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Diese Stimme ließ mein Herz höher schlagen. Auch Maya und Harry horchten auf. Weitere Schüsse ertönten und ich zuckte bei jedem zusammen. Dann war es still. Doch plötzlich, mit einem lauten Knall wurde die Tür aufgetreten. Im Türrahmen stand er. Zayn. Er ließ seinen Blick zu Maya, dann zu Harry und schließlich zu mir schweifen. Erleichterung war in seinen Augen zu sehen. Ich erwiderte seinen intensiven Blick. Langsam kam er auf mich zu und ging hinter mich um meine Fesseln an den Handgelenken zu lösen. Dann hockte er sich um meine Beine ebenfalls zu befreien. Meine Hand streckte sie wie von selbst aus und berührte kurz sein Haar, dass wie immer perfekt gestylt war. Ein kleines Lächeln seinerseits. Er stand auf und ging zu Maya. Mit zitternden Beinen stand ich auf und löste die Fesseln bei Harry. Ich drehte mich um und sah wie Zayn Maya seine Lederjacke reichte, die sie sofort anzog. Na danke, lass mich halt erfrieren. Dann drehte Zayn sich um und kam auf mich zu. Sein Blick war ausdruckslos. Er öffnete seine Arme und drückte mich an sich. Etwas überrascht klopfte ich kurz auf seinen Rücken. Er schob mich von sich weg und zog sich sein Shirt aus und gab es mir. Er selbst hatte nur noch ein Tanktop an. Schnell schlüpfte ich in das noch warme T- Shirt. Der Geruch von Zigarettenrauch stieg mir in die Nase, doch es war nicht unangenehm, im Gegenteil. "Lasst uns hier verschwinden" , sagte Zayn und verließ den Raum. Ich und die beiden anderen folgten ihm. Ich beachtete das Chaos, dass Zayn verunstaltet hatte nicht und lief einfach weiter. Mit einem kurzen Blick versicherte ich mir, dass die Männer nicht tot waren, was mich beruhigte. Bei Zayn wusste man ja nie. Plötzlich spürte ich einen Schmerz in meinem linken Fuß und keuchte auf. Ich hob meinen Fuß und stellte fest, dass eine Glasscherbe tief in meinem Fuß steckte. "Toll" , murmelte ich. Ich hüpfte auf einem Bein weiter. Mir war immer noch kalt, was dies alles nicht gerade verleichterte. "Was ist los ?" , sagte Harry, der auf einmal vor mir stand. Ich hielt ihn meinen Fuß vor die Nase. "Sieht schmerzhaft aus" , murmelte er und zog eine Augenbraue nach oben. "Ne weißte" , sagte ich ironisch gemeint. Er grinste mich kurz an und hob mich dann hoch. Ich quietschte leise auf: "Harry, du hättest mich auch einfach stützen können!" Er schüttelte nur den Kopf und ging an Zayn vorbei, der mir einen finsteren Blick zuwarf. Harry trug mich hinaus, wo die warme Luft meine Haut nackte Haut, an den Beinen striff. "Du bist immer noch eiskalt" , murmelte Harry. "Hmm" , grummelte ich. "Harry, ich hab dein Auto geholt und mein Motorrad steht am Haus" , rief Zayn hinter uns. Er ging zum Auto und öffnete den Kofferraum. Dort holte er eine Tasche heraus. Zayn zog den Reißverschluss auf und reichte Maya ein Shirt und eine Jogginghose. Dann kam er zu mir und reichte mir ebenfalls eine Jogginghose und einen dicken schwarzen Pulli. Erleichtert schlüpfte ich in beides und atmete auf, als mein Körper sich langsam aufwärmte. Ich humpelte zum Kofferraum und setzte mich dort hin. Harry kam zu mir mit einem Verbandskasten: "So dann wollen wir mal dein Wehwehchen verarzten." Er zog ein Desinfektionsmittel heraus und ich kniff die Augen fest zusammen, als er es auf die Wunde sprühte. "So da wir keinen Arzt haben, muss ich die Glasscherbe wohl selber entfernen." "Kannst du das auch" , fragte ich leicht panisch. "Ja ich denke schon" , sagte Harry und grinste. Ich schlug mir die Hände vor die Augen und biss die Zähne fest zusammen, als Harry langsam die Glasscherbe enternte. "Au... aua" , stöhnte ich. Mit einem letzten Ruck zog er die Scherbe hinaus und ich atmete erleichtert auf. Ich öffnete meine Augen und sah, dass die Wunde anfing zu Bluten. Harry stoppte die Blutung und spritzte noch einmal das Desinfektionsmittel darauf, bevor er einen Verband um meinen Fuß wickelte. "So das wärs erstmal" , grinste Harry und half mir auf die Beine. "Dankeschön" , sagte ich und lächelte ihn an. Er zog mich in eine Umarmung, die ich zögerlich erwiderte. Er schob mich ein wenig von sich weg und sein jadegrün brannte sich in meine Augen. "Nadia, ich mag dich.... sehr" , hauchte er und sein Atem streifte mein Gesicht. Erstaunt sah ich an und wurde rot. Aber wie konnte er mich schon so mögen, obwohl er mich noch gar nicht so lange kannte ? Diese Frage brannte in meinem Kopf und ich bemerkte es erst zu spät, dass er mich versuchte zu küssen. Seine Lippen berührte die meinen und keuchte erschrocken in seinen Mund. Harry verstand das anscheinend falsch, denn er steckte seine Zunge in meinen Mund. Er umkreist wild meine unbewegt Zunge mit seiner, während ich einfach nichts tat. Ich wusste nicht was zu tun war. Jeder normale Mensch hätte ihn jetzt weggestoßen, doch in meinem Kopf sah es merkwürdig leer aus. Ein Knurren ließ mich zusammenfahren. Ich rückte von Harry ab und stieß mit dem Rücken an den Kofferraum. Ich sah nach links, wo Zayn stand. Die Fäuste geballt.

Dangerous Game. || z. m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt