Ich war schon eine Ewigkeit unterwegs. Mir war es schwer gefallen, mich von meinen Drachen zu trennen, aber es war nötig gewesen. Ich wollte die Welt sehen. Aber vorher wollte ich Shadow suchen. Er könnte mir bestimmt den Westen und den Süden zeigen. Aber da er zwei Tage Vorsprung hat würde es mir schwer fallen ihn einzuholen. Vor allem da er sich in der Welt besser auszukennen scheint und ich nicht weiß was alles auf mich zukommen wird.
Der Schnee war immerhin nicht mehr so hoch. Das muss also heißen, dass ich mich aus dem Norden hinausbewege. Unter die Tannen haben sich mittlerweile auch andere Baumarten gemischt, die ich nicht kenne. Aber sie hatten grüne Blätter und längere Äste. Auch am Boden wuchsen verschiedene Pflanzen, die ich im Norden nicht kannte und auch nie gesehen habe.
Ich lief weiter durch den Schnee und sprang hin und wieder in eine Pfütze geschmolzenen Schnees. Mittlerweile waren auch kleine grün Halme zu sehen, ich glaube das ist Gras, wenn ich den Erzählungen von Reisenden Händlern trauen kann, die den Kindern aus den Dörfern von den anderen Städten und ihren Reisen erzählten.
Hin und wieder blieb ich stehen und beobachtete die Vögel. Ich wollte alles in der Welt sehen, und auch wenn ich Shadow einholen wollte, musste ich mir alles neues genauer anschauen.Ich wollte grade weiter als ich ein lautes Knacken hörte. Ich blieb nicht stehen und lief in meinem normalen Tempo weiter. Dabei breitete ich meine verstärkten Sinne aus und versuchte herauszufinden wie weit die Hunter entfernt waren. Sie verfolgten mich schon eine Weile und ihre Blicke durchbohrten mich regelrecht. Die wussten anscheinend nicht, wie man sich richtig anschleicht. Aber das machte nichts.
So gut wie es ging, ohne das meine Verfolger es merkten, hauchte ich und sah lächelnd zu, wie der Boden unter mir glatt wurde. Ich konnte Problemlos darauf laufen aber die Hunter würden Schwierigkeiten bekommen, denn der Boden begann sich zu neigen. Ich hörte ein scharren hinter mir und musste fast lachen als einer ein fluchen unterdrückten konnte. Sie waren mittlerweile auch auf der glatten Straße, da wir den Wald mittlerweile hinter uns gelassen hatten und die einzelnen Bäume wohl kaum genug Schutz bieten würden. Dann hörte ich ein klicken. Ich kannte dieses Geräusch und mochte es gar nicht. Die Jäger benutzten diese Gewähre auch, aber die waren harmlos. Shadows Erzählungen und die vorherigen Erlebnisse haben mir deutlich gezeigt, dass sie im Umgang mit Waffen ausgebildet wurden und damit umgehen konnten.
Ich blieb stehen. Dann drehte ich mich um. Ich sah zwei jungen Huntern in die Augen. Der kleinste von ihnen hatte einen entschlossenen überheblichen Blick in den Augen. Der andere mit den vielen Pickeln zitterte ein wenig und wirkte unsicher. Ich seufzte und streckte mich ein wenig.
"Bleib still stehen und beweg dich nicht." rief der Zwerg "dann können wir dich ohne weitere Verzögerungen und Unannehmlichkeiten umbringen. Dann leidest du auch nicht so viel."
"Stimmt. Also bewegt euch nicht und macht was ich euch sage" gab ich zurück "Wir wollen ja niemanden Verletzen mit eurem kleinen Spielzeug."
"Da hast du Recht. Aber ein Mädchen wie du kann uns eh nichts" spottete der Zwerg. Er unterschätzt mich um einiges. Und mich als Harmlos zu bezeichnen würde ich ihm bestimmt nicht durchgehen lassen.
Knurrend ging ich langsam auf sie zu. Pickelgesicht machte einen Schritt zurück und wollte schon schießen. Aber es funktionierte nicht. Er hatte vergessen und laden und sein Gewähr war auch nicht entsichert.
"Bleib stehen!" rief der Zwerg und tat mir schon fast leid als ich ein wenig in ihre Richtung pustete als ich nahe genug stand und ihre Waffen einfroren. Sie ließen sie fluchend fallen. Der Zwerg griff hinter seinen Rücken um etwas hervorzuholen, um sich zu verteidigen. Aber ich war schneller. Mit wenigen Schritten stand ich direkt vor ihm und rammte meine Faust in sein Gesicht. Er stolperte Rückwärts währe fast gefallen. Ich wollte ihm einen tritt in die Magengrube versetzten, verschätzte mich aber in der Höhe und traf in zwischen den Beinen. Anscheinend hatte das mehr Wirkung als wenn ich ihm im Magen getroffen hätte. Denn er hielt sich den getroffenen Bereich uns sank stöhnend und fluchend auf den Boden. Ich warf noch einen abschätzigen Blick auf den Zwerg, dann drehte ich mich zu dem Pickelgesicht um der erstarrt war. Bei meinem Blick drehte er sich um und lief davon.
"Ha, von wegen Mädchen sind harmlos."
Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief hüpfend weiter. Ich wollte mich nun doch beeilen und endlich all das Bunte in der Welt sehen und nicht nur grau und weiß.Staunend starrte ich in das glasklare Wasser in dem hin und wieder ein Fisch vorbeischwamm. Der Bach war so klar, dass ich mein eigenes Spiegelbild sehen konnte. Das Gras kitzelte an meinen Beinen und die Sonne schien auf die kleine Lichtung. Ich wusste zwar nicht ob ich nun im Westen oder Osten war, aber das war mir grade egal. Die vielen neuen Gerüche von Laub, Blumen und Pflanzen überwältigte mich. Auch die verschiedenen Tiere, die ich bisher gesehen habe, waren ganz anders als im Norden. Ihr Fell war kürzer und sie hatten ganz andere Farben.
Ich beschloss den Rest des Tages auf der Lichtung zu bleiben und würde erst morgen weiterzuziehen. Ich legte mich in das weiche Gras und zog die Fellstiefel aus. Auch den warmen Umhang legte ich neben mich zu meiner Tasche, in der ich das wichtigste für Reisen mitgenommen hatte. Ich blickte in den blauen Himmel und genoss die warmen Sonnenstrahlen.
DU LIEST GERADE
THE HALFBLOOD-Pausiert
FantasyEine Welt in der Drachen und Mensch verfeindet sind. Eine Welt in der Halbdrachen verfolgt, gejagt und getötet werden. Darunter zwei Brüder, miteinander verfeindet bis auf den Tod. Werden sie sich am Ende bekämpfen oder beenden sie die die endlose F...