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Platsch!

Das ganze Wasser landete auf Taddl. Ardy und ich hatten den größten Lachflash unseres Lebens. Nach ein paar Sekunden hatte auch Taddl realisiert was passiert war. Verdutzt schauchte er nach rechts.

"Du Bastard! Das bekommst du zurück!" Sagte er zu Ardy.

"Hey, ich war das nicht alleine. Ailia hat mir geholfen." Ardy hob seinen Arm hoch und zeigte mit dem Finger auf mich.

"Wer ich? Ich würde sowas niemals machen." Erwiederte ich daraufhin leicht sarkastisch. Ich schaute zu Ardy oder eher gesagt in die Richtung, in die ich ihn vermutet hatte. Besagter stand jedoch nicht mehr auf seinem vorherigen Platz, sondern im Türrahmen. Er rief "Lauf!" ehe er sich umdrehte und wegrannte. Ich verstand nicht was er meinte. Das nutzte Taddl zu seinem Vorteil. Er hob mich hoch und ließ mich über seine Schulter hängen.

"Hey, lass mich runter!"

"Nein. Du bekommst jetzt deine gerechte Strafe." Sagte dieser.

Taddl ging mit mir in das geräumige Badezimmer, stellte mich in der Dusche ab und drehte dass Wasser auf. Es war eiskalt. Ich machte das Wasser sofort wieder aus und lief auf Taddl zu. Anscheinend wusste er nicht was ich vorhatte. Dies wiederrum nutze ich zu meinem Vorteil aus. Ich kam auf ihn zu und umarmte ihn ganz fest, sodass seine Klamotten schön nass wurden.

"Und was ist mit Ardy? Der ist noch ganz trocken." Fragte Taddl, während er versuchte seine nasse Kleidung, vergeblich, trocken zu reiben.

"Ardy? Mir geht es nicht so gut, kannst du bitte kurz kommen?" Rief ich mit gestellt verzweifelter Stimme durch die ganze Wohnung. Kurz darauf kam Ardy ins Bad gestürmt. Ich ging auf ihn zu so klitschnass wie ich war und umarmte auch ihn ganz Fest. "Bah, geh weg du bist nass" "du jetzt auch." Kicherte ich leise. Er verdrehte die Augen und schaute genervt zu mir herunter. Das leichte schmunzeln konnte er jedoch nicht verbergen.

Eine Stunde später waren wir wieder trocken. Mein Koffer war geputzt und Taddl hatte bereits am Abend zuvor meine Sachen in die Wäsche getan. Nun konnte ich also wieder meine Sachen anziehen. Dies tat ich natürlich sofort. Meine gute Laune verflog jedoch wieder, als ich an den gestrigen Tag denken musste. Kampflos würde ich aber nicht aufgeben! Entschlossen und mit neuem Mut lief ich zu den Jungs, welche auf einem Sofa saßen und irgendein Spiel gegeneinander spielten. "Kann einer von euch mit mir hoch zu meinem Bruder gehen? Mich lässt er ja nicht rein." Sie schaute mich kurz mit einem Blick an, welcher mir ihr Mitleid ausdrücken sollte und warfen sich gegenseitig einen Blick zu. "Wir gehen beide mit." Sagte Taddl und nahm Ardy an einer und mich an der anderen Hand. Er ließ unsere Hände wieder los und zu dritt gingen wir die Treppen hoch. Das Spiel lief einfach weiter. Aber das schien niemanden zu stören.
Vor Patricks Tür blieben wir stehen. Taddl schob mich hinter sich und drückte auf die Klingel. Mein Plan sah jedoch anders aus. Ich werde mich nicht verstecken. Demonstrativ trat ich neben ihn. Auf der anderen Seite der Tür hörte man ein lautes Polterm ehe sie geöffnet wurde. Patrick stand nun vor uns.

