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Alex PoV:

"A-aber ... du hast versprochen Ailia frei zu lassen wenn sich einer von uns gegen sie eintauscht." Geschockt und verzweifelt sah ich zu ihm. Ich wusste zwar das er kein guter Mensch war, aber damit hätte ich nicht im entferntesten gerechnet.
"Fängst du jetzt gleich an zu weinen und willst zu deiner Mama? Das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert. Die Konsequenzen eures Handels kann niemand anderes für euch tragen." Mit einem letzten Blick zu Ailia verließ er den Raum wieder und ließ uns somit zu zweit zurück. Verzweifelt legte ich mein Kopf auf meinen Knien ab. Wie konnte es nur so weit kommen? Und was ist wenn er den Anderen etwas antut?
Ein leises husten ließ mich von meinen bedrückenden Gedanken wegkommen und zu der Person schauen die gehustet hatte. Natürlich war es Ailia, da sie außer mir die einigste Person in diesem Raum war.
"Wie geht es dir?" Fragte ich sie mit leiser Stimme. Langsam öffnete sie ihre Augen und versuchte sie an das gedämpfte Licht zu gewöhnen. Als sie mich schließlich vollkommen wargenommen hatte musterte sie mich verwirrt. "Was machst du hier?" Fragte sie mich mit undefinierbarer Miene. Ich erzählte ihr die Geschichte und unseren Plan in Kurzfassung. Sie schien immer noch etwas benommen zu sein und nickte daher nur schwach mit dem Kopf. "Hast du ein Handy?" Fragte sie mich fast schon im Flüsterton. Nachdenklich griff ich in meine Westentasche. Und tatsächlich. Ich spürte das quadratische Gerät kalt auf meiner Handfläche. Mit einer geschickten Bewegung zog ich es aus meiner Westentasche und betrachtete es. Nur wenige Kratzer aber der Display war zu meiner Verwunderung ohne einen Riss. Als ich versuchte mein Handy anzuschalten merkte ich das meine kurz geglaubte Glücksträhne plötzlich wieder ein Ende gefunden hatte. Fustriert steckte ich es zurück in meine Westentasche. "Akku leer." Sagte ich knapp zu Ailia und ließ meinen Kopf wieder auf meinen angezogenen Knien Platz finden.

Manu PoV:

"Planänderung! Wir gehen alle zu dem Ort und warten dort auf die Polizei. Das wäre deutlich besser als der andere Schwachsinn den wir geplant hatten." Verkündete Klara nachdem sie eine Zeit lang mit Finn gesprochen hatte.
"Schön und gut. Nur tut sich jetzt ein neues Problem auf. Wie finden wir heraus wo sich der Ort befindet wenn Alex' Walkie Talkie nicht funktoniert?"
Geschockt sprang Finn auf.
"Aber das kann nicht sein. Klara und ich haben vorher alle Walkie Talkies überprüft und jedes einzelne hat einwandfrei funktioniert. Gebt mir mal das Walkie Talkie über welches ihr Alex erreichen wollte." In Finns ausgestreckte Hand legte Felix das Gerät. Nachträglich betrachtete Finn das Gerät und probierte es aus.
"Ich glaube der Sender ist kaputt. Ich kann nicht durch die Walkie Talkies Kontakt zu Alex aufnehmen. Es tut mir leid." Traurig sah Finn zu Boden. Patrick legte Finn beruhigend die Hand auf den Rücken. Ich fragte mich immer wieder wie er es schaffte bei dieser Situation seine Nerven zu behalten. "Es ist nicht deine Schuld. Wir werden einen anderen Weg finden. Hat einer von euch eine Idee?"
Fragend sah Patrick sich in dem Raum  um. Mein Blick ging in der Zeit zu Felix welcher nachdenklich auf seiner Lippe herumkaute. Er sah aus aus läge ihm ein entscheidends Puzzleteil dieses Rätsels auf der Zunge welches ihm jedoch einfach nicht in den Sinn kam. Als ich meinen Kopf wenden wollte um womöglich die Ausdrücke der anderen zu erfahren schnappte Felix plötzlich laut nach Luft. Nun waren, wenn auch ungewollt, alle Augen auf ihn gerichtet. "GPS" flüsterte er leise "Natürlich! Wieso ist mir das nicht früher eingefallen. Ich bin ja auch so blöd. Alex hat sein GPS an. Und zufälligerweiße hat er soweit ich weiß auch sein Handy mitgenommen. Vor Monaten habe ich versucht sein Handy zu orten. Das war kurz nachdem ersten Zusammentreffen mit Ailias Onkel. Sowie ich Alex kenne dürfte er sein GPS nicht ausgeschaltet haben. Wenn wir Glück haben kann ich mit meinem Handy herausfinden wo er sich befindet. Ich könnte nur etwas Hilfe gebrauchen da ich nichtmehr genau weiß wie ich das damals gemacht habe."
"Ich kann dir helfen." Erwiederte Finn und verschwand kurz darauf mit Felix zusammen aus dem Wohnzimmer.
"Dann schaut jetzt jeder das er alles hat was er gebrauchen könnte. Und wenn die beiden fertig sind geht es sofort los. Stellt euch auf eine etwas längere Fahrradfahrt ein!" Sagte Patrick mit neuer Motivation.
"Warum fahren wir nicht mit einem Taxi?" Fragte Klara Patrick.
"Weil die beiden wahrscheinlich nicht lange brauchen bis sie fertig sind. Und ein Taxi bräuchte womöglich allein schon eine Stunde um hierher zu gelangen."

