Ich hörte Vara laut brüllen. Kiltava stand am Höhleneingang und schaute nach unten. Mich interessierte was los war, also ging ich zu ihr und folgte ihrem Blick. Der rote Drache flog nah an der Bergwand und schlug kräftig mit seinem Schwanz dagegen.
"Sind das die Hunter?" fragte ich. Ich hatte ihn noch nie so wütend gesehen.
"Ja" hallte es in meinem Kopf " einer hat sich auf den Berg getraut und ist unserem Nest zu nahe gekommen"
Ich sah gebannt zu wie eine große Flamme den Berg traf und die Wand verkohlte. Der rote Drache landete und schlug weiter mit dem Schwanz dagegen. Dann brüllte er noch einmal und flog wieder zu uns hinauf. Ich wollte noch weiter sehen, was unten jetzt noch passieren würde, allerdings wurde ich fast von Vara getroffen, der mit seinem Schwanz peitschte.
"Das sollte ihnen eine Lehre sein" grollte er und ich wich zur Seite.
"Hoffe die verschwinden endlich" knurrte Kiltava und schob mich zu meinem Wiederwillen zurück in die Höhle.
"Du bleibst weiterhin hier. Verstanden" sie schaute mich mit ihren eindringlichen Augen scharf an. "Ich will nicht das du auch nur einen Schritt nach draußen machst."
"Schon klar" murrte ich "Dabei kann schon auf mich selber aufpassen" Die beiden konnten nicht ewig auf mich aufpassen, außerdem war ich schon fast erwachsen.
Ich ging tiefer in die Höhle und legte mir die zerwühlten Tierfelle zurecht.
"Kiltava!" rief Vara und ich horchte auf, hinter mir nahm ich wahr, wie sich der blaue Dache bewegte.
"Wir müssen los!"
"Wohin geht's?" fragte ich neugierig obwohl ich schon wusste, was sie vorhatten.
"Neues Land suchen" brummte der Rote nur "Wir sind hier nicht mehr sicher. Dennoch bleibst du hier in der Höhle."
"Was ist mit den Huntern?" Ich wusste, dass ich sie nur verhindern würde, wenn ich mit ihnen gehen würde, also ließen sie mich hier zurück.
"Die haben andere Sorgen. Außerdem kannst du immer noch fliegen und kennst dich hier besser aus als die" knurrte er nur. Ich sah meine Chance, endlich mal aus der Höhle zu kommen, ohne das jemand auf mich aufpasste.
"Heißt das ich kann mich also doch frei bewegen?"
Die beiden Drachen starrten sich an. Ein kleiner stummer Austausch den ich geduldig abwartete.
"Na gut, Du kannst du darfst die Höhle verlassen. Aber sei vorsichtig" willigten sie schließlich ein und verließen die Höhle. Sehr gut, dachte ich und beobachtete noch, wie sie davon flogen. Dann schwang ich mich selber in die Lüfte. Ich wollte unbedingt wissen, was die Hunter grade machten. Oder eher ob sie überhaupt noch etwas machen können.
Ich flog über den Wald und suchte nach einer geeigneten Stelle zum landen. Ich wollte nicht, dass sie mich sehen, sollten sie noch leben. Ich landete auf einer möglichst freien aber verdeckten Stelle und lief zum Berg zurück. Es war nicht zu übersehen, wo sich die Hunter aufhielten, stellte ich vergnügt fest. Alles war ziemlich verwüstet. Große Steine, die vom Berg hinuntergefallen waren und Felsen lagen überall verstreut, die teilweise verkohlt waren.
Unter einem Felsvorsprung konnte ich drei Gestalten ausmachen, die anscheinend noch lebten. Sie waren über eine vierte gebeugt. Das muss derjenige sein, der so bescheuert war, auf den Berg zu klettern. Es roch zwar verkohlt, aber der Geruch von Tod war nicht darunter. Also musste der Verletzte noch leben.
Es war zwar riskant, so nah bei den Huntern zu sein, aber ich wollte das alles näher beobachten. Ich schlich hinter einen verkohlten Felsbrocken. Jetzt konnte ich den Mann sehen, gegen den ich auf dem Markt geprallt war. Die anderen schienen nur ein wenig Älter als ich zu sein.
Einer von ihnen war blond und hatte blaue Augen. Der andere hatte grüne Augen und braunes Haar. Den Verletzten Hunter konnte ich erst erkennen nachdem er seinen Kopf zur Seite drehte. Seine Augen waren blau, die Haare schwarz und seine Haut so weiß wie meine.
Seine Augen starrten direkt in meine. Ich stellte erstarrt fest, dass er mich sah. Denn kurz darauf richtete er sich auf und sagte etwas zu seinen Gefährten. Die drei Hunter drehten sich zu mir um. Es lohnte sich nicht mehr, sich zu verstecken. Dennoch machte ich einen Fehler. Ich sprang auf den Felsen und flog auch schon los. Aber nicht schnell genug. Ein Pfeil bohrte sich in meine rechtes Bein und schrie auf, als sich die Schmerzen in meinem ganzen Bein verteilten. Ich spürte das Blut, welches mein Bein hinunterlief und meine Hose durchtränkte. Ich bemerkte weitere Pfeile, denen ich mit mühe auswich. Ich blickte hinunter, während ich in die Sicherheit meiner Höhle flog.Fluchend humpelte ich hinein und fiel eher auf den Boden, als das ich mich hinsetzten.
"Dabei haben sie mich noch gewarnt!" zischte ich schmerzvoll und biss die Zähne zusammen als ich den Pfeil packte und hinauszog. Wütend drückte ich die Handfläche auf die Wunde und versuchte das Blut zu stoppen. Ich suchte die Höhle nach etwas zum verbinden ab. Schließlich entdeckte ich die Leinentücher, die ich einmal aus dem Dorf mitgenommen hatte. Ich riss einen Streifen ab und band es um die Verletzung. Ich versuchte den Schmerz zu unterdrücken, bis ich merkte das etwas mit dem Bein nicht stimmte. Ich konnte es weder bewegen noch spürte ich es. Die Taubheit breitete sich langsam in meinem Körper aus. Verdammt, dachte ich noch bevor ich auf den Boden sank und alles schwarz wurde. Irgendwas war an dem Pfeil gewesen.
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THE HALFBLOOD-Pausiert
FantasyEine Welt in der Drachen und Mensch verfeindet sind. Eine Welt in der Halbdrachen verfolgt, gejagt und getötet werden. Darunter zwei Brüder, miteinander verfeindet bis auf den Tod. Werden sie sich am Ende bekämpfen oder beenden sie die die endlose F...