Es gibt da so ein Mädchen

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Wir gingen dort hin, wohin unsere Füße uns trugen, ohne Ziel einfach gerade aus. Rick und ich schwiegen und hatte beide die Hände in unseren Hosentaschen vergraben. Wir kamen an einen kleinen Park vorbei. Er war weitgehend leer, nur ein Jogger mit einem Hund und ein junges Paar mit einem Kinderwagen. ,,Wollen wir uns auf ne Bank setzen?", fragte Rick zögerlich. Ich nickte zustimmend und wir setzten uns auf die nächste Bank. Das Pärchen ging an uns vorbei. ,,Kinder sind schon etwas schönes", murmelte ich und schaute ihnen hinterher. Sie hatten jeweils eine Hand auf dem Griff des Kinderwagens und den anderen Arm schlangen sie um den anderen. Sie sahen aus, als wären sie frisch verliebt. Meine Narbe brannte auf und eine Träne stieg mir in mein Auge. Schnell blinzelte ich sie weg und legte meine Hand auf meinen Unterarm.

Rick hatte mich die ganze Zeit über aus den Augenwinkeln beobachtet. ,,Ja schon, aber ich könnte mir nie im Leben vorstellen, selber welche zu haben. Es... es würde nicht zu mir passen, ich weis nicht, wie ich es sonst erklären sollte", antwortete er nach einer Weile. Ich sagte nichts und scharrte im Boden vor mir. ,,Zeig mir deinen Arm", forderte er plötzlich auf. Ich hatte mich unterbewusst wieder gekratzt und zog nun meine Hand weg, als ob ich mich verbrannt hätte. Rick fasste nach meinen Arm und zog sanft den Ärmel meiner Jacke und meines Pullis hoch. Ich senkte den Blick. Ich wollte nicht in Ricks Gesicht sehen. Er strich über die Narbe mit einer Fingerkuppe und hinterließ dort ein leichtes Grippeln. ,Reiß dich zusammen', rügte ich mich selbst. ,,Warst du das?", fragte er nach einer Weile. Ich nickte, weder hob ich den Kopf, noch zog ich meinen Arm weg. ,,Warum?", fragte er mich. Ich war froh, dass ich meine Haare offen waren und sie mir so ins Gesicht fielen. Tränen hatte sich in meinen Augen gesammelt. Ich wollte Rick alles erzählen, doch ich konnte nicht. Irgendetwas hielt mich zurück. ,,Willst du darüber rede", fragte er, als ich keine Antwort gab. Ich schüttelte den Kopf. Rick ließ meinen Arm los, nur um mich dann ganz in seine Arme zu schließen. Erst war ich kurz geschockt, legte meine Arme dann auch um ihn. Er strich mir beruhigend über meinen Rücken.

So saßen wir eine gefühlte Ewigkeit, bis ich mich beruhigt hatte. Er schob mich eine Armlänge von sich. Er betrachtete mich eindringlich und wischte sanft eine Träne auf meiner Wange weg. ,,Keine Sorge, ich war 15 und Marti würde mich umbringen, würde ich es nochmal machen", sagte ich leise zu Rick. Dieser nickte und zog seine Hände wieder von mir weg. Ein unangenehmes Schweigen trat wieder ein und wurde erst durch Rick gebrochen. ,,Hör zu wegen heute. Ich war ein totales Arschloch zu dir. Es... es tut mir leid. Ich kann es dir auch nich erklären... ich konnte einfach nicht länger... ich meine-" ,,Schon gut", unterbrach ich Ricks gestammel. Ich wollte nicht, dass er es aussprach. Ich wollte nicht, dass er mir erklärt, er fühle nichts für mich. Ich wollte weg von hier, doch ich blieb hier, ließ Ricks Blick über mich ergehen. Dieser schüttelte den Kopf und brachte mich dazu, dass ich ihm wieder anschauete. ,,Nein ist es nicht. Ich muss dir was sagen. Naja es... es gibt da ein Mädchen und ich weis... ich weis nicht, ob sie so fühlt wie ich. Und... es macht mich etwas... fertig und habe kein Recht, dass meinen Frust deswegen an wem anderen auslasse, schon gar nicht an dir", sagte und griff nach meiner Hand.

Ich wollte sterben. Er hat sich in jemand anderen verliebt. Er wird es nie in mich sein. Mein Herz splitterte gerade ab. Seine scharfen Splitter bohrten sich schmerzhaft in meinen ganzen Körper. Raubten mir dir Luft zum atmen. Ich versuchte so zu tun, als ob ich ok wäre, doch in mir tobte ein Sturm. Ein Sturm aus Gefühlen und ungeweinten Tränen. Sie legten alles in Schutt und Asche, hinterließen nichts als Chaos. ,,Weis sie davon Bescheid?", fragte ich. Ein großer Klos hatte sich in meinen Hals gebildet und ließ meine Fragen seltsam heiser klingen. ,,Nein ich habe ihr es bis jetzt noch nicht gesagt", meinte Rick und legte eine Hand unter mein Kinn. ,,Lass die Finger von ihr!", rief eine aufgebrachte Stimme hinter uns. Erschrocken drehten wir uns um und entdeckten Marti, der wütend zu uns gelaufem kam.

,,Was hast du mit ihr gemacht? Ich bring dich um! Was hast du ihr angetan?", rief Marti und zog Rick am Kragen hoch. Ich hatte ihn bis jetzt nur einmal so wütend gesehen. ,,Ich hab dir eine Frage gestellt", schrie Marti erneut. Rick versuchte sich aus den Griff zu winden, doch Marti ließ nicht locker. ,,Wird's blad?" Marti schüttelte Rick. ,,Ich... hab nichts getan", würgte Rick hervor. Nun sprang ich auf und versuchte Marti zu beruhigen. ,,Nichts?? Nichts?! Alter sieh dir sie an!! Verdammt was hast du getan?", brüllte er Rick nun an. ,,Marti beruhig dich. Er hat nichts getan", redete ich auf ihn ein und zog sein Hände von Rick weg, dieser zwei Schritte brauchte, ehe er sich wieder fasste. Fassungslos sah mich Marti an. ,,Nichts getan? Wenn du wüsstest, was er schon für Nummern mit seinen Weibern gedreht hat! Ich lass verdammt nochmal nicht zu, dass er das gleiche mit dir macht!", schnauzte er mich an. Es fühlte sich an, als hätte er mir eine verpasst und ich stolperte einen Schritt zurück. Tränen stiegen mir in die Augen. Verschwommen sah ich, wie Marti auf Rick zu stampfte. ,,Willst du mich schlagen? Nur zu! Mach ruhig!", brüllte er Marti an und breitete seine Arme aus. ,,Liebend gern", knurrte Marti und holte mit seiner Faust aus und schlog sie in Ricks Bauch. Dieser ging keuchend in die Knie und hielt sich den Bauch. Marti wollte für einen erneuten Schlag ausholen, doch ich hielt seine Faust auf. ,,Lass ihn", sagte ich. Eine einzelne salzige Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange. Marti ließ von ihm ab. ,,Dann werd glücklich mit ihm! Aber komm mir ja nicht angerannt, wenn er dich verarscht hat! Am besten, du kommst gar nicht mehr!", schrie er und machte sich aus dem Staub. Ich sah verzweifelt zwischen Rick und Marti hin und her, stürzte jedoch letztendlich Marti hinter her. ,,Marti bitte-" ,,Lass mich", knurrte er. ,,Nein bitte... warum? Warum hast du das getan?", fragte ich ihn. Er blieb abrupt stehen. ,,Du bist meine Schwester. Ich will dich beschützen und sei es vor meinen eigenen Freunden. Ich will nicht, dass du noch einmal verarscht wirst, versteh das doch bitte", sagte und drückte mich fest an sich.

,,Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, er hat sich in eine andere verliebt", murmelte ich. Marti hielt mich von sich und lachte freudlos. ,,Er hat sich in dich verliebt. Steve hat es mir erzählt und dieser weis es von Rick persönlich", sagte er und blickte mir gerade wegs in die Augen. Er ließ seine Arme sinken und seufzte. ,,Geh zu ihm" Ich rührte mich nicht von der Stelle. ,,Geh", wiederholte er nun mit fester Stimme und machte verscheuchende Handbewegungen. Plötzlich kam Leben in mich und ich rannte los. Rick war aufgestande und hielt sich den schmerzenden Bauch. Als er meine Schritte hörte, schaute er auf und schaute mich verwundert auf. Ich stürzte auf ihn zu und zog ihn in meine Arme. Kurz zögerte er, legte aber schließlich auch seine Arme um mich und drückte mich fest an sich. Ich blickte in seine Augen, sie strahlten mich förmlich an. Ich schloss meine Augen und legte meine Lippen auf seine. Rick legte sanft eine Hand auf meinen Hinterkopf und grinste in den Kuss hinein.

Hey

alter ich brauch wirklich ne andere ,Anrede'

Das war das 25 Kapitel, also ein Viertel von 100! Whup whup! :3
Ich will nur sagen, dass mich eure ganzen Votes und Kommentare enorm motivieren. Ich habe schon einmal eine Geschichte geschrieben auf einem anderen Account und dort war meine ,,Community" um einiges inaktivier und deshalb motiviert das hier umso mehr. Lange Rede kurzer Sinn: danke! Ich freu um jedes einzelne Vote Kommentar!! (auch wenn es nur eine Morddrohung ist... ja ich denke an dich Weltraum Waffel ) Nehmt diesen , den habt ihr euch verdient!! :D

Eure Lovingisall

Der Eine, der aus dem Ich ein Wir machte(Space Frogs Rick ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt