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Calum:

"Wir sehen uns, ja?", lächelte ich Ash sanft an und zog mir dabei ein Shirt an, was einfach so im Wohnzimmer herumlag. "Ja.", nickte er betrübt. "Ihr ist bestimmt nichts passiert.", fügte ich hinzu und zog mir noch einen grauen Hoddie über. Schnell schenkte ich Joyce noch einen letzten Blick, bis ich mit Ashton aus der Tür ging. "Kannst du mich eben an der Klinik absetzten?", fragte ich etwas unsicher. Seine Augen sahen mich fragend an. "Du hast doch heute frei." - "Es ist ein Notfall." 

Ash drehte das Radio etwas lauter. Schweigen erfüllte das kleine, aber gemütliche Auto des Lockenkopfes. Ich war mir absolut sicher, dass er und Luke hier schon mal Sex gehabt hatten. Wie ich auf den Gedanken kam, wusste ich selbst nicht, aber ich war mir sehr sicher. Michael ging mir nicht mehr aus dem Kopf, am liebsten würde ich Ashton auch einmal vollheulen, aber das konnte ich nicht, so war ich nicht. In letzter Zeit war ich richtig abgehärtet. Nahezu eiskalt. Ich war mehr sauer auf Mali, dass sie meinen Michael so behandelte, als auf Michael, der eigentlich an allem Schuld war. Nein, meine Eltern hatten angefangen. "Calum?" Ich sah sofort zu Ash, der mich besorgt ansah und das Auto am Parkplatz der Klinik anhielt. "Du weinst. Ist alles okay?" Echt? Schnell sah ich in den Rückspiegel und tatsächlich benetzten Tränen meine roten Wangen. "Was ist los?", fragte Ash besorgt und legte eine Hand auf mein Bein. "Michael.", murmelte ich kaum hörbar. Er schluckte und sah kurz weg. "Ist was mit ihm?!", hakte ich sofort nach und wurde fast richtig panisch. "Ich glaube, das habe ich dir schon mal erzählt. Oder war es Luke? Auf jeden Fall muss er eine Operation machen.", erzählte der blonde Lockenkopf langsam und sah mich an. "Du bist echt verwirrt und aufgelöst. Sicher, dass du hier bleiben willst?" Auf einmal lagen seine Hände auf meinen Schultern. Ich nickte sofort. "Erzähl weiter.", sagte ich etwas unsicher. Es gab mehr, das erkannte ich an seinem Blick. Ashton seufzte leise und sah zu den Scheibenwischern, die sich von links nach rechts bewegten. "Wenn er die Operation nicht bald macht, wird er wahrscheinlich..also.. es ist wichtig für ihn. Sehr." Verdammt, ich musste sofort zu ihm. Mit schnellen Schritten sprang ich aus dem Auto und sprintete nach oben, in die 8. Etage, zu meinem Kitten. Dort stürmte ich einfach rein, ohne zu klopfen, doch er war nicht hier. Sonst war er immer hier. Er verließ sein Zimmer nie. Panisch rannte ich durch sein kleines Paradies und suchte alles ab, doch er war nirgends zu finden. "Verdammte scheiße.", fluchte ich leise und spürte wieder die Tränen in meinen Augen. "Da bist du ja.", hörte ich Lukes Stimme hinter mir. Hastig drehte ich mich um und lächelte erleichtert, als ich Michael sah. "Calum?", fragte dieser unsicher. Gleich wurde seine Miene etwas nervöser. "Michael, ich bins, ja.", meinte ich etwas schwach und war so froh, ihn zu sehen. "Ich lass euch mal alleine. Du weißt, was du machen musst, wenn ein Notfall eintritt, oder, Cal?", lächelte Luke und wollte gerade die Tür schließen, da blickte er kurz wieder herein und sah mich an. "Ist Ashton wieder da?", fragte er und konnte sich kein Grinsen verkneifen. Ich antwortete mit einem Nicken, und schon war der Blondschopf verschwunden. Mein Kitten stand wie eine Statur an der Tür. Seine schwarze Brille leuchtete nur schwach auf, seine grünen Haare verloren an Glanz, sowie sein altes Metallica Shirt und seine schwarze Skinnyjeans. "Komm, setz dich. Du siehst fertig aus.", sprach ich besorgt, setzte mich auf sein Bett, nahm Michaels Handgelenke und zog ihn auf mein Schoss. Dieser kuschelte sich direkt an mich, schlang seine Arme um meinen Hals und versteckte seinen Kopf an meiner Schulter. "Es tut mir so leid.", sprach Michael endlich Klartext und ich spürte, wie eine kleine Träne seine Wange verließ und auf meiner Schulter landete. "Mir tut es leid. Schon seit dem, als ich dich einfach ausgesetzt hatte.", hauchte ich an sein Ohr. "Du bist nach wie vor meine Familie, Mikey.", fügte ich hinzu. Er blickte auf und legte seinen Kopf an meine Stirn. "Mein Kitten.", hauchte ich an seine Lippen. Ich spürte, dass er ein kleines Grinsen auf seinen Lippen hatte. "Du hast mir gefehlt, Kleiner.", flüsterte Michael, als wäre es ein Geheimnis zwischen uns. "Und du mir erst.", flüsterte ich genauso grinsend zurück. "Lass uns die Zeit genießen, die wir noch haben, ja?", kam es erstaunlich melancholisch von dem Grünhaarigen. "Sicher.", hauchte ich sanft an seine Lippen und küsste ihn wieder, seit Tagen endlich wieder. Ich wollte Michael nicht verunsichern. Er wusste bestimmt von der verschobenen Operation. Sicherlich würde er das schaffen. Wieso auch nicht? Bald würden wir zusammen wohnen, wenn ich ihn endlich hier raus bekam. Ich konnte nicht mehr ohne ihn, so viel war klar. Grinsend löste sich Michael von mir und strich mir mit einer Hand über die Wange. "Hab gehört Joyce wohnt bei dir?", fragte er etwas neugierig, doch ich hörte gleich heraus, was er eigentlich von mir hören wollte. "Oh ja. Hatten bis jetzt eigentlich viel Spaß.", grinste ich frech und fuhr dem schwachen Kätzchen durchs Haar. "Spaß?", fragte er gespielt verblüfft und fuhr mit einer Hand unter mein Hoddie, dann unter mein Shirt, bis er mein Herzschlag fühlen konnte. Sanft drückte er seine Fingernägel in mich hinein, zog sie herunter, dass kleine Kratzspuren entstanden und grinste schließlich. "Aber nicht soviel Spaß, wie ich ihn mit dir habe.", stöhnte ich leise an seine Lippen. "So gefällt mir das.", sprach er stolz. "Du bist echt ein Kätzchen.", murmelte ich und sah zu ihm auf. Mittlerweile hatte er seine Beine an meiner Hüfte angewinkelt, sodass er breitbeinig auf meinem Schoss saß. Grinsend musterte ich ihn und zog ihn am Shirt runter zu mir. "So gefällst du mir.", hauchte ich an seine Lippen und küsste ihn innig.


The blind accident {Malum ff} (Abgeschlossen) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt