Taivas

17 1 4
                                    

Ich konnte es nicht fassen. Er war weg. Hat sich einfach losgerissen. Natürlich mach ich mir Sorgen. Was denk ich denn da ? Er ist ein Halbblut. Ein verdammter Halbdrache der sein ganzes bisheriges Leben in einem Berg verbracht hat. Aber trotzdem. Einfach so abhauen, nachdem ich dafür gesorgt hatte das er bei Huntern überlebt. Wir hätten ihn auch umbringen können und das ist seine Dankbarkeit dafür? Mittlerweile war ich so wütend das der Schnee um mich herum schmelzen könnte. Fluchend lief ich zurück. Jetzt durfte ich denen auch noch erklären, warum Shadow abhauen konnte.

Ich hielt an. Vielleicht sollt ich mich zu unserem Quartier hier in der Stadt im Norden begeben und erstmal warten. Jetzt in die Halle zu laufen und alles zu beichten könnte unseren Auftrag gefährden und Mortem würde mir den Kopf abreißen. Schließlich war es seine Idee gewesen, Shadow als Köder für das andere Halbblut zu nehmen. Wir wussten zwar nicht viel über ihn oder sie aber einen anderen Halbdrachen zu nutzen um ihn anzulocken währe die Möglichkeit erfolgreicher Drachen und Halbblüter zu fangen und zu töten. Ich ging also zurück durch die Gassen die seltsamerweise frei waren. Wer diese Gassen vom Schnee befreit muss ja einiges leisten. An dem gut im Stand gehaltenem Haus angekommen nahm ich die Schlüssel und öffnete die Tür. Wir hatten ein ganzes Haus für uns bekommen. So haben wir unsere Ruhe und niemand wird von der kommenden Standpauke etwas mitbekommen. Ich sah mich genauer um. Alles war sauber. Die grauen Marmorfliesen gaben einen starken Kontrast zu den schwarzen Wänden. Die Schneemänner, wie ich sie immer in Gedanken nennen, mochten diese Farbe anscheinend. An den Wänden hingen lauter Kerzen die brannten. Ich kam in eine goßen Raum. Anscheinend der Aufenthaltsraum. Dieser Raum war ebenfalls gefliest. Die Wände rot und ein Kronleuchter aus Silber hing an der Decke. Ein paar Möbel waren das einzige was hier war. An der Küche ging ich vorbei. Stattdessen lief ich eine Treppe hinauf die in einem Flur fhrte, der genauso aussah wie der Eingangsbereich. Ich betrat einen der Fünf Räume. Hier waren zwei Betten, zwei kleine Schränke, ein Tisch und vier Stühle. Hier hätte Shadow auch geschlafen, wenn er nich abgehauen wäre. Ich schnappte mir einen der Kelche mit Wasser und trank ihn mit wenigen Schlucken aus. Dann durchwühlte ich meien Taschen, ob auch alles da war. Seitdem ich einmal bestohlen wurden war, kontrollierte ich immer meine Sachen. Zum Glück war alles noch da. Schließlich ließ ich mich auf das Bett mit blauer Bettwäsche aus Seide fallen und schlief ein wenig.

Ein Knarren und das zufallen einer Tür weckte mich. Ich quälte mich aus dem Bett und lief in den Aufenthaltsraum. Mir war mulmig zumute denn ich spührte, ass Mortem sofort gemerkt hat dass etwas nicht stimmt. Also wollte ich ihn nicht warten lassen.

"Shadow ist weg. Er ist abgehauen als er sich während meiner Unachtsamkeit losgerissen hat und in den Himmel davongeflogen ist." Ich schaute ruhig in die Augen des Riesen während ich schon die wütenden Ausrufe von ihm erwartete.

"Sehr gut. Alles läuft nach Plan. Timor geh und hole die Ketten aus dem Keller. Und vergiss die Betäubungspfeile nicht für die Armbrust." kommandierte er.

Ich riss die Augen weit auf vor Überraschung. Plan? Was für ein Plan? Warum war es gut ihn fliehen zu lassen? Mortem schien meine fragenden und geschockten Blicke zu bemerken.

"Wir hätten ihn sowieso laufen gelassen. Du wirst uns Morgen die Richtung zeigen, in die er geflohen ist, dann brechen wir sofort auf und folgen ihm. Hätten wir dich aber eingeweiht, hätte das Halbblut es an deinem Verhalten gespürt. Und ob du es glaubst oder nicht, nach der Begegnung mit deinem...Zwilling hast du dich ganz schön verändert."

Ich war zum einen Erleichtert, dass ich keine aufs Maul kriege, aber das sie mir nichts verraten haben enttäuschte mich schon, machte mich sogar wütend. Aber darauf rumzureiten ist jetzt auch keine Lösung. Als ich nach draußen schaute erschrak ich mich. Mit einem Aufschrei landete ich auf meinem Hintern.

"Was ist los?" fragte Timor und half mir auf.

Ich zeigte nur nach draußen. "Ein G-g-geist." war alles was ich rausbrachte.

"Ein Geist?" Timor musste sich das Lachen verkneifen "Wie sah dein tollen Geist denn aus? Draußen weht grade ein heftiger Schneesturm mit Schneegewitter. Vielleicht hast du dir das nur eingebildet."

Ich schüttelte den Kopf. "Sie hatte langes weißes Haar. Kalte Blaue Augen  und eine ziemlich weiße Haut. Und sie hatte drei Hörner auf dem Kopf-" Ich stockte. Das war kein Geist gewesen.

"Das war ein Halbblut"


THE HALFBLOOD-PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt