicht leiden kann, ist es ein unhygienisches Bad oder dreckige Küchen. Bei meinem Zimmer sieht es leider etwas anders aus. Alle die ich kenne wundern sich immer wieder, wie ich es einfach nicht hinkriege, etwas gleich wieder wegzuräumen, wenn ich es nicht mehr brauche. Obwohl ich es in der Küche immer automatisch mache, funktioniert es einfach in meinen Zimmer nicht. Naja wie sagt man so schön: ,,Nur ein Genie beherrscht das Chaos.".
Ich hatte im Bad nichts auszusetzen. In der Küche sah es anders aus. Der Ofen wurde anscheinend noch nie von den Fettspritzern gereinigt. Auch hatten die Herdplatten mal eine gründliche Reinigung nötig. Kühlschrank und Schränke waren aber soweit alles in Ordnung. Alles in allem konnte ich mich nicht über die Wohnung beklagen. Sie ist zwar klein, aber für mich reicht sie alle mal. Der Vormieter war so freundlich den größten Teil seiner Möbel hir zu lassen. Ich hatte keine Ahnung eigene, da ich in einer WG mit meiner besten Freundin und deren Freund gewohnt habe und alle Möbel ihnen gehörten. Bei den Gedanken an Sarah und Lukas entkam mir ein Grinsen. Es war zwar nicht immer leicht mit ihnen, aber ich vermisse sie jetzt schon. Ohne ihnen wird es leise in der Wohnung sein, sehr leise. Ich inspizierte das Schlafzimmer genauer. Ein großes Bett stand in der Ecke, gegenüber ein Schrank einige Regale und ein Schreibtisch. Das Zimmer war doch ziemlich groß, sodass mein ganzes Zeug bestimmt seinen Platz fand. Zum Schluss ging ich ins Wohnzimmer. Eine große nein riesige Wohnlandschaft nahm fast den ganzen Platz ein. Gegenüber war der größte Flachbildschirm, den ich je gesehen habe, an der Wand befestigt. Wer lässt so ein monströses und saumäßig teures Gerät nur in seiner alten Wohnung zurück? Links und rechts vom Fernsehers standen jewels deckenhohe Regale. Einige Bücher und DVDs standen noch dort. Als ich sie mir genauer ansah, fiel mir ein Zettel auf. Es war eine Nachricht des Vorvermieters. ,Wie soll man nur eine solche Nachricht beginnen? Klingt alles abgedroschen, darum habe ich mich einfach für das entschieden.
Die Bücher und DVDs sind für Sie. Ich konnte leider nicht alle meine Babys mitnehmen und hoffe Sie können damit etwas anfangen. Der Fernseher gehört nun auch Ihnen. Machen Sie sich keinen Kopf darum. Achtung es folgt eine maßlos arrogante Aussage: Ich kann's mir leisten. Ich hoffe Sie fühlen sich in der Wohnung wohl
MfG
Der Vorvermieter"
Seltsam, dass er nicht seinen Namen angeben hat, aber er scheint ganz nett zu sein. Ich ging in Küche und legte den Zettel auf dem Esstisch ab. Auf Kartons auspacken, hatte ich keinen Bock. Kurzer Hand entschied ich mich stattdessen die Küche zu putzen. Ich fand Putztücher und verschiedene Putzmittel in einem Schrank und machte mich ans Werk. Die Herdplatten waren schnell sauber, doch der Ofen war so eine Sache für sich. Die Spritzer schienen schon seit Ewigkeiten zu existieren und werden wahrscheinlich nie wieder ganz weggehen. Als er schließlich bis auf ein paar Fettflecken nur so funkelte, legte ich das Tuch weg.
Die Kartons ließ ich nach wie vor Kartons sein und ging nach draußen, um mir Berlin anzusehen. Dabei könnte ich auch gleich einkaufen gehen. Ich habe nichts essbares zu Hause und ich möchte einen Kuchen backen. Immer wenn ich mich nicht ganz wohl fühle, möchte ich einen Kuchen backen und ich fühlte mich gerade alles andere als wohl. Alleine in einer neuen Stadt, in der man keinen einzigen kennt, ist nicht so prickelnd.
Ich lief ziellos durch Berlin, als ich irgendwann auf den Alex stand. Ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete die Leute, die an mir vorbei hasteten. Plötzlich fielen mir drei Typen mit einer Kamera auf. Einer hatte eine für einen Mann ziemlich lange Haare, die sich zu leichten Locken griengelten und richtete eine Pistole auf den zweiten, der eine Nerdbrille trägt. Der dritte hält die Kamera und wendete so mir den Rücken zu. Irgendwie kommt er mir bekannt vor. Einen Moment lang passierte nichts, doch plötzlich fängt der mit der Nerdbrille an zu lachen. Darauf motzt der mit den langen Haaren an ihn an und bald stritten sie sich. Fünf Minuten diskutierten sie über irgendetwas, bis der Typ mit der Kamera sie unterbrach. Sie drehten weiter und waren anscheinend nach der Szene fertig. Der Kameramann gab ihnen die Kamera und eilte schnell weg. Die beiden spielten einmal Schere-Stein-Papier. Der Brillenträger gewann und überreichte den anderen die Kamera. Dieser nahm sie wiederwillig an sich und beschimpfte ihn. Er jedoch ging hopsend weg. Der Wuschelhaarige folgte ihm fluchend.
Mir fiel ein, dass ich noch immer nicht einkaufen war. Ich suchte einen Laden und wurde nach zehn Minuten fündig. Ich stopfte meine Ausbeute in meinen Rucksack und suchte eine U-Bahnstation. Zum Glück habe ich mir den Namen der Sation keine 100 Meter neben meiner Wohnung gemerkt. Leider fand ich keine. Ich versuchte zum Alexanderplatz zurück zu finden, verirrte mich so aber noch nur um so mehr. Planlos entschied ich mich einen Passanten zu fragen. Der Kameramann von gerade eben stand vor einem Schaufenster einer Musikladens. Entschlossen trat ich auf ihn zu. ,,Entschuldigung, kön..." ,,Sorry, aber ich möchte gerade echt keine Autogramme oder Fotos machen." ,,Was?! Ich will kein Foto oder Autogramm. Ich wollte Sie nur fragen wo... Marti?!" Er drehte sich um. Unser letztes Treffen war zwar schon Jahre aus, aber er war es unverkennbar. Man sah ihm richtig an, wie sich Zahnräder in seinem Inneren drehten. Plötzlich rastete es bei ihm ein und erkannte mich. ,,Mensch Marie was machst du hier? Warum haste nichts gesagt, dass du nach Berlin kommst? Komm ich und du hast bestimmt viel zu erzählen. Setzen wir uns in ein Kaffee und dann lass uns alles bereden." Er zog mich hinter sich her. Vor einem kleinen Kaffee blieb er stehen und und führte mich hinein. Wir setzen uns an einen Tisch und bestellten. Als die Bedienung unseren Kaffee gebracht hatte, sah er mich erwartungsvoll an. ,,Also was machst du jetzt in Berlin" fragte er gerade heraus.
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Der Eine, der aus dem Ich ein Wir machte(Space Frogs Rick ff)
FanfictionMarie arbeitet als Lehrerin in Österreich, doch sei wird eines Tages versetzt und zwar nach Berlin. Sie kann es kaum fassen, dass sei in ihre alte Heimatstadt zurück muss. Dort begegnet sie schnell einer alten Bekanntschaft und macht auch gleichzeit...