Ich ließ mich an der weißen Wand des Treppenhauses hinuntergleiten. Mir schossen tausende Fragen durch den Kopf. Warum hat er mich angeschrien? Was soll ich jetzt tun?
Wenn ich nach Hause fahren würde, hatte ich nichts erreicht und meine Zeit nur unnötig verschwendet. Mein Leben würde so weitergehen wie zuvor und in meinem Kopf würde immernoch die Frage herumgeistern, weshalb mich mein "Bruder" angeschrien hatte.Nun saß ich also auf dem Fußboden eines Treppenhauses, neben der Wohnung meines nicht leiblichen Bruders und bin womöglich kurz davor meinen ersten Nervenzusammenbruch zu erleben. Das kann es einfach noch nicht gewesen sein!
Durch das kleine Fenster, welches das dunkle Treppenhaus erhellte, erkannte ich, dass die Sonne bereits unterging. Der Himmel färbte sich in einen sanften orange-,rotton und mit den Gedanken an diesen komischen Tag, meine komischen Gefühle und den schönen Sonnenuntergang schlief ich ungewollt ein.Durch lauter werdende Schritte wurde ich wach. Blinzelnd sah ich mich um. Es war nachts und das was geschehen war, hatte ich nicht geträumt. Es war real. Ich habe bis gerade eben wirklich neben der Haustür meines "Bruders" auf einem kalten Boden geschlafen.
Als ich einen Schatten in meinem Augenwinkel wahrnahm, schaute ich auf. Wer geht bitte mitten in der Nacht durch ein dunkles Treppenhaus? Plötzlich ging das Licht an und ich kniff meine Augen zusammen. Das Licht war aber auch verdammt hell! Nach kurzer Zeit gewöhnten sich meine Augen an das helle Licht und ich konnte nun die Person erkennen, die direkt vor mir stand und auf mich herabblickte. Wie hieß er noch gleich? Torsten? Tom? Taddl? Richtig, Taddl. So hieß er. Verwirrt schaute er mich an "Was machst du um Mitternacht vor der Tür deines Bruders? War dir ein Bett zu unbequem?" Scherzhaft grinste er. Als er jedoch meinen Gesichtsausdruck sah erlosch sein grinsen. "Nicht ganz. Er wollte mich nicht reinlassen. Er hat mich angeschrien und gesagt, dass er mich nicht hierhaben will." Bedrückt wandte ich meinen Blick von Taddl ab.
"Das kann ich fast nicht glauben. Er ist so ein friedliebender Mensch. Bestimmt hat er etwas falsch verstanden oder war einfach nur verwirrt über dein erscheinen. Aber was hast du jetzt vor?"
Ich schaute zu ihm hoch
"Ich werde warten bis er irgendwann die Tür aufmacht und dann rede ich mit ihm."
"ich bezweifle, dass er mit dir reden wird, wenn er sieht, dass du vor seiner Haustür auf ihn wartest. Und außerdem kannst du nicht ewig hier im kalten sitzen bleiben. Du schläfst ja gleich ein. Du kannst für eine Nacht bei uns schlafen. Ardy, mein Mitbewohner, hat sicher nichts dagegen. Und morgen klärst du das" Taddl streckte mir seine Hand entgegen. Ich ergriff diese und ließ mich von ihm auf die Füße ziehen.
Er drehte sich um nahm meinen Koffer in die Hand und ich nahm meine Tasche und folgte ihm, noch etwas perplex, dass es so nette Menschen tatsächlich gab, nach unten. Vor seiner Wohnung blieb er stehen, nahm seinen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss die Tür auf.
"Du kannst solange auf der Couch schlafen bis das mit deinem Bruder geklärt ist" sagte er zu mir. Danach verschwand er mit meinem Koffer in einem Raum und kam wieder."Ich hab deine Sachen in die Badewanne gestellt. In deinem Koffer muss etwas ausgelaufen sein. Ich habe hier Sachen von meiner kleinen Schwester für dich zum schlafen, die dir passen könnten. Morgen können wir deine Sachen waschen. Ich geh dann mal in mein Zimmer, gute Nacht."
Gerade als er sich umdrehen wollte erwiederte ich mit leiser Stimme "Danke für deine Hilfe. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist."
"Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken. Ich helfe gerne wo immer ich auch helfen kann. Schlaf schön"
Er lächelte mir noch einmal zu, bevor er in sein Zimmer verschwand. Ich schaute mir die Sachen an die Taddl mir gegeben hatte. Es waren ein Pulli auf dem 'Brudis' stand und eine rosa und weiß karierte Schlafhose. Schnell zog ich meine alten Sachen aus und die von Taddls Schwester an. Die Decke, welche auf der Couch lag, wickelte ich um meinen Körper und versuchte dann auch schon zu schlafen.Ich wurde wach durch die Tatsache, dass Taddl einen Teller fallen ließ und daraufhin ein leises "Mist" sagte. Doch als ich meine Augen öffnete sah ich nicht Taddl in der Küche stehen sondern einen braunhaarigen Jungen. Ich war sichtlich verwirrt und beobachtete den Jungen. Er hob die Scherben auf und drehte sich in meine Richtung, immernoch auf die Scherben blickend. Er wollte diese gerade entsorgen als er innehielt und langsam seinen Blick zu mir gleiten lies. Anscheinend hatte er mich bemerkt. Schnell entsorgte er die Schreben bevor er auf mich zu ging und zwei Meter vor der Couch stehen.
"Wer bist du? Bist du Taddls neue Freundin? Aber was machst du dann hier und nicht in seinem Zimmer?"
"Ähm, ich bin Ailia und ich bin nicht Taddls Freundin"
"Und warum bist du dann hier?"
Fragte er sichtlich verwirrt.Ich erzählte ihm daraufhin eine Kurzform der Ereignisse, die mir gestern wiederfahren waren.
"Achso ich bin übrigens Ardy, Taddls Mitbewohner. Der Sack schläft viel zu lange, wie wäre es wenn wir ihn wecken mit einem kleinen Eimer Wasser."
Skeptisch nickte ich. Wenn mich jemand mit einem Eimer Wasser wecken würde, wäre ich mehr als schlecht gelaunt. Aber ich wollte für diesen Ardy auch nicht wie eine Spaßbremse wirken.
Der Braunhaarige nahm einen Eimer und befüllte diesen in der angrenzenden Küche mit Wasser.
Zusammen schlichen wir in Taddls Zimmer. Dieser schlief seelenruhig. Gleich nichtmehr Dachte ich nur. Ardy ging auf die andere Seite von Taddls Bett. Wir hielten zusammen den Eimer und Ardy zählte leise von drei runter.3
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Hey Leute :)
Ich wollte nur sagen dass es mir unheimlich viel Spaß macht diese Geschichte zu schreiben. Danke an alle die diese Story lesen und vielleicht sogar bewerten.Ciao ^-^
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Palutens Schwester?! 《Glp ff》
FanfictionWenn ihr Paluten aka Patrick kennt dann wisst ihr bestimmt das er ein Einzelkind ist. Das dachten zumindest alle, bis eines Tages ein Mädchen vor seiner Haustür steht und behauptet sie sei seine Schwester. Wie wird Patrick wohl reagieren und was ver...