Trennung

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„Und ihr seid ganz sicher, dass ihr hier bleiben wollt?" fragte Harry uns nocheinmal. Ginny sah mich kurz an und synchron nickten wir den beiden Jungen zu. Harry nickte ebenfalls, schien mit den Gedanken weit weg.

Mit gepackten Taschen und einem Rucksack standen Neville und Harry vor uns, unschlüssig, ob sie jetzt wirklich einfach gehen und nach Ron und Hermine suchen sollten.

„Ihr schickt sofort einen Patronus wenn etwas passiert. Verstanden?" sagte Harry eindringlich. Wieder nickten wir.

„Gut. Na dann." meinte er dann. So richtig abgeschlossen hatte er allerdings nicht. „Komm her." hauchte Ginny neben mir und Harry umarmte sie, hielt sich regelrecht an ihr fest.

Auch ich ging zu Neville um mich zu verabschieden. Er umarmte mich stürmisch und flüsterte mir folgendes ins Ohr: „Pass bloß auf dich auf, ja? Wenn dir jetzt etwas passieren würde, dass... Dass schaff ich nicht, ok? Pass auf dich auf und mach keine Dummheiten."

Lächelnd flüsterte ich ihm ins Ohr „Pass du auch auf dich auf. Wehe du kommst nicht wieder." Leise lachend löste sich Neville von mir, um mir in die Augen sehen zu können. „Ich liebe dich." sprach er dann so leise, dass nur ich ihn hören konnte.

Starr stand ich vor ihm, unfähig, ihm zu antworten. Da war sie wieder. Die mysteriöse Liebe. Wartend stand Neville vor mir, meine Hand haltend. Gleich würde er gehen, vielleicht für immer. Ich war mir zwar nicht sicher, in dieses Gefühl, was mir immer in den Bauch schoß, wenn ich ihn sah, Liebe war, aber was wenn doch?

Deshalb nahm ich all meinen Mut zusammen und antwortete ihm „Ich dich auch." Sichtlich überrascht und überwältigt stand Neville vor mir.

Unsicher lächelte ich ihn an, wahrscheinlich war ich schon total rot im Gesicht. Um diese Unsicherheit zu überspielen gab ich ihm schnell einen Kuss auf die Wange.

Diese Geste schien ihn aus der Trance zu reißen. Er lächelte mich ebenso glücklich an wie ich ihn und küsste mich ebenfalls auf die Wange.

„Jetzt aber wenigstens einmal richtig. Ihr seht euch jetzt eine ganze Weile nicht." funkte jemand dazwischen. Böse blickte ich Harry an, welcher das Spiel zwischen mir und Neville scheinbar beobachtet hatte.

Neville zog mich in die Küche und ich setzte mich auf die Anrichte. Er stellte sich vor mich und und nahm meine Hände wieder in seine.

„Ich werde dich so vermissen." murmelte er, mit den Ring an meinem Finger spielend. „Ich dich auch." hauchte ich zurück. Meine Knie zitterten wie verrückt und mein Bauch legte einen Looping nach dem anderen hin.

Neville sah mir nun wieder in die Augen. Er schien zu überlegen, denn er sah mich unsicher fragend an. Ich lächelte und nickte leicht. Neville begriff und beugte sich langsam vor. Mir stockte der Atem.

Dann, ganz vorsichtig und ganz sanft, küssten wir uns. Mein Bauch spielte nun völlig verrückt und ich bekam keine Luft mehr.

Als wir uns nach gefühlt drei Stunden wieder voneinander lösten, konnte sich Neville ein Grinsen nicht verkneifen. Auch ich lächelte ihn überglücklich an. Schnell drückte er mir einen weiteren Kuss auf die Lippen und zog mich dann von der Anrichte.

Hand in Hand kehrten wir in den Korridor zurück, welcher leer war. „Wo sind Ginny und Harry?" fragte ich Neville deshalb. Er zuckte nur unwissend mit den Schultern.

„Da kann ich dir noch schnell etwas geben. Warte hier kurz." meinte er auf einmal und ließ meine Hand los. Verwundert sah ich ihn an. „Dauert nur eine Minute." fügte er hinzu und lief schnell die Treppe hinauf.

Wir suchen auch nachts nach der Sonne - Luna LovegoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt