Küche putzen und so

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Ich ging in die Wohnung. Ich streckte meinen Kopf in das Zimmer von Marti. Es war leer. Sein Bett war noch ungemacht. ,,Wo ist Marti?", rief ich Rick zu, der sich im Flur gerade die Schuhe auszog. ,,Keine Ahnung. Er hat nur gesagt, dass er sich mit wem trifft. Hat aber nicht gesagt mit wem", meinte Rick. ,,Oder du hast einfach nicht aufgepasst", erwiderte ich und verließ Martis Zimmer. ,,Oder dass", lachte Rick. ,,Und Dominik?" ,,Musste auch weg", sagte Rick Achsel zuckend. ,,Soll ich das persönlich nehmen, dass alle weg sind, wenn ich da bin", fragte ich lachend. ,,Ja", meinte Rick kalt und ging in sein Zimmer. Irritiert schaute ich ihm nach. Ich folgte ihm mit Schmollmund. ,,Also habt ihr mich gar nicht lieb?", fragte ich ihn mit kindlicher Stimme. Er hatte sich auf seine Couch gepflanzt und schaute mich an. ,,Nö", meinte er nur und starrte gelangweilt vor sich hin. ,,Und warum habt ihr mich die letzten Wochen immer wieder aufgenommen?" ,,Irgendjemand muss ja unsere Küche putzen." Ich schaute zu Boden.
,Das Spiel können auch zwei spielen', dachte ich mir. ,,Oh... ok, dann mach ich mich mal an die Arbeit", sagte ich traurig. Ich drehte mich auf den Fersen um. Mit hängenden Kopf ging ich in die Küche. Dort ließ ich in das Becken warmes Wasser ein. ,Mal sehen, wie lange er es aushält', dachte ich in mich grinsend. Ich bemühte mich um ein trauriges Gesicht. Es gelang mir sogar eine Krokodilsträne zu weinen. Mit betont langsamen Bewegungen wusch ich den Berg von Geschirr ab. Ich spürte genau, dass Rick mich beobachte. Als er sich nach einigen Minuten noch immer nicht rührte, nahm ich die Sache selbst in die Hand. ,,D-du brauchst mir nicht zu helfen, ich komm schon klar", meinte ich schniefend. Er sah mich geschockt an. ,,Hör zu ich-", doch ich ließ ihn nicht ausreden, ,,brauchst nichts zu sagen, ich pack dann schon meine Sachen." Rick sah mich leicht verzweifelt an.
Ich musste all meine Selbstdisziplin aufwenden, um nicht laut loszulachen. Er kam einen Schritt auf mich zu. ,,Nein hör zu, ich habe das so nicht gemeint. Ich... ich" Er hatte den restlichen Abstand überwunden. Er legte unbeholfen seine Arme um mich. Sanft nahm er mich in den Arm. ,,Rick?", fragte ich mit heiserer Stimme. ,,Ja?", fragte er dicht an meinen Ohr. ,,Kannst du mir etwas versprechen?" Er zögerte einen Moment, nickte aber. ,,Naja,du sollst so etwas nie wieder machen!" Mit diesen Worten spritzte ich ihm eine volle Ladung Abwaschwasser ins Gesicht.
Er machte ein erschrockenes und verwirrtes Gesicht zugleich. Ein Blick auf dieses reichte und ich bekam mich nicht mehr ein vor lachen. ,,Ja ja, das habe ich wohl verdient", meinte er mürrisch und trocknete sein Gesicht. Sein Handy läutete. Er nahm ab. Er telefonierte kurz mit jemandem. Währenddessen konnte ich mich etwas beruhigen und kicherte nur etwas vor mich her.
Rick legte auf und steckte sein Handy weg. Ich schaute ihn mit fragenden Blick an. ,,War Marti. Er ist in der Stadt. Luc ist auch hier und da haben sich die beiden getroffen", klärte er mich auf. Augenblicklich verschwand mein Lächeln. ,,Ist etwas daran nicht in Ordung?", fragte er auf meinen plötzlichen Stimmungswechsel. Ich schüttelte meinen Kopf. ,,Ne, warum sollte es", erwiderte ich. ,,Keine Ahnung, ich habe gehofft, du würdest es mir sagen." Rick sah mich eindringlich an. Ich wich seinen Blick aus. ,,Komm, ich sehe doch, dass da was nicht stimmt. Du kannst mir vertrauen, ok?", sagte er und zog mich zurück in sein Zimmer. Er setzte mich auf seine Couch. Er nahm neben mir Platz und sah mich wieder wartend an. ,,Hat es damit zu tun, dass sie sich ohne dich treffen? Ich denke, sie haben dafür sicher eine gute Erklärung", schlug Rick vor. Ich blickte auf. ,,Nein, das ist es nicht", erwiderte ich mit einem leichten Lächeln. ,,Was dann?", bohrte er weiter. Ich schaute ihn an. ,Sollte ich es ihm wirklich sagen? Ich könnte ihm ja nur die halbe Wahrheit sagen', überlegte ich.
,,Naja, wir sind ja eigentlich nur Halbgeschwister, wie du weißt. Jedenfalls kamen ich und Luc zuerst ganz gut miteinander aus, aber irgendwie wurde es... kompliziert. Wir stritten immer und ja. Einen Tag bevor ich und meine Mutter nach Österreich gezogen sind, haben wir gestritten. Heftig. Jedenfalls haben wir uns nicht vor der Abfahrt versöhnt und auch später nicht. Ich-ich habe zwar versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, aber das hat nicht so gut geklappt...", erzählte ich leise. Eine kleine Träne hatte sich aus meinen Augen geschlichen. Diesmal war es eine echte. Ich wischte sie schnell mit meinem Handrücken weg. Rick zögerte nicht und nahm mich in den Arm. Seine Nähe hatte etwas tröstliches. Ich drückte meine Wange gegen seinen Pulli, den ich mir nur zu gerne ,,ausleihte". Er strich mir beruhigend über meine Haare. ,,Das ist doch alles lange her. Ihr ward 16 und jetzt seid ihr um einiges älter. Ihr könnt euch sicher ausreden. Ich meine, es kann doch nicht so schlimmes sein. Außerdem...", sprach Rick beruhigend auf mich ein. Ich hob meinen Kopf und schaute ihn fragend an. Ein kleines verlegenes Lächeln zierte seine Lippen. ,,Außerdem kommt er gleich mit Marti vorbei", meinte er. Ich schaute ihn mit großen Augen an. Eine kleine Art Schockstarre nahm überhand von meinen Körper. Wie auf Kommando fiel die Wohnungstür ins Schloss. Vom Flur drang mir eine bekannte Stimme und eine zweite zu uns. Instinktiv wusste ich, wem sie gehörte. Mit großen Augen schaute ich in Ricks.

Jep I'm back :3
Sorry wenn jetzt etwas unregelmäßig geupdatet wird, weil wegen Schule und so. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse ^^

Der Eine, der aus dem Ich ein Wir machte(Space Frogs Rick ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt