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Z A Y N

Gedankenverloren stand ich im Hotelzimmer am Fenster. Mit zittrigen Fingern zog ich eine Zigarette aus der Hosentasche. Ich zündete sie an und nahm einen tiefen Zug. Es machte mich wahnsinnig hier auf die anderen zu warten und einfach nichts zu tun. Ich hoffte so sehr, dass Marc ihr noch nichts angetan hatte, sonst würde ich ihn meine Wut spüren lassen. Zum gefühlten tausendsten Mal ging ich in Zimmer auf und ab. Es waren ca. 8 Stunden vergangen, seitdem Nadia verschwunden war. Harry und die anderen müssten bald hier sein. Es war bereits mitten in der Nacht, doch an Schlaf konnte ich nicht denken. Noch einmal zog ich an der Kippe bevor ich sie schließlich im Aschenbecher auf dem Tisch neben mir ausdrückte. Mein Handy in der Hosentasche vibrierte. Eine Sms von Harry:

Sind bald da, sag mir die Adresse vom
Hotel.

Ich antwortete und ließ mich dann aufs Bett fallen. Ich fuhr mir durch meine Haare, die in alle Richtungen abstanden. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Nur an sie. Ihr Gesicht tauchte wieder in meinem Kopf auf. Ich hasste mich dafür. Ich hasste mich so sehr, dass ich sie einfach alleine gelassen hatte. Ich hätte sie beschützen müssen. Nur ich bin Schuld. Ich biss die Zähne fest aufeinander:"FUCK" Ich zog an meinen Haaren und schleuderte das Kissen durchs ganze Zimmer. Einige andere Dinge folgten. Der Spiegel gegenüber von mir hatte bereits einen Sprung, als ich mich schließlich auf den Bauch legte und mein Gesicht in das andere Kissen vergrub. So viele Gefühle tobten in mir. Wut, Trauer, Hass, Liebe und Sehnsucht. Sehnsucht nach ihr. Ihren Lippen, ihrer Nähe. Ich spürte wie eine einzige Träne meine Wange hinunterlief. Ich setzte mich auf. Seitdem Marc Claire auf so grausame Weise getötet hatte, hatte ich keine einzige Träne mehr vergossen. Ich ließ nichts mehr an mich ran. Selbst wie mein Vater starb, vergoss ich keine einzige Träne. Ich hatte eine Mauer um mich herum gebaut, die keiner brechen konnte. Außer Nadia. Sie brachte alles zum Einsturz und machte mich vollkommen durcheinander. Erneut fuhr ich durch meine sowieso schon zu langen Haare und horchte schließlich auf, als es an der Tür klopfte. Ich stand auf und ging zur Tür. Schnell wischte ich mir die Träne aus dem Gesicht und öffnete die Tür. Vor mir stand Harry. Hinter ihm die anderen. Louis, Liam, Niall und ganz hinten Maya, die Niall's Hand fest umschlungen hatte. Sie sah schrecklich aus. Verheult. Auch Harry sah anders aus als sonst. Ich schritt ein Stück zurück und ließ sie hereinkommen. Stumm liefen sie an mir vorbei ins Zimmer. Ich schenkte Maya ein schwaches Lächeln. Sie erwiderte es nicht, sondern starrte mich einfach nur an. Dann kam sie auf mich zu und blieb vor mir stehen. "Du ... du" , fing sie leise an und tippte mir auf die Brust. Ich ahnte dass nichts gutes kommen würde, dass konnte ich an ihrem Blick erkennen. "Wenn du besser auf sie aufgepasst hättest, dann wäre jetzt alles noch gut. Wenn du sie nicht da mit reingezogen hättest, wären wir jetzt Zuhause und alles wäre in Ordnung. Ich hasse dich so sehr dafür. Ich hasse dich, dass du mir meine beste Freundin weggenommen hast und sie wegen dir in Gefahr ist. Ich schwöre, wenn ihr irgendetwas passiert mache ich dich verantwortlich und dann hast du ein Problem. Wenn nötig gehe ich zur Polizei und verpfeife dich. Also streng dich gefälligst an sie schnell zu finden, Malik" , zischte sie und ich konnte Tränen in ihren Augen erkennen, die dann auch begannen zu fließen. Niall zog sie in seine Arme. Maya hatte Recht. Ich war an allem Schuld und ich hatte alles verdient, was auf mich zukommen würde, wenn Nadia etwas geschieht.

L I A M

Schweigend blickte ich zwischen allen hinher und beobachtete wie Maya Zayn verurteilte. Ich fühlte mich schuldig. Ich hatte Marc geholfen sie zu entführen. Und das nur für ein bisschen mehr Geld. Doch ich konnte es nicht sagen. Marc hatte mir gedroht mich zu töten. Zayn's leere Augen starrten mich an. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Ich arbeitet jetzt schon ca. 4 Jahre mit ihm zusammen und noch nie habe ich ihn so fertig gesehen. Mein Blick schweifte weiter zu den anderen. Louis, Niall, Harry. Sie alle hatte ich ins Herz geschlossen. Wie konnte ich sie nur alle so verraten. Wegen mir mussten alle leiden, Zayn, die anderen und vor allem Nadia. Ich hoffte Marc würde ihr nichts antun. Wenn er das würde, würde ich ewig mit den Schuldgefühlen leben müssen.

N A D I A

Ich öffnete meine Augen. Alles tat mir weh. Ich lag auf dem harten Steinboden, die Dunkelheit umhüllte mich. Ich richtete mich langsam auf. Mein Unterleib schmerzte. Die Gedanken der letzten Stunde kamen mir in den Sinn. Ich schluchzte leise auf. Wieso ich ? Warum genau ich ? Ich zitterte am ganzen Körper, da ich vollkommen nackt war. Langsam zog ich mich an der Wand hoch. Mit wackeligen Beinen tapste ich die Wand entlang, bis ich eine Tür erreichte. Zu meiner Verwunderung ließ sie sich öffnen. Eine Treppe führte hinauf. Vorsichtig stieg ich jede Stufe hinauf. Meine Augen mussten sich erstmal an die Helligkeit gewöhnen, als ich um die Ecke lugte. In deren Raum, der vor mir lag saßen mindestens fünf Männer, die nicht gerade freundlich aussahen. Alle hatten Bierflaschen in der Hand. Ich beschloss, dass es das beste wäre, wenn ich mich leise wieder aus dem Staub machte. Langsam tapste ich in die entgegengesetzte Richtung. "Eyy" , hörte ich plötzlich jemanden gröllen. Shit. "Wo willst du hin ? Und wer bist du überhaupt ?" , ich wurde an der Schulter gepackt und herumgedreht. Ein Mann ca Mitte 30 starrte mich an. Sein Blick glitt über meinen Körper. Ich versteckte meine intimen Stellen mit den Händen. "Wer is den die Puppe ?" , fragte er schließlich an die anderen gewahnt. Jetzt drehten sich alle zu uns um. "Ach so ein Weib von Malik, die ihm anscheinend einiges bedeutet und ich hab ja noch eine Rechnung mit ihm offen, also hab ich sie entführt und lasse sie jetzt hier verrecken" , sagte der Mann, der mich so gequält hatte. Ich keuchte erschrocken auf. Schnell wandt ich mich aus dem Griff des Mannes und stürmte weg. "Ey hiergeblieben!" Ich stolperte und fiel hin. Schnell rappelte ich mich wieder auf. Dann spürte ich einen starken schlag in meine Kniekehlen und ich kippte nach vorne um, direkt die Treppe hinunter. Mit einem lauten Plumps landete ich am Ende. Ich stöhnte laut auf, konnte mich nicht mehr bewegen. Alles an was ich noch denken konnte, waren seine Augen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 07, 2016 ⏰

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Dangerous Game. || z. m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt