Schwer atmend hob ich eine Couchkante an, damit Ginny darunter sauber machen konnte. Heute starten wir eine Putzaktion. Seit heute morgen putzen wir das ganze Haus, räumen Möbel um und beziehen die Zimmer. Ein kleiner Frühjahrsputz im Sommer.
„Ihh!“ schreit Ginny und zeigt mir etwas, was sie nur mit Fingerspitzen anfässt. Es war eine sehr, sehr alte Socke. Auch ich verzog das Gesicht.
„Nur diese Ecke noch, dann haben wir es geschafft.“ sage ich und lasse die Socke mit dem Zauberstab verschwinden. Seufzend kroch Ginny also nun wieder unter das Sofa.
Ein leise Quitschen war von der Tür aus zu hören. Ginny kam unter dem Sofa hervor und ich drehte mich um. Kreacher stand in der Tür.
„Sie sollten doch heute noch ruhen! Was machen sie hier?“ Ginny strich sich eine Strähne ihrer roten Haare aus dem Gesicht.
„Misses, Kreacher kann nicht so lange ruhen. Kreacher ist ein Hauself. Hauselfen sind dazu da, dem Herren zu dienen.“ mit diesen Worten nahm sich Kreacher einen Putzlappen und fing ebenfalls an zu putzen.
Nach drei Stunden, gefühlt eintausend Verwünschungen und fünf toten Mäusen (welche vermutlich von einer Katze unter den Möbeln vergessen wurden) erreichten wir endlich das letzte Zimmer.
Ginny öffnete die Tür. „Wer wohl hier drin lebte?“ fragte sie und strich mit dem Finger über eine Schrankkante.
Vorsichtig lief ich zu dem Bett. Im Raum befanden sich viele Bilder, ein Schrank, ein Ehebett, Nachtschränke, ein Frisiertisch und Stühle, ein Schreibtisch und ein Teppich. Aus den beiden Fenstern hatte man einen hervorragenden Blick auf den Garten.
„Puhh, ist das staubig. Hier wurde ja Jahre nicht geputzt.“ Ginny setzte gerade zum Zauber Ratzeputz an, als mir auffiel, welches Zimmer das hier war.
„Ginny, nicht!“ rief ich und hob zur Sicherheit auch den Zauberstab, um Ginnys Zauber abzublocken. Verdattert sah sie mich an. „Warum? Hier ist es doch total dreckig.“ Angewidert sah sie sich um. „Das ist das Schlafzimmer von Nevilles Eltern.“ sage ich ihr und sah mich weiter um.
Ginny erstarrte und sah dann sehr traurig aus. Sie steckte den Zauberstab weg und sah sich ebenfalls um. „Schau mal, Neville als Baby.“ sagt sie plötzlich und zeigt auf ein Bild.
Ich laufe zu ihr und betrachtet das Bild. Neville läuft darauf neben einer hübschen Frau, wahrscheinlich seine Mutter. Die beiden halten sich an den Händen und Neville strahlt über das ganze Gesicht. Auch die Frau lächelte ihren Sohn überglücklich an und winkt in die Kamera.
Das Bild war so harmonisch und wirkte so glücklich, dass Ginny und ich auch unwillkürlich lächeln mussten. Ginny lief eine Träne über die Wange. „Da waren sie noch so glücklich.“ sagte sie leise. Ich nicke.
Vorsichtig klopft es an die Tür. „Kreacher tut es aufrichtig leid, dass er stört, aber das Mittagessen ist fertig.“ sprach der Hauself.
„Wir kommen sofort.“ sagt Ginny und dreht sich um. Ich bleibe stehen und als sie die Tür erreichte, fragte sie noch: „Kommst du?“ „Ich komm gleich nach.“ antworte ich ihr und sah mir weiter das Bild an.
Ginny verließ den Raum und ich hörte sie die Treppe hinunter laufen. Vorsichtig hob ich den Zauberstab und murmelte: „Expecto patronum“.