"Wir sind fertig. Es kann losgehen." Sagte Felix mit Finn im Schlepptau. Nach wenigen Sekunden standen alle außerhalb des Hauses.
"Warum steht ihr hier so herum?" Fragte Klara uns die zuletzt aus der Wohnung kam. Es gab gerade genug Fahrräder für alle. Allerding müssten zwei von uns mit einem Tandem fahren. In unseren Blicken muss sie wohl gesehen das niemand scharf darauf war mit dem Tandem zu fahren dar sie strickt darauf zulief und sich auf den vorderen Platz setzte. Über ihre Schulter hielt sie Ausschau nach einer Person. Als sie Finn entdeckte machte sie eine Handgeste die ihm zeigen sollte das er zu ihr kommen sollte. Dies verstand Finn und setzte sich auf den Platz hinter Klara. "Also wir sind abfahrbereit." Sagte Finn um die Stimmung etwas aufzulockern und etwas Optimismus in unsere Aktion zu bringen.

Wir fuhren nach den Angaben von Felix die Straßen Italiens entlang. Wäre nicht der Gedanken an Alex und Ailia der uns alle verbindete könnte man unsere Fahrradtour für einen fröhlichen kleinen Ausflug unter Freunden halten.
"Nur noch nach dem Kreisel links und dann gleich rechts, dann sind wir dort." Teilte Felix uns mit und fuhr nochmal eine Stufe schneller. Wir bemühten uns so schnell wie er zu fahren und kamen dank dem flinken Tempo das Felix vorgelegt hatte nach kurzer Zeit dort an. Unsere Fahrräder stellten wir hinter einem Haus in der Nähe ab und gingen dann zu dem Ort den wir durch das GPS herausgefunden hatten.
"Das ist der Ort an dem die beiden sind?!" Sagte Lara geschockt und zeigte auf die dunkle, alte Villa.
"Ich möchte garnicht daran denken wie es dort drinnen aussieht."
Patrick wand sich an die Jugendlichen aus unserer Gruppe "Okay, ihr beiden bleibt bei den Fahrrädern und wartet hier. Verstanden?" Patricks strenger Ton ließ keine Wiederworte dulden. Somit nickten Finn und Klara braf und stellten sich zu unseren Fahrrädern. "Okay, seit ihr alle bereit? Niemand von euch ist gezwungen dieses Haus mit mir zu betreten." Sagte Patrick an uns gewand. Anscheinend fühlte er sich etwas verantwortlich da er der älteste von uns war. Wir teilten ihm alle mit das wir mit in das Haus gehen würden. Felix und ich bildeten den Anfang. Lara und Sebastian die Nachhut und Patrick das Schlusslicht. Die Treppe knartschte unter unseren schweren Schritten. Ich streckte meine Hand nach dem eingerosteten Türknauf aus und drückte diesen auf. Was würde uns wohl in diesem Haus erwarten?

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Wir näher uns immer mehr dem Ende der Geschichte. Ich hoffe ihr werdet meine Geschichte bis zum letzten Kapitel hin mitverfolgen und euch natürlich auch auf meine nachfolgende Geschichte freuen. Ich hab noch sehr viel für die Zukunft geplant ^•^
Feedback ist wie immer sehr erwünscht. Aber das muss ich euch wahrscheinlich nicht mehr sagen :D

Habt noch einen schönen Abend :3

Palutens Schwester?! 《Glp ff》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt