Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Zu früh. Ich blickte auf meine Armbanduhr, die ich nie vor dem Schlafen gehen ablegte, und stellte fest, dass es erst halb sechs war. Genervt stöhnte ich auf und krabbelte über Marti. Dieser schlief einfach weiter, als wäre nichts passiert. Er hatte den Mund leicht geöffnet und schnarchte leise. Leicht schmunzelnd machte ich mich auf den Weg zur Küchen. Dort machte ich mir zu aller erst einen Kaffee um richtig wach zu werden. Mit einem dampfenden Becher setzte ich mich an den Tisch und las die Zeitung von gestern. Ich überflog die meisten Artikeln, da ich sowieso noch nicht ganz wach war.
Ich nahm den letzten Schluck von meinen Kaffee. Ich wollte den Becher in die Spüle stellen, doch diese war bereits zum bersten gefüllt. Auch sonst stapelte sich das schmutzige Geschirr überall in der Küchen. Seufzend machte ich mich an die Arbeit und ließ warmes Wasser in das Becken laufen. Ich begann das Geschirr abzuwaschen. Ich musste immer wieder dazwischen abtrocknen, da der Platz zum Abstellen viel zu klein war. Auch machte ich eine kleine Erkundungstour durch die Küche, um das saubere Geschirr gleich wegräumen zu können.
Als ich gerade beim abwaschen des letzten Topfes war, unterbrach mich eine Stimme von hinten. ,,Sind wir jetzt wirklich schon soweit, dass wir eine Putzfrau für unser schmutziges Geschirr brauchen?", fragte ein Mann mit verwuschelten Haaren und müden Gesichtsausdruck. Ich konnte nicht anders als zu lachen. Ich lachte mir ein Ass ab und der Mann sah mich nur verwirrt an. ,,Ich bin keine Putzfrau! Ich bin Martis Schwester!", brachte ich zwischen meinem lachen hervor.
Der Mann setzte sich an den Küchentisch und legte seinen Kopf auf seine Arme. ,,Wärst du so nett und machst mir nen Kaffee?", fragte er ohne seinen Kopf zu heben. Ich tat ihm den Gefallen und stellte ihm eine Tasse voller Kaffee vor ihn. ,,Danke", murmelte er und schloss eine Hand um die Tasse. Ich setzte mich gegenüber von ihm und schaute ihm dabei zu, wie er seinen Kaffee schlürfte. Langsam begann Leben in ihn zu kehren. ,,Und was machst du schon wach?", fragte ich ihn, als er einigermaßen zurechnungsfähig aussah. ,,Was heißt hier schon? Ich bin noch immer wach! Ich musste die ganze Nacht ein Video schneiden!", beschwerte er sich. ,,Also dann musst du Rick sein?" Er nickte nur knapp und nahm einen Schluck aus der Tasse. ,,Bist du der Grund, warum mir gestern Marti auf die Eier gegangen ist, während ich das Video schneiden musste?", fragte er mich nach längerem Schweigen. ,,Schuldig der Anklage", sagte ich lachend. Rick nickte müde. ,,Man der Morgen ist echt nicht deine Zeit!", meinte ich grinsend. ,,Nein... ich bin eher der Eulentyp. Ich möchte kein Pinguin Singvogel sein, wie die Lerchen", meinte er trocken. ,,Wie ein was?", fragte ich und konnte mich nicht mehr halten vor lachen. ,,Wie ein Pinguin Singvogel. Pinguin heißt übrigens gay." ,,Gut zu wissen", sagte ich noch immer kichernd.
Es vergingen weitere Minuten in denen wir nichts sagten. Rick sah mich eindringlich an. ,,Was ist?", fragte ich ihn leicht verwirrt. ,,Ich frage mich nur, wie soetwas wie du mit Marti verwandt sein kann", meinte er schließlich. ,,Wie meinst du das?" ,,Naja. Marti ist so... so wie Marti eben und du bist vergleichsweise komplett normal. Kein bisschen verrückt oder so", erklärte sich Rick. Abermals fing ich an zu lachen. ,,Vielleicht liegt es daran, dass wir auch nur Halbgeschwister sind." ,,Halbgeschwister?", wollte Rick wissen. ,,Ja ist eine lange Geschichte." ,,Ich habe Zeit", meinte Rick bloß.
In diesem Moment kam Dominik in die Küche geschlurft. Er sah zuerst Rick, dann die Uhr und wieder Rick ungläubig an. ,,Was machst du schon auf. Und warum grinst du so? Bist du krank, oder was ist mit dir los?", fragte er an Rick gewandt. Rick und ich sahen uns an und brachen in Gelächter aus.
DU LIEST GERADE
Der Eine, der aus dem Ich ein Wir machte(Space Frogs Rick ff)
FanfictionMarie arbeitet als Lehrerin in Österreich, doch sei wird eines Tages versetzt und zwar nach Berlin. Sie kann es kaum fassen, dass sei in ihre alte Heimatstadt zurück muss. Dort begegnet sie schnell einer alten Bekanntschaft und macht auch gleichzeit...