Vor mir erschien mein Patronus, ein kleiner Hase. Leise sprach ich zu ihm: „Sag Neville, dass es uns gut geht, das Kreacher es nicht lassen kann, im Haus zu helfen und das wir das Haus sauber gemacht haben. Sag ihm, dass ich ihn vermisse und das er auf sich aufpassen soll.“
Der Hase nickte und verschwand aus dem Fenster. Traurig fuhr ich noch einmal mit den Fingerspitzen über das Foto. Dann wandte ich mich ab und folgte Ginny in die Küche.
...
„Und du bist ganz sicher, dass du allein hier schlafen willst?“ fragt Ginny zum mindestens achten Mal.
„Wenn du mich das noch einmal fragst, hex ich dir die Haare grün!“ sage ich deshalb und stupste sie mit dem Zauberstab an.
„Ok, ok! War ja bloß ne Frage.“ antwortete mir Ginny und hob beschwichtigend die Hände.
Wir standen in Nevilles Zimmer und suchten die Bücher zusammen, welche hier überall verstreut lagen. Ginny wollte in den Büchern nachsehen, welche Pflege die Pflanzen brauchten und ob wir vorsichtig sein müssen. Gerade habe ich mit ihr vereinbart, dass ich Nevilles Zimmer beziehen werde.
„Dann schlaf ich in dem Zimmer von Nevilles Oma. Kreacher kann ja in dem Gästezimmer bleiben.“ seufzte sie.
Zustimmend lächelte ich und nahm meine Tasche. Aus ihr nahm meine Sachen und legte sie in eine Schublade der Komode.
Ginny schnappte sich ihre Tasche und verlief das Zimmer.
Ich lief nocheinmal durch Nevilles Zimmer. So gut konnte ich mir vorstellen, wie er hier seine Pflanzen gepflegt hat, wie er in den Büchern nachsehen hat, was für sie am besten ist, wie er hier geschlafen hat. Alles im Raum war so Neville-typisch, man sah es in jeder Kleinigkeit.
Die Bilder an der Wand erinnerten mich an meine Zeichnungen in meinem Zimmer. Auch ich hatte meine Freunde in meinem Zimmer verewigt.
Hermine hatte mir im Schloss erzählt, dass sie und die Jungen bei uns im Haus waren, und das sie meine Zeichnungen gesehen haben. Das freute mich irgendwie. Ich wollte immer gute Freunde, und durch die Schule hatte ich endlich welche gefunden.
Leise hörte man Kreacher in der Küche rumoren, Ginny nebenan das Fenster öffnen und draußen die Vögel singen. Das ganze Haus war für einen Moment so idyllisch, dass man die Todesser und die Freunde für einen kleinen Moment vergaß.
Seufzend suchte ich meinen Zauberstab, welcher unter das Bett gerollt war und lief zur Tür.
Als ich durch das Haus hinunter ins Wohnzimmer lief, fiel mir auf, dass noch niemand auf meinen Patronus geantwortet hat. Nachdenklich und ein wenig besorgt nahm ich mir vor, Ginny davon beim Abendbrot zu erzählen.
Als ich ihm Wohnzimmer ankam, lief ich zur Verandatür und trat hinaus in den Garten. Dort stand ich ersteinmal für ein paar Minuten. Dann seufzte ich und erneuerte die Schutzzauber um das Haus.
Noch kürzer und noch langweiliger, aber ich muss hier einen Cut machen, da jetzt etwas neues beginnt.
Ich habe festgestellt, dass sich die Ansätze verschieben, wenn ich auf ‚Ansicht‘ gehe. Ist das auch so, wenn man das Buch in die Bibliothek hinzufügt? Schreibt mir die Antwort in die Kommentare! Wenn das so ist muss ich mal gucken, ob ich die Einstellungen ändern kann.
Feedback, Votes und sonstige Mitteilungen sind erwünscht und gern gesehen!
P.
P.S.: Bald knacken wir die 100 Reads Hürde, also fleißig mit helfen! :)
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Wir suchen auch nachts nach der Sonne - Luna Lovegood
FanfictionDie Schlacht um Hogwarts ist vorbei, alles liegt in Trümmern. Auch Lunas Leben. Ihr Vater wurde von Todessern ermordet, sie hat kein zu Hause mehr und auch keine Perspektive. Hogwarts, die Schule für Hexerei und Zauberei wird geschlossen. Diese Ges...