Der Eine, der aus dem Ich ein Wir machte(Space Frogs Rick ff)

Sorry, aber bist du nicht von den Space Frogs?

Kurz nach Zwei packte ich meine Sachen und verließ das Lehrerzimmer. ,,Tschau Leute!", rief ich über meine Schulter zu meinen Kollegen. Die meisten waren zu vertieft in ihre Arbeit, dass sie nicht einmal Notiz von meinen Verschwinden nahmen. Nur eine schob etwas ältere Frau winkte mir zu. ,Nora, so hieß sie, glaube ich', überlegte ich. Ich ließ den Vormittag noch einma revue passieren. Es war alles so anders. Klar hatte ich davor auf einer kleineren Schule gearbeitet, die eher auf dem Land war. Man konnte es so auch gar nicht vergleichen. Schon alleine der typisch österreichische Dialekt fehlte mir. Es war auch nicht ganz so persönlich. Berlin war eine große Stadt und da ist es auch irgendwie verständlich. Auf dem Land war es einfach anders. Ob ich es vermissen werde, muss sich wohl oder übel erst zeigen.
Ich suchte mir meinen Weg durch das viel zu große Schulgebäude. ,Ein weiterer Unterschied...' Als ich endlich den Ausgang gefunden hatte, tart ich auf den Schulhof. Die Sonne schien mir warm ins Gesicht. Lächelnd reckte ich mein Gesicht ihr entegegen und schloss die Augen. Ich genoss den Moment. ,,Du solltest arbeiten und nicht die Sonne genießen", unterbach mich lachend eine Stimme von hinten. Ich drehte mich um. Rick kam gerade auch aus der Schule. Lächelnd ging er auf mich zu. ,,Was hast du den in der Schule getrieben?", fragte ich ihn und zog ihn in eine Begrüßungsumarmung. ,,Ich habe etwas für nen Kumpel erledigt. Seine Schwester geht hier zur Schule", erklärte er. ,,Welche Klasse?" Rick kratzte sich am Kopf und verwuschelte sich so seine eh schon zerzausten Haare. ,,In die zehnte, aber welche Klasse genau weiß ich nicht. Ist ja schließlich nicht meine Schwester", antwortete er. ,,Kommst du mit zu uns? Ich glaube, Marti und Dominik sind auch darauf aus, zu erfahren, wie der erste Arbeitstag so war. Außerdem müsste unsere Küche wieder einmal geputzt werden", meinte Rick. ,,Klar komm ich mit, aber putzen könnt ihr selber." ,,Das werden wir ja sehen", sagte Rick verschwörerisch grinsend. ,,Und ob wir das sehen werden", lachte ich.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg. Wir nahmen die Bahn und unterhielten uns. Plötzlich stand ein jüngeres Mädchen bei uns. Sie war vielleicht 12 Jahre alt. ,,Sorry, aber bist du nicht Rick von den Space Frogs?", fragte sie schüchtern. ,,Ja der bin ich", antwortete ihm Rick lächelnd. ,,Kann ich vielleicht ein Autogramm haben?", fragte sie mit niedlichen Hundeblick. ,,Klar. Wie heißt du den?" ,,Lizzy," antwortete das Mädchen über beide Ohren strahlend. Sie holte ein kleines Notizheft und eine Stift hervor. Rick unterschrieb schnell. Er und Lizzy unterhielten sich noch kurz, bis das Mädchen aus steigen musste. ,,Du und dein Kumpel müsst echt kleine Berühmtheiten sein auf YouTube." ,,Ja vielleicht. Ich seh mich nicht gern als Berühmtheit. Und in Berlin ist es auch mit den ganzen ,,Fans" nicht so schlimm. Ich meine in Berlin hat man so ziemlich seine Ruhe, wo man in anderen Städten von Leuten überrannt wird." Er setzte das Wort Fans unter Anführungszeichen. Im Ganze sah er so aus, als ob ihm das irgendwie unangenehm wäre. ,,Hier müssen wir raus", lenkte Rick schnell vom Thema ab.
Wir stiegen aus und schlenderten gemütlich zu Ricks Wohngebäude. Er schien wieder entspannter und redete wieder munter drauf los. Als wir schließlich an ihrer WG ankamen, suchte Rick nach seinen Schlüsseln. Er suchte seine ganzen Taschen ab. ,,Verdammt! Ich hab ihn doch ganz sicher mit genommen!", fluchte er vir sich hin. Er tastete erneut seine Jackentaschen ab. Grinsend hielt ich ihm einen Schlüsselbund unter die Nase. ,,Suchst du den?" ,,Woher hast du ihn? Du könntest fast eine Diebin sein", lachte Rick und wollte ihn mit abnehmen. Ich zog meine Hand zurück und schloss selber auf. ,,Er ist dir in der Bahn runtergefallen. Du kannst mir später danken", lachte ich. Rick schnaubte verächtlich. ,,Und von was träumst du in der Nacht?"