"Oh, hallo Taddl und Ardy wollt ihr rein kommen?" Fragte Patrick. Die Jungs nickten und Taddl zog mich hinter ihm her. Patrick schien mich nicht bemerkt zu haben, obwohl ich direkt vor ihm stand. Oder, was wahrscheinlicher war, er hatte mich bewusst ignoriert. Aber dann würde sein nächste Satz keinen Sinn ergeben. "Wollt ihr was ... was macht sie denn hier?" Er schaute mich wütend an. Ich fing an zu reden. "Ich wollte dich besuchen, aber da du mit mir gestern nicht reden wolltest, dachte ich, wir verlegen dass auf heute."

"Nein. Sicher nicht. Du hast mir alles genommen und jetzt nimmst du mir auch noch meine Freunde?" Dieser Satz verwirrte mich mehr, als ich zugeben wollte. Was hatte ich ihm denn genommen? Mein Blick wanderte zu Taddl, doch seine Mimik war nicht so wie ich es erwartet hatte. Sie war wütend. Wütend auf mich? Ardy hatte die selbe Mimik. Dachten sie wirklich, dass es mir in den Sinn käme, meinem Bruder seine Freunde, welche für ihn wahrscheinlich wie eine Familie waren, auszuspannen?

"Nein. Ich möchte niemandem irgendetwas wegnehmen. Wie kommst du darauf, dass ich soetwas machen möchte?"

Er holte tief Luft.
"An meinem 18. Geburtstag kamen meine Eltern zu mir und überreichten mir ihr Geschenk. Kurz nachdem ich das Geschenk ausgepackt hatte, überreichten sie mir einen Zettel. Auf diesem stand, dass meine Eltern ein Waisenkind adoptiert hatten. Sowie alle Daten. Taddl und die Anderen wussten, dass ich gerne zu ihnen in das Haus ziehen würde, und als ich ihnen von dir erzählte, halfen sie mir diese Wohnung zu bekommen. Leider konnte ich die Wohnung vorerst nur für einen Monat haben und das nahm ich als Chance zu versuchen wie es ist alleine ohne Eltern zu leben. Diesen Monat verbrachte ich hier und als ich am letzten Tag nach Hause wollte hatte ich nicht genug Geld für ein Zugticket, also rief ich meine Eltern an und fragte ob sie mich abholen könnten. Sie sagten dass sie keine Zeit hatten da du dich verletzt hattest. Ich war eifersüchtig und schrie meine Eltern an, dass ich hier bleiben würde und sie sich besser nie wieder um ihren leiblichen Sohn kümmern sollen. Ich habe seit Jahren nichts mehr von ihnen gehört. Womöglich habe ich gestern ein wenig überreagiert. Das tut mir Leid. Auch meinen Eltern gegenüber. Ich mach beides wieder gut. Der Mieter wollte diese Wohnung nicht mehr haben, und so konnte ich wirklich hier bleiben. Ich verdiente genug Geld um die Wohnung bezahlen zu können. "

Er senkte seinen Blick. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit soetwas. Ich stand auf, ging auf ihn zu und umarmte ihn. Einfach so. Ich glaubte, wir brauchten beide einfach mal eine Umarmung. Er erwiederte die Umarmung. So standen wir eine Zeit lang. Es könnten Sekunden gewesen sein, oder auch Minuten. Ich hörte wie jemand von der Couch aufstand und dachte, dassTaddl und Ardy gehen wollten. Doch da hatte ich falsch gedacht. Ich spürte einen Arm auf meiner Schulter und drehte meinen Kopf leicht. Taddl und Ardy umarmten uns. Ich hörte wie sich eine Tür öffnete und jemand "Gruppenkuscheln!" schrie und daraufhin spürte ich wie ich langsam eingequetscht wurde. Aber nicht so das es unangenehm wurde. Wir lösten uns aus der Umarmung und der Junge der vorhin dazu kam stellte sich mir vor.

"Hey, ich bin Palles Mitbewohner Sebastian. Kannst mich aber auch Rewi nennen." Palle ist wohl der Spitname meines Bruders. Gut zu wissen

"Ich bin Ailia."

Mein Blick schwiefte zu Patrick, welcher mich aufmunternd anlächelte.
"und ich bin Patricks Schwester."

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Halluuu.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Lasst votes und Kommentare da wenn ihr wollt damit ich weiß, wie ihr es findet. :)

Ciao

Palutens Schwester?! 《Glp ff》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt