Brazen Bad Girl

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Kleine Zeitspanne vom letzten Kapitel, aber das kennt ihr ja bereits. x

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Meine Augen flogen mehrmals über die Wörter, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht irrte.

Der Hausbrand vor knapp zwei Jahren ist immernoch nicht vergessen, jedoch stellt sich jetzt die Frage: Was passiert mit dem zertrümerten Haus? - Anscheinend soll es in wenigen Tagen abgerissen werden.

Wie automatisch klickte ich darauf, sodass ich mehr Details zu diesem Artikel erfahren konnte. Gespannt waren meine Augen auf meinen Laptop gerichtet und huschten über den Text.

'Hausbrand richtet großen Schaden an, dabei kommen drei Menschen ums Leben.

Am 08.09.2013, der Tag des Unglückes, befand sich eine Familie nichtsahnend in ihrem Haus, als das Haus plötzlich anfing Feuer zu flackern. Die ersten Ermittlungen der Polizei ergaben, dass unsachgemäßer Umgang mit einer Propangasflasche den Brand verursacht haben könnte. Die Ermittlungen laufen aber noch.

Jegliche Hilfe kam für die drei Familienmitglieder zu spät und sie starben noch vor Ort, dabei soll ein junges Familienmitglied immernoch als vermisst gelten. Ob sie bei dem Feuer starb oder ob sie weiterhin am Leben ist, ist weiterhin unklar.'

Kommt ihnen dieser Artikel bekannt vor? Wenn sie gerade verwirrt da sitzen, ihnen plötzlich ein Leicht aufgegangen ist und sie heftig nicken, dann liegen sie wohl richtig.

Es ist mittlerweile schon fast zwei Jahre her, seit dem tragischen Vorfall der Familie. Der Fall wurde schon nach wenigen Monaten bereits abgehackt, doch wir gedenken bis heute noch an die Familie.

Ihr Haus steht bis heute noch genau so, wie nach dem Brand. Zertrümmert und kaum renovierbar. Nach kurzem überlegen, stand der Entschluss dann fest - das Haus soll in wenigen Tagen schon abgerissen werden und darauf soll ein neues Gebäude, vermutlich ein Tanztstudio, erbaut werden.

Geschockt weiteten sich meine Augen und ich las den letzten Satz gefühlte tausend Mal nochmal durch, um mir hundet Prozent sicher zu sein, das es dort wirklich schwarz auf weiß stand. Ich meine, sie wollten unser Haus, mein Haus, abreissen? Gesigniert seuftzte ich, versuchte den Kloß in meinem Hals runter zu schlucken und fuhr mich durch meine braunen, langen Haare. Das konnten sie verdammt nochmal nicht tun! Klar; ich war weder volljährig, noch wüsste ich sowieso nicht, was ich mit dem verstümmelten Haus anfangen sollte, aber konnte ich es wirklich zulassen es abreißen zu lassen? War ich dazu wirklich in der Lage? Konnte ich loslassen?

Auch wenn ich es nicht wollte, weckte dieser Artikel unschöne Erinnerungen in mir, weshalb ich quällend mein Gesicht verzog und meine Tränen versuchte zu unter drücken. Ich musste jetzt stark sein. Ich hatte das ganze doch schon hinter mir.

Verzweifelt klappte ich meinen Laptop zu und griff in der gleichen Sekunde nach meinem Handy. Nachdem meine Finger seine Nummer eingetippt hatten, lauschte ich aufmerksam dem Tuten zu, bis sich plötzlich eine Stimme meldete und ich es sofort bereute, überhaupt den Gedanken verschwendet zu haben ihn anzurufen. Es war absurd. Warum ausgerechnet er?

"Kayla?", fragte er anscheinend verwundert darüber, das ich ihn anrief.

Eine Stille herschte und ich traute mich nicht, diese zu brechen. Noch hatte ich Zeit aufzulegen...

"Kayla?!" Langsam schien er ungeduldig zu werden. Seine Stimme klang leicht genervt und gereitzt; am liebsten hätte ich ihn angeschnautzt, das er seine Klappe halten sollte, doch ich war ja die jenige, die anrief. "Wenn du nicht sofort etwas sags-"

"Ich brauche deine Hilfe, Jace.", rutschte es mir raus, unterbrach somit den aufgebrachten Jungen am anderen Ende der Leitung. Unsicher kaute ich auf meiner Lippe rum und stellte mir alle möglichen Szenarien vor, wie er wohl auf meine Bitte reagieren würde. Ob er mich lauthals auslachen würde oder ob er doch einfach auflegen würde, ob e-

"Okay."

.

Mehr sagte er nicht und das brauchte er nicht. Den als ich seine Antwort realisierte, war es das, was mir ein kleines Lächeln aufs Gesicht zauberte. Erleichtert atmete ich die angestaute Luft, die sich in meiner Lunge gesammelt hatte, wieder aus und dachte kurz nach.

Vielleicht war er garnicht so ein Arschloch, wie ich immer dachte? Vielleicht konnte ich ihm sogar doch vertrauen?

"Also bei was brauchst du meine Hilfe?"

Ich räusperte mich kurz, um meine feste Stimme wieder zu finden und versuchte mich zusammenzureissen. Diese Unsicherheit und Verzweiflung passte nicht zu mir, war nicht ich, und diese Seite sollte Jace eigentlich nie zu Gesicht bekommen.

"Ich habe gerade einen Artikel aus irgendsoeiner Traschzeitung gelesen und da stand drinne, das mein Haus in wenigen Tagen abgerissen werden soll. Also mein altes Zuhause in Philadephia..." Ich setzte mich seuftzend im Schneidersitzt auf mein Bett und klappte wieder meinen Laptop auf, während das Handy zwischen meinem Ohr und meiner Schulter geklemmt war. "Und ohne zu überlegen, hab ich dich angerufen. Ich wollte heute noch nach Philadephia fliegen und dich fragen, ob du mitkommen willst? Ich schaffe das nicht alleine.", sagte ich leicht lachend, aber im Moment war mir eigentlich gar nicht nach Lachen zumute.

Ich glaube es immernoch kaum, das ich wirklich Jace Carter höchstpersönlich gerade um Hilfe fragte. 1:0 für den Schöhnling. Ich ahnte schon, irgendwann würde er mir das noch unter die Nase reiben, doch jetzt im Moment war er für mich da und das war alles, was zählte.

"Okay, ich komme mit. Hast du den schon Flugtickets gebucht?", fragte er und ich hörte kurz etwas rascheln, nahm an das er gerade irgendwas suchte.

"Nein, ich buch jetzt zwei und wir nehmen dann den nächsten Flieger. Pack ein paar Klamotten sicherheitshalber ein und komm dann zu mir. Ich schick dir meine Adresse."

      
- ☆ -

Leute? Ich hoffe, ihr seid nicht sauer sorry sorry sorry. & ich hoffe, das ich in der langen Zeit nicht zu viele wunderbare Leser verloren, das euch das Kapitel gefällt und allgemein die Geschichte noch gefällt. ♥

Ich würde mich über Feedback freuen. & was denkt ihr, wird in Philadelphia so passieren? x